1939 – Der Krieg, der viele Väter hatte

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Teil 1: Die Vorgeschichte

Die Vorgeschichte
Kriegsgründe in Europa
Die britisch-deutsche Rivalität
Englands Vertragspolitik
Das Flottenwettrüsten
Englands Alternative
Englands Feindbild
Die Marokkokrisen
Die Bagdadbahn
Die deutsche Sicht von England
Französisch-deutsche Auseinandersetzungen
Elsaß-Lothringen
Die Rivalität in den Kolonien
Der Streit um Kolonien
Rußlands Verhältnis zu Deutschland
Die belgische Neutralität
Die Bedeutung
Der englische Bluff mit der belgischen Neutralität
Deutschland als „enfant terrible“
Das Gewirr von gegensätzlichen Interessen
Der Zündfunke von Sarajewo
Die Kettenreaktion vom Juli 1914
Die Kriegsschuld 1914
Der Erste Weltkrieg
Die Hypothek der Propaganda
Der Versailler Vertrag und die Ächtung Deutschlands
Die ersten Folgen von Versailles
Die subjektive Sicht der Völker
Brandgeruch in Europa

Teil 2: Die Jahre der Anschlüsse

Die Jahre der Anschlüsse
Die Volksabstimmung an der Saar
Die deutsche Wehrhoheit im Rheinland
Der Locarno Vertrag
Die Verletzung des Locarno Vertrags
Risiko für Deutschlands Sicherheit
Rückkehr der Wehrmacht ins Rheinland
Hitlers 19-Punkte Friedensplan
Die britischen und französischen Gegenvorstellungen
Der Anschluß Österreichs
Die Vorgeschichte
Die deutsch-österreichische Wiederannäherung
Das Nachkriegsösterreich
Dr. Schuschniggs „Volksabstimmung“
Die Wiedervereinigung
Stresa, Abessinien und die Achse Rom-Berlin
Amerika im Hintergrund
Der Anschluß der Sudetengebiete und die Unterwerfung der Tschechei
Die historischen Wurzeln der Tschechoslowakei
Die Tschechoslowakei als Vielvölkerstaat
Die Sudetendeutschen
Das Verhältnis zwischen Tschechen und Sudetendeutschen
Die deutsche Einmischung in die tschechische Sudetenkrise
Die tschechoslowakische Eskalation
Englands und Frankreichs Einmischung
Chamberlains erster Vermittlungsversuch und Beneš’ Vorschlag zur Aussiedlung der Sudetendeutschen
Roosevelts Rettungsversuch
Das Einlenken der Tschechen
Das Treffen in Bad Godesberg vom 22. bis 24. September 1938
Beneš’ „Sowjet-Plan“
Die Münchener Konferenz vom 29. bis 30. September 1938
Der Wiener Schiedsspruch vom 2. November 1938
Die „Reichskristallnacht“ am 9. November 1938
Der Irrtum mit der „freien Hand im Osten“
Der Zerfall der Tschechoslowakei
Die Tschechei wird zum Protektorat
Die Garantie, die es nie gab
Der Anlaß zum Zweiten Weltkrieg
Die Rückgabe Memels
Die noch immer offene koloniale Frage
Wirtschaftliche Kriegsgründe 1918 bis 1939
Die Kriegsschulden aus dem Ersten Weltkrieg
Die goldenen Zwanziger Jahre
Die Weltwirtschaftskrise
Beggar-my-neighbour-policy
Die Wirtschaft im Dritten Reich
Hitlers Lebensraum-Vorstellungen
Roosevelts Forderung nach weltweitem Freihandel

Teil 3: Die Wiederaufrüstung zwischen 1918 und 1939

Die Wiederaufrüstung zwischen 1918 und 1939
Das Abrüstungsgebot von Versailles
Die internationale Aufrüstung nach dem Ersten Weltkrieg
Flottenrüstung
Luftrüstung
Rüstung der Landstreitkräfte
Die Genfer Abrüstungsverhandlungen bis 1933
Die geheimen Verteidigungsvorbereitungen der Reichswehr bis 1933
Die geheimen Verteidigungsvorbereitungen im Reichsheer
Die geheimen Verteidigungsvorbereitungen der Reichsmarine
Die geheimen Vorbereitungen zur Aufstellung einer Luftwaffe
Geheime Vorbereitungen im allgemeinen Wehrwesen
Hitler und die Genfer Abrüstungsverhandlungen bis 1934
Der Rüstungswettlauf ab 1933
Die Marinerüstung 1933 bis 1939
Die Luftwaffenrüstung 1933 bis 1939
Die Heeresrüstung 1933 bis 1939
Schuld und Mitschuld

Teil 4: Hitlers Kriegsankündigungen bis 1939

Hitlers Kriegsankündigungen bis 1939
Der trügerische Schlüssel zu Hitlers „Langzeitplan“
Hitlers Buch „Mein Kampf“
Der Offenbarungswert der Hitler-Reden
Hitlers Friedensbeteuerungen
Die überhörten Warnsignale und Hitlers Antrittsrede vor Generalen am 3. Februar 1933
Die geheimen Hitler-Reden und die Schlüsseldokumente
Hitlers Rede vom 5. November 1937 und das Hoßbach-Protokoll
Hitlers neuer Ton dem Ausland gegenüber
Hitlers Vortrag vor den Kommandeuren am 10. Februar 1939
Hitlers Rede vom 23. Mai 1939 und das Schmundt-Protokoll
Hitlers Rede vom 22. August 1939 und die sieben Protokolle
Mitwisserschaft und Mitschuld des deutschen Volkes

