Jedes Kind kann schlafen lernen

Dieses Buch erzeugt weitere Traumata nach der traumatisierenden Geburt und vor der traumatisierenden Schule. Babys wollen geliebt und gehalten werden. Das Buch aus meiner Sicht gehört verboten! ...weiterlesen

Der Titel wirkt verlockend, jedoch KANN ein jedes Kind bereits schlafen und das sogar seit der Schwangerschaft. Nur muss es LERNEN entspannt ein- und durchzuschlafen und sich in Sicherheit und Geborgenheit zu wissen, besonders in den für das Steinzeitkind gefährlichen Nächten. Und das passiert NICHT mit dem Plan aus diesem Buch. Sogar Dr. Ferber selbst, an den die Methode angelehnt ist, distanziert sich mittlerweile von seinen Empfehlungen. Sie denken vielleicht, Leserinnen und Leser können ihr eigenes Urteil fällen beim Lesen und selbst entscheiden, ob sie danach handeln wollen oder nicht. Jedoch sind viele Eltern verzweifelt und übermüdet und erhoffen sich beim Ausführen des Schlafplans bessere Nächte. Was durchaus verständlich ist. Kurzfristig kann die Schlafsituation sich verbessern Jedoch kann sich die Schlafsituation und auch der ganze Tag dadurch langfristig verschlechtern und die stabile Bindung zum Kind gefährden. Die letzten Jahre gab es viele Erkenntnisse aus der Bindungsforschung. Was mittlerweile bekannt ist: Bindung geschieht auch im Schlaf. Das heisst, eine solche Schlaflernmethode kann sich durchaus negativ auf die Bindung auswirken. Im Buch steht, dass dieser Plan nur für Familien mit einer stabilen Bindung vorgesehen sei. Immerhin. Ein Kind muss jedoch die sichere Bindung erfahren und immer wieder spüren. Besonders Abends und in der Nacht sind die Bindungsinstinkte sehr aktiv, weshalb viele Kinder sich nur schwer von den Eltern trennen lassen und lieber mit ihnen kuscheln. Im Buch wird auch geschrieben, dass das Abendritual besonders schön sein soll. Super. Und es braucht Entspannung zum Schlafen. Genau. Jedoch bezweifle ich, dass das Kind nach diesem Plan wirklich entspannt schläft. Vielmehr ist es gezwungen zu erstarren “freeze”, da ja niemand nachts für es sorgt. So sind nachweisbar Stresshormone wie Cortisol chronisch erhöht. Und was das für Auswirkungen hat? Das können wir uns vielleicht ausmalen Ja, ich habe das Buch gelesen. Und bin schockiert, wie über die Kinder heute noch gesprochen wird: 'dass es seinen Willen durchsetzen kann/dass es den Eltern zeigt, wer hier im Mittelpunkt der Familie steht etc pp.' Da ist die Rede von 6 (!) Monate alten Babys! Damit ein Wille entsteht, braucht es erst überhaupt ein Bewusstsein vom eigenen ICH. Und das geschiet viel später (s. Babyjahre von R. Largo z.b). Ja, das Baby hat uns was zu sagen und möchte 'nur' seine Grundbedürfnisse gestillt haben. Es ist in jeder Situation auf uns angewiesen und hilflos ausgeliefert. Bitte: spart euch das Geld und kauft Bücher von anderen Autoren (zb S. Lüpold, R. Largo, H. Renz-Polster, S. Mierau, N. Imlau) ...weiterlesen