
Milo Manara Werkausgabe
Bd. 16: Der Mann aus Papier - Der Schneemensch - Flucht von Piranesi
Buch (Gebundene Ausgabe)
39,99 €
inkl. gesetzl. MwSt.Beschreibung
Details
Einband
Gebundene Ausgabe
Altersempfehlung
16 - 17 Jahr(e)
Erscheinungsdatum
26.01.2016
Illustrator
Milo Manara
Herausgeber
Milo ManaraVerlag
Panini
Western, Abenteuer, Science-Fiction - Band 16 der Manara-Werkausgabe bietet nicht nur drei Album-Klassiker des italienischen Maestros, er widmet sich auch gleich drei verschiedenen Genres: Mann aus Papier - eine Wildwest-Story, in der origineller Weise kaum ein Schuss fällt, Der Schneemensch - ein Abenteuer auf den Spuren des legendären Yeti und die Flucht von Piranesi - einer der seltenen Ausflüge Manaras in die Science-Fiction.
Autor: Alfredo Castelli
Zeichner: Milo Manara
Autor: Alfredo Castelli
Zeichner: Milo Manara
Das meinen unsere Kund*innen
Manaras ganzes Spektrum gezeigt
breedstorm am 26.01.2016
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Manara Werksausgabe 16
Panini Comics hat es sich seit 2009 zur Aufgabe gemacht, Manaras Arbeiten als Werksausgabe herauszubringen, lange vor dem Start der neuen Albensparte. Das bedeutete einheitliches Großformat, Hardcover, Schutzumschlag und hochwertiges Papier. Natürlich gibt es dazu viel Bonusmaterial. In der Werksausgabe sind viele Klassiker erschienen, z.B. Indian Summer oder El Gaucho. In Band 16 der Werksausgabe sind 3 lange Geschichten enthalten.
Mann aus Papier
Manaras Anspruch, eine Westerngeschichte zu zeichnen, in der nicht geschossen wird, hat sich (fast) erfüllt. Er schickt einen jungen Abenteurer, einen alten Briten in der Unform seines Vaters und eine Indianerin ohne Höschen auf eine abgefahrene Reise durch den wahrlich Wilden Westen. Ihnen zur Seite stehen in Priester, der bei Regen Amok läuft und ein Indianer, der von allem was er ausdrücken will das Gegenteil macht. Dabei müssen sie sich gegen gierige Kavallerie und nackte Häuptlingssöhne behaupten. Kling irre? Isses auch.
Der Schneemensch
Nicht erst Reinhold Messner will ihn gesehen haben, den Yeti, jenen legendären Schneemensch, der auf dem Himalaya und anderswo auf der Welt gesichtet wurde. Tobey, Reporter beim Daily Telegraph aus London, macht sich 1921 auf dem Suche nach dem legendären Wesen. Auf dem Dach der Welt hat er schließlich eine Begegnung, die sein Leben für immer verändern soll.
Flucht von Piranesi
Bei der letzten Episode handelt es sich um lupenreine Science Fiction. Piranesi ist ein Gefangenenplanet wie er im Buche steht. Wer gegen die strikten Regeln der Herrscher verstoßen hat, wird verbannt und entmannt. Zack und ab, so einfach ist das. Nur eine junge, gutaussehende Dame ist nicht auf diesen Planeten gebracht worden, sondern war schon immer da. Zusammen mit einem neuen Gefangen wird sie quer über den Planeten gejagt, bis ihr Mitstreiter sich als Spion herausstellt. Zeit, die Regeln zu verändern!
Fazit
Western, Abenteuer, Science Fiction... so unterschiedlich die Genres sind, so unterschiedlich sind die Geschichten, und damit meine ich nicht den Erzählstil. Dieser ist aufgrund verschiedener Autoren, auf deren Zusammenarbeit mit Manara im ausführlichen Vorwort übrigens umfassend eingegangen wird, natürlich unterschiedlich. Auch Manaras Strich ist jeweils stark variierend. Mann aus Papier ist passend meist in Sephiatönen gehalten und im Stil von Indian Summer gehalten, nutzt aber viel mehr Humor als Treibstoff der Handlung. Schade, dass daraus keine Serie geworden ist.
Ganz anders ist da Der Schneemensch. Vergleichsweise rau und bisweilen psychedelisch koloriert kombiniert die Geschichte Abenteuer, Mythologie und Bergsteigerlegenden zu einer Erklärung für den Mythos Schneemensch.
Flucht von Piranesi ist sicherlich die am mondernsten wirkende Story, und gleichzeitig die mit dem höchsten Erotikanteil. Während im Western weibliche Attribute durch die Kleidung der Indianerin nur angedeutet wurden, und Der Schneemensch vollkommen ohne Damen auskommt (Für Manara doch sehr ungewöhnlich) gibt die Protagonistin von Piranesi in der hautengen Hose, die bisweilen wegen unglücklicher Umstände nach unten rutscht, wirklich alles, jedoch immer gut in die Handlung eingebunden. Während z.B. bei Jolanda die Handlung um die Erotik herumgestrickt wurde ist es hier um der guten Geschichte Willen schade, dass auch die Story nicht fortgesetzt wurde.
