Rezension
Historisch klug und literarisch virtuos: Wer immer noch nichts von Jan Koneffke gelesen hat, muss dies nun dringend nachholen. ("Falter")
… Aber Koneffke wäre nicht der grandiose Erzähler, der er ist, würde er dieser gebrochenen Vaterfigur nicht auch eine verspielte, fast märchenhafte Seite dazu erdichten. Zu den ihm durch den Jugendfreund des Vaters überlassenen Landserbriefen schenkt Koneffke dem Vater ein Schulheft, in das jener seine jugendlichen Fantasien von Mondraketen und verführerischen Flussnixen schreibt.Mit „Ein Sonntagskind“ hat Koneffke den persönlichsten und wahrhaftigsten Teil seines deutschen Jahrhundertpanoramas über die halbfiktive Familie Kannmacher geschrieben. Koneffkes Heimatromantrilogie von der Vertreibung der Urgroßeltern aus Pommern ist in einer Gegenwart angekommen, für die es wie für die Vergangenheit kein Ende gibt. Und damit steht Jan Koneffke in der großen Tradition eines Uwe Johnson. ("Frankfurter Rundschau")
Die Anschaulichkeit und die erzählerische Wucht des Romans reißen den Leser mit. (…) Koneffke erweist sich als ein erfahrener, warmherziger und sprachgewaltiger Erzähler. ("Deutschlandfunk")
Eine wichtiger Roman, nicht zuletzt auch als Beitrag zur Debatte um Schuld und Versäumnis. ("ORF")
Der einfallsreiche Fabulierer Koneffke schaltet der privaten Geschichte dieses einen Mannes die öffentliche, politische und soziale der Bundesrepublik Deutschland gewissermaßen parallel. Das ist auch richtig so, denn Konrad ist beides: Außenseiter und Repräsentant deutscher Geschichte. (…) Das Buch ist klug komponiert und geradezu verschwenderisch reich mit einprägsamen Nebenfiguren ausgestattet. ("Die Presse")
Koneffke ermöglicht ein Verstehen (was nicht mit Verständnis gleichzusetzen ist), was in dieser Generation passiert ist. ("Glanz & Elend")
Jan Koneffke hat mit grossem epischem Atem und immenser Fabulierlust die aufwühlende Lebensgeschichte des Konrad Kannmacher und seiner Familie akribisch aufgezeichnet. ("NZZ")
Eine kritische Überprüfung der condition humaine. (…) Man könnte das Buch als Parabel auf die bundesrepublikanische Geschichte lesen, aber das würde die Komplexität des Romans verfehlen, in denen auch auf die Verstörungen der Allerjüngstzeit eingegangen wird. ("Der Tagesspiegel")