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Schlimme Zeiten, zur Zeit der Hexenverfolgung
Michaela Kirchner-Schommer aus Grefrath am 20.07.2021
Bewertet: eBook (ePUB)
Als in der Nacht zu Martini in Ellwangen Zwillinge geboren werden ist das der Beginn eines vorbestimmten Schicksals. Die Kinder sehen im Alter von 5 Jahren den Tod des Vaters voraus , um die Kinder zu schützen schickt die Mutter eines der Kinder in ein Kloster. Doch die Verbindung bleibt, ein Hexenjäger macht den Frauen in Ellwangen das Leben zur Höhle, und nutzt seine Macht aus um seinen Reichtum durch Abkommgeld zu mehren, und geht dabei im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen.
Die Geschichten um die Frauen denen Hexerei vorgeworfen wird ist so lebhaft beschrieben das man wirklich mitfühlt.
Spannender historischer Roman aus dem Mittelalter
Bewertung am 06.06.2021
Bewertet: eBook (ePUB)
Inhalt:
Deutschland am Vorabend des 30-jährigen Krieges: Als die Zwillinge Sibylla und Helena im Alter von fünf Jahren den Tod des Vaters vorhersehen, werden die Schwestern, die nur Unglück zu bringen scheinen, getrennt. Während die tugendhafte Helena in einem Kloster aufwächst, wird ihre eigenwillige Schwester Sibylla zur Hebamme ausgebildet. Als Vertraute des Vogts lernt sie die dunklen Geheimnisse der Mächtigen kennen. Doch dieses Wissen ist gefährlich, und bald rüsten die Häscher der Inquisition zur Hexenjagd.
Fazit:
Da ich schon viele Bücher über den Hexenwahn gelesen habe, wollte ich dies natürlich auch unbedingt lesen, da mich schon der Klappentext ansprach.
Schon der Einstieg war packend und gab einen ersten Einblick in das Leben dieser Zeit und den herrschenden Aberglauben. Schon die Geburt der Zwillinge Sibylla und Helena lässt die Haare raufen, da damals Zwillinge als Unglück galten. So war die Familie natürlich nicht erfreut, als die zwei Mädchen geboren waren. Als die Kinder dann auch noch Prophezeiungen aussprechen, die dann tatsächlich eintreten, werden sie von ihrer Familie getrennt. Helena muss ihr Leben fortan im Kloster fristen. Sibylla soll bei einer weit entfernten Tante aufwachsen. Doch dies ist nicht möglich und so wird Sibylla von einer protestantisch geprägten Familie aufgenommen. Nun hat sie die Chance ihre „Ziehmutter“ die als Hebamme arbeitet zu begleiten und von dem wissen profitieren. Doch Hebammen leben zu dieser Zeit gefährlich, denn als Hexe verleumdet zu werden, ist bei diesen Frauen schon fast Tagesordnung. Ihnen werden schnell Fehl- und Frühgeburten, Missbildungen und Totgeburten als Teufelswerk angelastet. Auch Verhütung und Abtreibung gelten als Teufelswerk und so müssen die Hebammen oft heimlich ihr Wissen einsetzen. Sibylla lässt sich auf ein gefährliches Spiel ein und lässt sich nicht einschüchtern oder von ihrem Weg abbringen.
Doch in Leonberg und besonders in Ellwangen lodern die Scheiterhaufen und Sibylla hat immer noch Visionen. Als ihre Mutter angeklagt wird, eine Hexe zu sein macht sich Sibylla auf den gefährlichen Weg um sie zu retten. Ob ihr dies gelingen kann, müsst ihr leider selbst lesen.
In ihrer Heimat ist Sibylla nicht gerne gesehen, doch sie bleibt in Ellwangen, um als Hebamme zu arbeiten und um die Angeklagten der Inquisition zu betreuen. Sibylla muss an der Seite des Priesters schreckliche Dinge sehen und beginnt zu hinterfragen. Dadurch ist sie schneller in Gefahr, als ihr lieb sein kann. Auch die verbotene Liebe zu dem Priester sorgt für große Gefahr. Wie das wohl ausgehen wird? Hat Sibylla überhaupt eine Chance?
Mich hat die Geschichte schon auf den ersten Seiten gepackt und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Hintergründe wurden sehr gut recherchiert und zu einem spannenden Werk verarbeitet. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft und ich konnte mir die Menschen und ihr Leben sehr gut vorstellen. Schockiert war ich über den Machtmissbrauch der herrschenden Schicht, die über Gut und Böse entscheiden kann, um sich selbst die Taschen zu füllen und die arme Bevölkerung auszusaugen. Die Hexenverfolgung stellte sich für diese Schicht als Goldesel heraus und so wurden viele Menschen angeklagt und der Hexerei beschuldigt, ohne jeglichen Beweis und ohne Chance das Unrecht zu beweisen. Jeder Widerspruch gegen die Obrigkeit bedeutete Lebensgefahr. Finstere Zeiten.
Dieser historische Roman ist erschütternd und berichtet über eines der dunkelsten Kapitel in der Kirchengeschichte, die niemals in Vergessenheit geraten dürfen. Auch in diesem Roman zeigt sich wie eng Gerechtigkeit und Unrecht beieinanderliegen, schon eine falsche Äußerung führte zum Tode.
Im Nachwort geht die Autorin noch ausführlich auf Wahrheit und Fiktion ein, dies rundet das Buch sehr gut ab und zeigt auch die ausgiebige und gute Recherche.
Ich hatte spannende Lesestunden und vergebe eine überzeugte Leseempfehlung.