
Beschreibung
Details
Verkaufsrang
16469
Einband
Taschenbuch
Erscheinungsdatum
03.05.1989
Verlag
Fischer Taschenbuch VerlagSeitenzahl
192
Maße (L/B/H)
19/11,8/1,3 cm
Gewicht
165 g
Auflage
74. Auflage
Sprache
Deutsch
ISBN
978-3-596-20019-1
»Allzu leicht ist man geneigt, auf den Wegen der Ausdeutungen zu vergessen, daß es sich im Fall Kafkas in erster Linie um einen Dichter handelt, um einen Prosakünstler - einem Kleist oder Hebel verwandt und vergleichbar -, der nur mit höchsten Maßstäben zu messen oder der, genauer, selber ein Maßstab ist. Seine Gestalten und ihr Verhalten sind bei aller Exzentrizität des Standpunktes, von dem aus sie gesehen werden, von einer so unmittelbar bezwingenden Richtigkeit und Evidenz, daß ihnen unerschöpfliche Sinnfülle zuzuströ-men scheint. Weit davon entfernt, einsinnig allegorisch oder symbolisch gemeint zu sein, stellen sie sich vielmehr als wunderbar genau erfundene Detektoren zur Erkundung des Verborgenen dar. Nur darf man sie nicht bei ihren Worten nehmen wollen, die jeweils bereits entstellt aufgefangene, nach einem fehlerhaften Code entschlüsselte Meldungen, immer nur Ansichten, Meinungen, Vermutungen sind. Ihre Zeugniskraft liegt allein in dem Anschein der Wahrheit, der an ihnen sichtbar wird: ›Unsere Kunst ist ein von der Wahrheit Geblendetsein: Das Licht auf dem zurückweichenden Fratzengesicht ist wahr, sonst nichts.‹« Friedhelm Kemp
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Kafkas Abrechnung
Bewertung am 11.12.2017
Bewertungsnummer: 297898
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Das Urteil als Kafkas Abrechnung:
Im Gegensatz zu seinem "Brief an den Vater" ist diese in eine Geschichte verpackt - und dennoch beschreibt sie das selbe.
Der Mann kümmert sich liebevoll um den alten Vater, der zu nichts mehr selbst fähig ist. Auch besinnt er sich eines alten Freundes und schreibt diesem von seinem Leben seit die zwei getrennte Wege gingen. Er erzält von seiner Verlobten, seiner Arbeit, seinem Vater.
Alsbald wirft dieser - kerngesund - demselben boshaft seine Verfehlungen vor. Er habe den Freund vergessen, mit dem der Vater doch Kontakt gehalten hat. Er habe seine Verlobte nicht aus Liebe genommen. Er habe sein Leben verwirkt.
Aus Verzweiflung springt der Sohn von einer Brücke.
Hat nicht auch Kafka selbst alles gegeben, das der Vater nicht anerkannte.
Hat auch nicht dieser somit sein Urteil über den Sohn gesprochen?
Eine gelungene Parabel, ganz im Stile Kafkas biographisch und abstrakt.
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Kafka mal anders
meerblick am 02.08.2024
Bewertungsnummer: 2258326
Bewertet: Hörbuch-Download
Es ist eine schöne Idee, Klassiker der Literatur in einem Hörbuch zu verarbeiten und damit einen erleichterten Zugang zur anspruchsvollen, fast schweren Kost zu erhalten. Bernd Mannhardt liest 'Unglücklichsein' von Franz Kafka, eine kurze Geschichte, die von einem ungewöhnlichen Besuch berichtet und die Reaktion, die Gedanken, eines einsamen Mannes darauf festhält. Düster fast unheimlich gestaltet sich diese Begegnung. Die Atmosphäre wird wunderbar durch die Stimme des Sprechers eingefangen und wiedergegeben.
Es lohnt sich, dieser Vertonung Gehör zu schenken.
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