Abgerundet wird der Band durch weitere Zeichnungen aus Manaras Portfolio, z.B. sind Cover aus Indian Summer dabei. Wunderschönes Bildbandmaterial!
Insgesamt ein sehr guter Band auch für Einsteiger, um Manaras Bandbreite anzutesten.
Frühwerk des Meisters
breedstorm am 20.10.2014
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Manara Werksausgabe 14 Jolanda de Almaviva
Bis vor wenigen Jahren sind die Werke des italienischen Kultzeichners Milo Manaras in Deutschland bei diversen Verlagen in unterschiedlichen Formaten erschienen, z.B. bei Carlsen und Schreiber & Leser. Panini Comics hat es sich seit 2009 zur Aufgabe gemacht, Manaras Arbeiten als Werksausgabe herauszubringen. Das bedeutet einheitliches Großformat, Hardcover, Schutzumschlag und hochwertiges Papier. Natürlich gibt es dazu viel Bonusmaterial. Darunter sind viele Klassiker erschienen, z.B.
Indian Summer oder El Gaucho.
Mit Jolanda De Almaviva hat Panini nun bislang in Deutschland unveröffentlichtes Material heraus gesucht. Die Serie erschien Anfang der 70er Jahre in Italien im für das Land typische schwarz-weißen Taschenbuchformat, so wie man es von anderen italienischen Serien wie Dylan Dog oder Diabolik kennt. Im Original waren meist 2 Panels pro Seite abgebildet, für die Werksausgabe wurde größtenteils 4 Seiten pro Albumseite verwendet, Ausnahme bilden ganzseitige Zeichnungen der Titelheldin. Die Zeichnungen wurden außerdem
nachträglich koloriert.
Die Piratenbraut Jolanda ist die Tochter des schwarzen Korsaren, und erlebt mit ihrer Mannschaft allerhand spannende und erotische Abenteuer. Gleich zu Beginn wird sie, während sie sich sinnlichen Genüssen hingibt, von üblen Gestalten entführt, die sie versklaven bzw. mit ihrem sinistren Herrscher vermählen wollen. Die Unbekleidete wird zusammen mit 2 weiteren Damen gefesselt, und in die
Burg der Angreifer verfrachtet. Unterdessen versucht der männliche Teil der Mannschaft, angeführt von Leutnant Jean Lafayette, die Verfolgung aufzunehmen, was zu einer blutigen Tour de Force ausartet. Zeitgleich wird Jolanda, die sich als äußerst widerspenstig herausstellt, in Ketten gelegt und gefoltert, um ihren Willen zu brechen. Doch sie kann standhalten, und findet ihrerseits einen Fluchtweg nicht ohne sehr gewaltsam gegen ihre Verfolger vorzugehen. Doch zeitgleich haben sich Teile der Mannschaft verkleidet in die Burg geschlichen
Fazit:
Wie aus dem umfangreichen Vorwort hervorgeht, ist Milo Manara nicht stolz auf seine frühen Werke. Die Zeichnungen haben verständlicherweise nicht die Perfektion der späteren Jahre, was auch dadurch zustande kam, daß Manara innerhalb kurzer Zeit sehr viel Material produzieren mußte, um sein Leben finanzieren zu können. Auf die erzählte Geschichte hatte er keinen Einfluß, die Serie wurde von unterschiedlichsten Autoren geschrieben, in den von Manara gezeichneten Episoden waren das Renzi, Gaburro und Gramegna.
Die im Zeitschriftenhandel erhältlichen Taschenbücher setzten auf ein bis heute bewährtes Konzept Sex und
Gewalt. So ist die Titelheldin größtenteils unbekleidet oder in aufreizender Bekleidung zu sehen Sinn und Zweck war hier weniger eine nachvollziehbare Geschichte zu entwickeln, sondern möglichst viel nackte Haut zu zeigen. Das ganze wird variiert durch diverse Fessel- und Folterszenen, und auch Sex und Vergewaltigungen werden auf Softpornoniveau dargestellt.
Die Rahmenhandlung entspricht den üblichen Piratengeschichten, jedoch mit expliziter Gewaltdarstellung da wird schon mal ein Schädel gespalten, oder auch ein Auge aus dem Kopf heraus geschlagen. Kein Wunder also, daß der Band eingeschweißt geliefert wird. Die neuen Farben sind am Computer generiert worden, jedoch sind die Farben gewählt worden, wie man sie in einem Abenteuercomic aus der Zeit erwarten würde.
Jolanda De Almaviva ist sicherlich nicht für den Einstieg in die Welt von Milo Manara geeignet da sollte man eher beispielsweise zu Indian Summer greifen. Vielmehr richtet sich der Band an Altfans, die alles von ihm in dieser schönen Werksausgabe haben wollen, und sich über das neue alte Material freuen, denn auch in den Taschenbuchzeichnungen kann man schon den typischen Stil erkennen, auch wenn die Zeichnungen weniger aufwendig gestaltet sind.