Lange schon hatte die Bibliothekarin Karla vom Rentnerdasein geträumt: sich zurücklehnen und endlich in Ruhe selber lesen. So gibt sie mit 60 ihren Job in der Stadtbücherei auf. Mit einigen Kollegen hält sie lose Kontakt – bis zu einer folgenschweren Einladung. Beim »Gabelfrühstück« macht ihr der kinderlose Witwer Wolfram todkrank ein Angebot: Falls sie sich um seine Beerdigung und die Inschrift auf seinem Grabstein kümmert, erbt sie ein Viertel seines Vermögens. Pflegt sie ihn bis zu seinem Tod, erbt sie die Hälfte. Und bringt sie ihn wunschgemäß um, bekommt sie alles, eine Villa in Weinheim inbegriffen. Die Ruhe der Rentnerin ist dahin.
Alex Dengler, Deutschlands führender Buchkritiker, denglers-buchkritik.de, 03.03.14
Ein bitterböser Roman. Aber im besten Sinne. Ingrid Noll zeigt, dass sie mit diesem Roman als deutsche Agatha Christie eine feinde Feder führt. "Hab und Gier", der Titel passt perfekt. Denn diese Geschichte offenbart die dunklen Wesenszüge des Menschen, wenn es plötzlich um viel Geld geht. Egal wie alt man ist. Uta Hallant liest stilvoll und mit viel Präsenz.