Rezension
»Von schlechten Eltern ist ein grandioses Buch. Road-Novel, Heimatroman, Gespenstergeschichte, Thriller, wobei der Schriftsteller selbst lieber von einer Meditation spricht und es damit wohl am besten trifft. [...] "Von schlechten Eltern" ist eine halluzinative Autofiktion aus der Zwischenwelt der Trauer. Sie fesselt den Leser durch einen frivol kalkulierten Thrill an die zutiefst introvertierte Erzählung eines vom Schmerz verschnürten Überlebens. Kein Plot, ein Zustand.«
Ronald Düker, Die Zeit, 13.03.2020 ("Die Zeit")
»Mit welcher Konsequent dieser Kummer uns eng auf die Pelle rückt, wie er dieses nicht zu zähmende Todesding in den Griff bekommt, stilistisch, sprachlich, sowieso: nicht von schlechten Eltern: furchtbar traurig, furchtbar düster, furchtbar deprimierend. Gerade deshalb aber eben auch: furchtbar gut.«
Martin Becker, WDR 3, 31.07.2020 ("Westdeutscher Rundfunk")
»Mit genialer Wucht inszeniert Tom Kummer Dunkelheit und Trauer als Leitmotive seines neuen Romans. Zugleich zieht sich ein vages, nervöses Kribbeln und Vibrieren durch den gesamten Text, ein unterschwelliges Rauschen, wie aus einer anderen Welt.«
Ingeborg Kaiser, Titel Kulturmagazin, 08. Juni 2020 ("Titel Kulturmagazin")
»Mit einer knappen, reduzierten Sprache inszeniert Kummer eine halluzinierende Welt zwischen Leben und Tod. Er spielt mit dem Symbolismus, dem schönen Schauer der Melancholie, den Mythen von Wassernymphen oder dem Fährmann Charon.«
Anne-Sophie Scholl, WOZ, 21.05.2020 ("WOZ")
»Von schlechten Eltern ist wie ein Bluessong: Man weiß, dass einen nicht viel Heiteres erwarten wird. Lässt man sich dennoch darauf ein, erwartet einen ein Erzählwerk voller Melancholie und Schönheit eine als Roman verfasste, mitreißend und authentisch gefasste Verlustanzeige. Gut gemacht, Tom Kummer.«
Matthias Eichardt, Stadtmagazin07, 11.05.2020 ("07 das Stadtmagazin")
»Der Roman ist nicht nur eine eindrucksvoll gelungene Mischung aus literarischem Roadmovie mit gespenstischen Einschüben, es ist vor allem ein berührender Abstecher in das Reich zwischen Leben und Tod, in Grenzerfahrungen. Der Erzählstil ist temporeich, dennoch mündet er nicht selten in die Stille, die jeder große Verlust mit sich bringt. Ein vielschichtiges, bedeutsames Wechselspiel zwischen der ramponierten Welt da draußen und den seelischen Schäden tief drinnen.«
Werner Krause, Kleine Zeitung, 30.04.2020 ("Kleine Zeitung")
»Tom Kummer schafft es in seiner Beschreibung, einem das Gefühl zu geben, das ist hier ein Ort, da passiert was, das ist ein spezieller Ort, ein interessanter Ort. […] Es ist so ein atmosphärisches Buch. Diese Nachtatmosphäre. […] Er zeichnet ein anderes, unbekanntes, ein aufregendes Bild der Schweiz. [...] Es ist wie eine Momentaufnahme, es ist dieses Gefühl, das da auch ausgebreitet wird. Das macht er großartig.«
Reina Gehrig, SRF Literaturclub, 15.04.2020 ("SRF")
»Das Buch hat mich total überzeugt. Das ist ein Roadmovie, ein Heimatroman, ein Trauerroman. […] Und es ist unter all dem Obskuren, was er da beschreibt, […] ein sehr zärtliches Buch, ein sehr liebevolles Buch. Mich hat es bewegt und gerührt. [...] Dieses Elend, dieses Leid, was er da durchmacht, das höre ich so zum ersten Mal, und ich finde, er hat das bravourös geschrieben.«
Elke Heidenreich, SRF Literaturclub, 15.04.2020 ("SRF")
»Es ist ein Sound, der diese tiefe Trauer über den Verlust der Frau, seiner Gattin, in sich trägt, all den Schmerz. Es ist ein sehr intimes Buch. Wirklich wie eine Musik, die sich durch das ganze Buch zieht, in Moll geschrieben.[...] Ich finde, dass dieser Zustand der Trauer und dieses großen, großen Schmerzes, der sich wirklich einem mitteilt [...] auch etwas Universales hat. […] Das ist stellvertretend für einen großen Schmerz von Verlust. Und das, finde ich, ist wirklich eine große Stärke des Buches.«
Nicola Steiner, SRF Literaturclub, 15.04.2020 ("SRF")
»Der Schweizer Autor Tom Kummer hat nach seinem Sterbebuch Nina und Tom einen berührenden Roman über Trauer geschrieben. Wie sich Trauer anfühlt, wie Erinnerungen hochkommen und wie der Mann mit Hilfe seiner Söhne langsam zum Leben zurückfindet.«
Esther Schneider, SRF2, 07.04.2020 ("SRF 2")