Deepwater Horizon, das Abschmelzen des Polareis oder Fracking – nur ein paar Beispiele aus jüngster Vergangenheit, die belegen, welchen Raubbau der Mensch an seiner Lebensgrundlage der Erde betreibt. Hinzu kommen jedes Jahr verheerendere Waldbrände, längere Dürreperioden und heftigere Regenfälle, die Häuser, Ernten und den Lebensraum von Tieren vernichten. Die bekannte Umweltaktivistin Naomi Klein hat mit Green New Deal ihr bislang wichtigstes Buch geschrieben: Angesichts der unverminderten Zerstörung unserer Umwelt und laxen Gesetzen zeigt sie, warum die Vision einer grüne Zukunft nicht nur nötig, sondern absolut unumgänglich ist. Der Kollaps unseres Klimas ist nicht länger eine Drohung am Horizont, die es zu umschiffen gilt – wir leben bereits mitten in ihm. Individuelle Kaufentscheidungen werden nichts mehr ändern, nur ein breites politisches und gesellschaftliches Bündnis kann die Bedrohung noch abwenden. Naomi Klein zeigt, wie das klappen kann und welche tiefgreifenden Maßnahmen nötig sein werden.
Naomi Klein erklärt in diesem Buch, weshalb America es vermeidet den Klimawandel aufzuhalten, welche vermeintlichen Hürden Politiker vom Handeln abhält, wie wichtig Menschen wie Greta Thunberg sind und welche beiläufigen Vorteile die ,,Green New Deal”-Bewegung bringt.
Insgesamt ist das Buch sehr politisch angehaucht und beinhaltet mir ein paar zu viele Anekdoten von Naomi Klein zum Thema Waldbrände und ein bisschen zu wenig Fakten und Zahlen zum Thema Klimawandelursachen. Ich finde es auch schade, dass das Thema Landwirtschaft und Veganismus und keinem Satz erwähnt wurde.
Die Zukunft des Planeten
annlu am 15.01.2020
Bewertet: eBook (ePUB)
Wissenschaftliche Fakten belegen es, viele Katastrophen untermauern es und eine große Zahl an Demonstranten wollen die Aufmerksamkeit darauf lenken – es ist höchste Zeit, dass die Menschheit umdenkt und die kurze Zeit nutzt, die bis zum „point of no return“ des Klimawandels bleibt.
Seit Jahren beschäftigt sich die renommierte US-amerikanisch/kanadische Journalistin Naomi Klein mit den Auswirkungen des Klimawandels. In diesem Buch vereint sie einen leidenschaftlichen Appell für ein radikales Umdenken mit den Arbeiten aus zehn Jahren, die zeigen, dass Maßnahmen längst schon überfällig sind.
Die Einleitung beginnt mit den Schulstreiks für die Umwelt, erwähnt dabei auch Greta Thunberg, zeigt aber deutlich, dass sie wahrscheinlich die bekannteste Kämpferin ist, bei weitem aber nicht die einzige. Grundlage dafür ist der Bericht der IPCC, der deutlich aussagt, dass die Schwelle von 1,5 Grad zusätzlicher Erderwärmung schwere Folgen mit sich ziehen würde (zur Zeit sind wir auf dem Weg zu 3 bis 5 Grad).
Daher ist die Einleitung ein deutlicher Appell endlich etwas zu machen. Die unangenehmen Wahrheiten kommen immer wieder auch harsch daher und dienen als erschreckendes Beispiel. Allerdings wollen sie nicht nur anklagen, sondern geben auch die Lösung. Die Autorin sieht diese im New Green Deal, ein Konzept, das nicht nur die Umwelt mit einbezieht, sondern ein umfassendes Programm bietet, das durch seine sozialen Aspekte der Klimagerechtigkeit dient.
Der Hauptteil des Buches ist eine Zusammenstellung von sechzehn Artikeln der Autorin, die bis ins Jahr 2010 zurückreichen. Den Start übernimmt die explodierte Ölplattform Deepwater Horizon, sie bleibt nicht die einzige Umweltkatastrophe, auf die eingegangen wird. Ob die Autorin eine Versammlung von Klimaleugnern besucht, in den Vatikan eingeladen wird, sehr persönlich über ihre Eindrücke vom Familienurlaub unter der Rauchwolke der kanadischen Buschbrände berichtet, bei der Ausarbeitung eines Green-Deal-Programmes für Kanada mitarbeitet, eine scharfe Kritik an Trump übt oder das Geo-Engineering kritisch betrachtet, – im ersten Moment erscheinen die Themen der Artikel stark umweltbezogen zu sein.
Die Zerstörungen der Natur, die der Mensch bewirkt (hat), sind ein Aspekt der Ausführungen, allerdings bei weitem nicht der einzige. Viel mehr bietet sie einen umfassenden Blick auf die Klimaerwärmung. Sie stellt die veränderte Sicht des (westlichen) Menschen auf die Natur ebenso zur Debatte, wie historische Entwicklungen. Wissenschaftler, Schriftsteller aber auch indigene Völker kommen zu Wort, selbst die Sicht des Papstes und der christlichen Gemeinschaft wird beleuchtet. Immer wieder ist es der Kapitalismus, der angeprangert wird. So kommen große Unternehmen bei der Betrachtung nicht gut weg – was auch für Politiker gilt, die sich gegen eine Veränderung stellen. Dass mächtige Konzerne und die Frage um das Geld dem Klimaschutz im Wege stehen war nicht wirklich überraschend. Wie hier allerdings die Zusammenhänge zu rechtsextremen Ideologien und den momentanen politischen Ruck nach Rechts gezogen werden, war für mich neu. Dabei bezieht sie den historischen Kolonialismus ebenso in ihre Überlegungen ein, wie die Gegenüberstellung von Vorstellungen der indigenen Völker und westlicher Werte. Zusammen ergibt sich ein Überblick über Entwicklungen, die kein positives Bild auf die Menschheit und ihre Zukunft wirft.
Dabei stellt der Green Deal die Hoffnung auf Besserung vor. Neben dem leidenschaftlichen Appell der Einleitung gibt der Epilog neun Argumente für den Green Deal, zusätzlich zu den dahingehenden Erkenntnissen zu die sich aus der Lektüre der Artikel ergeben.
Fazit: Selten ist es einem Buch gelungen, die Dringlichkeit eines Sinneswandels in Bezug auf Klimagerechtigkeit so eindringlich anzubringen. Auch wenn ich den Green Deal nicht unkritisch sehen kann (die positiven Veränderungen sind einfach so gut, dass sie meine pessimistische Seite wecken), so haben mich viele Argumente/Fakten hier aufgeschreckt.
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Naomi Klein ist Journalistin, Autorin, Aktivistin. Aber sie ist vor allem eines: Aufrüttlerin. Mit ihren Essays im "Green New Deal" zeigt sie die Probleme des Klimawandels auf, die Gefahren. Sie zeigt mit klaren Worten, wovor die Mächtigen der Welt viel zu lange die Augen verschlossen haben.
Aber sie gibt auch Lösungen an die Hand. Lösungen, die "unbequem" erscheinen mögen, die jedoch die einzig richtigen sind. Denn nicht nur wir wollen in einer lebenswerten Welt leben - sondern auch die Generationen, die nach uns kommen haben es verdient, die Erde zu erleben.
Und dafür braucht es vor allem die "Großen", die endlich handeln müssen!