'Es ist an der Zeit, die Waffen zu senken und dem Boten die Tür zu öffnen. Das Symptom ist nicht unser Feind. Es will etwas mitteilen, was in unserem Sinne ist.' Mit diesen aufrüttelnden Worten beschreibt Kerstin Chavent, welche Schlüsse sie aus ihrer eigenen Brustkrebserkrankung gezogen hat. 'Aus meiner heutigen Sicht war für mich die Erfahrung mit Krebs ein Segen. Wie kein anderes Ereignis vorher hat die Krankheit mich auf die Reise geschickt. Dank ihr habe ich mich in Bewegung gesetzt und bin in gewisser Weise zur Abenteurerin geworden. Niemals zuvor habe ich mein Leben spannender, intensiver und reichhaltiger gefunden. Endlich habe ich es gewagt, authentisch zu leben und mich von dem zu befreien, was schwer auf mir lastete. Ohne den Krebs hätte ich nicht angefangen, mich selbst zu lieben.'
Corona hält die Welt in Atem. Trotzdem gibt es noch andere Erkrankungen, die man nicht unter den Tisch lehren darf. Nun bin ich auf ein Buch gestoßen, welches jeder Arzt, HP, Therapeut oder auch andere Berufstätige mit beratenen Funktionen kennen sollten.
„Die Waffen niederlegen- Die Botschaft der Krebszellen verstehen“ von Kerstin Chavent . Die ISBN ist die 9783958032378. Es ist nicht dieses typische Ratgeber, oder das x-te Sachbuch zum Thema Krebs. Die Autorin war selbst an Brustkrebs erkrankt und beschriebt die Auseinandersetzung damit auf emotionaler und auch mentaler Ebene. „Das Symptom ist nicht unser Feind. Es will etwas mitteilen, was in unserem Sinne ist.“ ist die Erkenntnis der Autorin. So erfährt man, dass 95% der Krebspatienten eine Persönlichkeitstendenz besitzen sich selbst nicht wichtig zu nehmen. Die Entfremdung des eigenen Selbst spielt eine wichtige Rolle. Die Krebserkrankung war die Aufforderung der Natur, wieder den eigenen Platz einzunehmen für die Autorin. Sie erzählt von der Chemotherapie, aber auch von den 35 Strahlentherapie Sitzungen. Sie erzählt aber auch davon sich von einem Geistheiler begleiten zu lassen.In Frankreich wird sogar angeraten Geistheilung in Anspruch zu nehmen während einer Strahlenbehandlung. Dies vermeidet Verbrennungen auch wenn man wissenschaftlich nicht weiß warum. Es ist interessant zu lesen -egal welchen Weg man wählt oder beide parallel beschreitet. Reflektiert resümiert die Frau Chavent ihre innere Gefühlswelt, ihr Erleben und ihr Hinterfragen der Krankheit. Krebs als Auseinandersetzung mit der Umwelt, als familäre Last, auch Anzeiger eigener Fehlentwicklung. Es bedarf mehr als bloßes Wegschneiden. „Wenn wir uns um den Schmerz nicht kümmern, der von Generation zu Generation bis zu uns weitergegeben wurde, dann wird das Symptom an einer anderen Stelle des Körpers äußern, da die Brust ja weg ist.“ Andere Krebsarten wie Lungen, Knochen oder Prostatakrebs werden ebenfalls genauer beleuchtet. Das Buch ist eine philosophische Auseinandersetzung mit der Erkrankung als solches, was Betroffenen eine neue Perspektive eröffnen kann und daher als Empfehlung jeden ans Herz gelegt werden kann.
Plädoyer für eine ganzheitliche Herangehensweise an Krebs,
Bewertung am 19.08.2021
Bewertungsnummer: 1552400
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
an alle anderen Erkrankungen, an unser Wirtschafts- und Gesellschaftssystem und an das Leben überhaupt. Nebenbei zu Corona-Zeiten besonders enthüllend.
Bei Kerstin Chavant wurde Brustkrebs diagnostiziert, sie war geschockt, so wie es wohl jeder wäre und ehe sie es sich versah, steckte sie in den Mechanismen einer industrialisierten "Gesundheits"-wirtschaft.
Doch sie spürte, dass da viel falsch lief, dass das mit ihr als krankem Individuum nicht viel zu tun hatte, dass sie nur ein weiteres Rädchen in einem gut geölten Wirtschaftszweig war. Dass an ihrem Gesundwerden niemand großes Interesse hatte, geschweige denn Einsatz brachte, dass sie diejenige war, die sich für sich selbst einsetzen musste. Also begann sie sich zu informieren, abzuwägen, eigene Entscheidungen zu treffen – natürlich nicht zur Freude der Götter in Weiß.
Aus diesem Weg entstand ein vielschichtiges Buch, das den Bogen schlägt von dem persönlichen Schicksalsschlag einer Krebserkrankung, die die Autorin nach dem ersten Schock als Chance begreift. Bis sie hier eine Analyse vornimmt der heutzutage florierenden Krankheitswirtschaft, der gesellschaftlichen Bedingungen, die für soviele Menschen eine Krebserkrankung nach sich ziehen und wo auf persönlicher und gesellschaftlicher Ebene ein Umdenken notwendig ist.
"Krebs zeigt uns, wie krank es uns macht, wenn wir die Verbindungen abbrechen, uns einkapseln und uns hinter Schirmen, Mauern und Masken verstecken." (wohlgemerkt das Buch wurde 2019 herausgebracht)
Dank an den Verlag für ein Rezensionsexemplar
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