Ein Wesen, das die Menschen verzaubert: ein kleiner rosaroter Elefant, der in der Dunkelheit leuchtet. Plötzlich ist er da, in der Höhle des Obdachlosen Schoch. Wie das seltsame Geschöpf entstanden ist und woher es kommt, weiß nur einer: der Genforscher Roux. Er möchte eine weltweite Sensation daraus machen. Allerdings wurde es ihm entwendet. Denn es gibt auch Leute, die es beschützen wollen, etwa der burmesische Elefantenflüsterer Kaung.
Um dieses Hörbuch bin ich nicht lange herumgeschlichen. Kaum war es veröffentlicht, landete es auch auf meine Ohren.
Ich wusste nicht, was mich genau bei dieser Geschichte erwartet aber ich wollte mich unbedingt darauf einlassen. Manchmal muss man sich einfach in ein Buch fallen lassen; und das habe ich getan. Nach meiner letzten Suter-Lekture "Die dunkle Seite des Mondes" wusste ich, es könnte sehr skurril werden.
Und Martin Suter hat mich nicht enttäuscht! Ich lernte einen kleinen, rosa-leuchtenden Elefanten kennen und war verliebt. Wie putzig müsste es sein, diesem im wahren Leben zu begegnen?! Und schneller als ich denken konnte, war ich bereits in die Thematik des Buches verstrickt! Durch die ständig weiter entwickelte Genforschung ist heute schon fast alles möglich. Wahrscheinlich auch die "Herstellung" so eines echten, kleinen und leuchtenden Elefanten. Auch wenn Suter seine Geschichte sehr leicht und locker erzählt, bleibt am Ende zur Thematik etwas hängen.
Es gibt sie, die Beschützer der Wehrlosen, die alles dafür tun, damit die, die sich nicht wehren können, nicht ausgebeutet werden. Zu ihnen zählen der Obdachlose Akloholiker Schoch, ein Tierarzt, eine Tierärztin und Kaung, der im örtlichen Zirkus als Elefantenpfleger arbeitet.
In verschiedenen zeitlichen Handlungssträngen, die sich aufeinander abwechseln, erfährt der Leser / Hörer wie es dazu kommen konnte, dass Schoch in seiner Höhle am Fluss dem kleinen Elefanten begegnet. Zuerst an sich zweifelnd und dem Alkohol die Schuld gebend, glaubt Schoch nicht an die Existenz dessen, was er gesehen hat.
Rasch wird klar, dass dieser Elefant der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht werden darf. Da er künstlich gezeugt wurde, gibt es auch die Gegenseite, die den Elefanten reproduzieren und sich an ihm bereichern will, denn bunt und leuchtend sollte der Elefant werden, doch dass er klein geraten ist, war ein zufälliges "Glück". Die Bösen, das ist einmal der Genforscher Roux als auch seine chinesischen Geldgeber. Klingt zwar sehr nach Klischee aber weit hergeholt finde ich das nicht. In manchen Ländern ist das Ausprobieren, was alles mit der Genforschung möglich ist, leichter und gesetzlich weniger strikt geregelt als in anderen. Und China gehört eher zu der "Lass-uns-mal-probieren-und-sehen-Fraktion".
Durch intensive Recherche des Autors in den Bereichen Obdachlosigkeit, Genforschung, Elefantenzeugung, -aufzucht und -medizin erhält der Roman den letzten Schliff. Sehr glaubwürdig ist die "Obdachlosen-Szene" dargestellt und der Leser / Hörer hat stets vor Augen, wie die aggierenden Figuren sich darin bewegen.
Ich wurde mit dieser etwas anderen Lekture sehr gut unterhalten. Zum Ende hin wird durch kurze und sich schnell abwchselnde Kapitel Spannung aufgebaut. Können die Gejagten fliehen oder gewinnt die Geld- und Geltungsgier?
"Elefant" ist kein Buch mit sehr streng erhobenem Zeigefinger. Ich denke, es soll die Menschen etwas stupsen, rütteln und Gedanken und (moralischen) Fragen Anlauf geben. Es ist ein schöner Roman, der hoffentlich auch in Zukunft den kleinen, rosa leuchtenden Elefanten als -fantastisches (im Sinne von frei erfundenem) Element- aufzeigt und nicht in die Realität entlässt!
Manu (Mitglied der Book Circle Community) am 23.11.2023
Bewertungsnummer: 2074208
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Ein rosa-leuchtendes Elefäntchen, ein Obdachloser, eine passionierte Tierärztin, ein Elefantenpfleger aus dem Zirkus und jede Menge zwielichtiger Gestalten. Das beschreibt grob, was die Leser:innen von Matin Suters Roman erwarten können.
Elefant ist ein typischer, kurzweiliger Suter-Roman mit einer abenteuerlichen Geschichte, die neben dem eigentlichen Plot auch verschiedene gesellschaftskritische Themen anspricht, ohne dabei aber in die Tiefe zu gehen. Diesen Anspruch hat das Buch aber auch nicht, sondern funktioniert hervorragend so wie es daherkommt. Einfach, aber nicht banal. Abenteuerlich, aber nicht heldenhaft. Herzlich, aber nicht kitschig.
Stilistisch solide und niveauvoll liest sich Elefant hervorragend als unterhaltsame Lektüre für Zwischendurch.
Was passiert, wenn man Gene manipuliert? Genau das macht der Genforscher Roux und das Ergebnis ist faszinierend: ein pinker, leuchtender Elefant in Miniformat! Mit Genmanipulation sind aber nicht alle einverstanden, so auch der Elefantenflüsterer Kaung.
Durch Umwege landet der kleine Elefant dem Obdachlosen Schoch im Schoß, der durch diesen wieder einen Sinn in seinem Leben findet. Um den kleinen zu beschützen, muss Schoch alles hinter sich lassen, denn Roux würde über Leichen gehen, um seine Schöpfung wieder zurückzubekommen.
Eine großartige Geschichte die sich feinfühlig mit den ethischen Aspekten der Genforschung auseinandersetzt. Schochs Charakter ist vielschichtig aufgebaut, ohne dass man viel aus seiner Zeit vor der Obdachlosigkeit lernt.
Und von dem kleinen Elefanten brauche ich gar nicht anfangen... Ein unfassbar süßes Geschöpf, in welches man sich sofort verliebt!
Eine absolute Lese-Empfehlung!
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Ein rosa Elefant, der im Dunkeln leuchtet - klein, niedlich, und so verloren, und dann sind auch noch diverse böse Leute hinter ihm her, weil sie mit ihm das große Geschäft wittern... Da muss man doch hoffen, dass wenigstens der Obdachlose, dem er eines Tages zuläuft, ein gutes Herz hat und gut auf ihn aufpasst. Spannung und Witz - das perfekte Urlaubstaschenbuch!
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