Vorrede.- Existenz wird überschätzt. Was ist ein Wert?.-Immer mehr. Woher Werte – und wie viele?.- Reiz der Vorläufigkeit. Wie ist ein Wert?.- Bindungsmächtig, relativierungsmächtig. Worauf beziehen sich Werte?.- Zuhause nirgends und überall. Wo und wann sind Werte (im Gebrauch)?.- Exkurs(ion) I: Werte und Menschenrechte.- Instabile Seitenlage. In welcher Position ist ein Wert?.- Motivationswunder und Lähmungsgaranten. Was haben Werte? Was tun sie?.- Widerspenstige Opfer gezähmt. Was erleiden Werte?.- Exkurs(ion) II: Werte, tagespolitisch.- Gegen Festschreibungen. Warum Werte?.- Nachbemerkung.- Personenregister.- Sachregister.

Inhaltsverzeichnis
Werte
Warum man sie braucht, obwohl es sie nicht gibt
Buch (Gebundene Ausgabe)
19,95 €
inkl. gesetzl. MwSt.Beschreibung
Details
Einband
Gebundene Ausgabe
Erscheinungsdatum
10.06.2016
Verlag
J.B. Metzler, Part of Springer Nature - Springer-Verlag GmbHSeitenzahl
188
Maße (L/B/H)
19,5/12,8/2 cm
Werte sind selbstverständlich. Über sie redet jeder. Und jeder nimmt sie für sich in Anspruch. Häufig für Widersprüchliches: beispielsweise ebenso dafür, sich für Flüchtlinge einzusetzen, wie dafür, sie abzuweisen. Werte scheinen allgegenwärtig und alternativlos. Und doch sind Werte eine moderne Erfindung und näher besehen gar nicht selbstverständlich. Dieses Buch fragt, worüber wir reden, wenn wir über Werte reden und sie in Anspruch nehmen. Vielleicht gibt es keine Werte. Vielleicht sind Werte Fiktionen. Vielleicht aber nützliche Fiktionen.
Das meinen unsere Kund*innen
methodisch und mit praktischen Beispielen
Bewertung aus Birmensdorf am 18.09.2016
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Wer sich für Philosophie interessiert, wird dieses Buch gerne lesen. Der Autor beschreibt aus meiner Sicht methodisch und anhand nachvollziehbarer Beispiele, was um uns herum mit den Werten passiert und wie das alles auf uns wirkt.
Warum man sie braucht, obwohl es sie nicht gibt
Sandra von Siebenthal aus Romanshorn am 05.09.2016
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Werte scheinen in aller Munde. Hört man heutigen Politikern zu, nehmen Werte einen wichtigen Platz in ihren Reden ein. Egal, ob es um die Flüchtlingsproblematik, das Bildungswesen oder Gesundheitssysteme geht mit Werten wird die eigene Haltung gerechtfertigt und dem Volk schmackhaft gemacht, da es schliesslich die Werte des Volkes seien und man diesen verpflichtet wäre. Während wir im Alltag also ständig mit Werten konfrontiert sind und auch selber drauf bauen, erfahren sie in der Wissenschaft eine eher stiefmütterliche Behandlung.
Andreas Urs Sommer stellt im vorliegenden Buch die Frage, wovon wir eigentlich sprechen, wenn wir von Werten reden. Wer bestimmt sie, was beinhalten sie, was bedeuten sie für eine Gesellschaft und für das Individuum? Er geht dabei strukturiert vor, hält sich an Aristoteles Kategorienlehre und stellt entsprechend Fragen:
Was ist ein Wert?
Wie ist ein Wert?
Worauf bezieht sich ein Wert?
Wo braucht man ihn?
Was haben und tun Werte?
etc.
Das Buch handelt nicht davon, welche konkreten Werte wir haben oder haben sollen, sondern versucht sich in einer systematischen Begriffsanalyse dahingehend, herauszufinden, wozu Werte gut und wichtig sind, wie sie beschaffen sind und sein müssen, um in der heutigen Gesellschaft von Nutzen zu sein.
Ein Exkurs des Buches setzt sich mit der Beziehung von Werten und Menschenrechten auseinander, ein weiterer nimmt die Tagespolitik rund um das aktuelle Flüchtlingsthema unter die Lupe. So schlägt Urs Andreas Sommer den Bogen von der theoretischen Analyse hin zur aktuellen Weltlage, wobei er das auch innerhalb der einzelnen Kapitel immer wieder anschaulich und fundiert tut.
Der Titel des Buches mag etwas sperrig klingen und Widerspruch herausfordern, beruft sich aber einfach auf die zugrundeliegende These. Die Wendung, dass es Werte nicht gäbe, besagt schlussendlich nur, dass sie nicht aus sich heraus existieren, sondern vom Menschen gemacht sind.
Werte. Warum man sie braucht, obwohl es sie nicht gibt ist ein fundiertes, analytisch tiefgehendes Buch, das den Begriff des Wertes von allen Seiten betrachtet und versucht, den Sinn und den Nutzen von Werten für den modernen Menschen in seiner Welt herauszuarbeiten. Müsste man etwas negativ anmerken, so wäre dies der oft sehr metaphorische, blumige, in Bilder abdriftende Schreibstil des Autors, der teilweise den Inhalt zu sehr überlagert und in dem Umfang den eher sachlich veranlagten Leser etwas irritieren kann.
Fazit
Ein sehr tiefgehendes, breit abgestütztes und scharfsichtiges Buch über ein Thema, das in aller Munde und trotzdem (oder deswegen?) oft vernachlässigt wird. Sehr empfehlenswert!