Teil 5: Der Weg in den deutsch-polnisch-sowjetischen Krieg
Der Weg in den deutsch-polnisch-sowjetischen Krieg
Polen im Streit mit allen seinen Nachbarn
Das polnische Selbstverständnis
Polnisch-sowjetische Auseinandersetzungen
Polnisch-litauische Auseinandersetzungen
Polnisch-tschechische Auseinandersetzungen
Polnisch-deutsche Auseinandersetzungen
Provinz Posen
Provinz Westpreußen-Pomerellen
Danzig
Ost-Oberschlesien
Polen als Vielvölkerstaat
Katholisierung
Weißrussen
Ukrainer
Juden
Kaschuben
Deutsche
Deutschlands grundsätzliche Haltung gegenüber Polen
Polens militärische Gedankenspiele
Polens Bündnispolitik
Das Verhältnis Polen – Frankreich
Das Verhältnis Polen – Großbritannien
Das Verhältnis Polen – Sowjetunion
Das Verhältnis Polen – Tschechoslowakei
Das Verhältnis Polen – Deutsches Reich
Polen und der Kellogg-Pakt
Die Bilanz
Hitlers Polen-Pläne
Die Rolle des Völkerbunds im Streit um Danzig
Roosevelts Rolle im Streit um Danzig
Das Verhältnis der Sowjetunion zu Deutschland
Polens Rückversicherung bei Frankreich kurz vor Kriegsbeginn
Polens Rückversicherung bei England kurz vor Kriegsbeginn
Die gescheiterte britisch-französisch-sowjetische Annäherung
Die gescheiterte deutsch-britische Verständigung
Die deutsch-sowjetische Verständigung
Der Vermittlungsversuch des Vatikans
Die Zuspitzung der Lage in Danzig und in Polen
Die öffentliche Meinung im Deutschen Reich zu Danzig, Krieg und Polen
Polens Selbsteinschätzung am Vorabend des Krieges
Die letzten Vermittlungsvorschläge
Die letzte Woche vor dem Krieg
Mittwoch, der 23. August 1939
Donnerstag, der 24. August 1939
Freitag, der 25. August 1939
Sonnabend, der 26. August 1939
Sonntag, der 27. August 1939
Montag, der 28. August 1939
Dienstag, der 29. August 1939
Mittwoch, der 30. August 1939
Der letzte Tag vor Kriegsausbruch, Donnerstag, der 31. August 1939
Der Kriegsausbruch
Ohne Kriegserklärung
Die Hesse-Friedensmission
Der Übergang zum Weltkrieg
Polens Untergang

Teil 6: Schlußbetrachtung

Schlußbetrachtung
Englands Beitrag zum Kriegsausbruch
Frankreichs Beitrag zum Kriegsausbruch
Polens Beitrag zum Kriegsausbruch
Der Beitrag der Sowjetunion zum Kriegsausbruch
Der Beitrag der USA zum Kriegsausbruch
Deutschlands Beitrag zum Kriegsausbruch
Bilanz

Nachwort zur 7. Auflage

Die Gegentheorie
Der Krieg gegen die Sowjetunion in einem anderen Licht
Kein Hitler-„Langzeitplan“

Anhang

Quellenverzeichnis
Personenverzeichnis
Sachregister

1939 – Der Krieg, der viele Väter hatte

Der lange Anlauf zum Zweiten Weltkrieg

Buch (Gebundene Ausgabe)

48,00 €

inkl. gesetzl. MwSt.
Hörbuch

Hörbuch

0,00 €

im Probeabo

1939 – Der Krieg, der viele Väter hatte

Ebenfalls verfügbar als:

Hörbuch

Hörbuch

ab 7,49 €
Gebundenes Buch

Gebundenes Buch

ab 39,90 €

Beschreibung

Details

Verkaufsrang

24769

Einband

Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

20.11.2019

Verlag

Olzog ein Imprint der Lau Verlag & Handel KG

Seitenzahl

736

Beschreibung

Details

Verkaufsrang

24769

Einband

Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

20.11.2019

Verlag

Olzog ein Imprint der Lau Verlag & Handel KG

Seitenzahl

736

Maße (L/B/H)

25/18,3/5,4 cm

Gewicht

1438 g

Auflage

11. erweiterte Auflage

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-95768-210-9

Weitere Bände von Geschichts-Hörbücher

Das meinen unsere Kund*innen

5.0

1 Bewertungen

Informationen zu Bewertungen

Zur Abgabe einer Bewertung ist eine Anmeldung im Kund*innenkonto notwendig. Die Authentizität der Bewertungen wird von uns nicht überprüft. Wir behalten uns vor, Bewertungstexte, die unseren Richtlinien widersprechen, entsprechend zu kürzen oder zu löschen.

5 Sterne

(1)

4 Sterne

(0)

3 Sterne

(0)

2 Sterne

(0)

1 Sterne

(0)

Mein Eindruck

HSL am 28.10.2020

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Das Buch mit dem sehr provokativen Titel aus dem Jahre 2018 in der Originalversion von 2015 ist nun bereits in der 7.Auflage erschienen. Der Autor beschreibt auf fast 700 Seiten den langen Anlauf zum zweiten Weltkrieg und den geschichtlichen Werdegang. In sechs Abschnitten beginnend mit der Vorgeschichte über die Wiederaufrüstung zwischen 1918 und 1939 sowie Hitlers Kriegsankündigungen bis 1939, zu einem Weg in den deutsch-polnisch-sowjetischen Krieg. Es bedurfte einer unbeschreiblichen Recherche des Autors, die überwiegend aus ausländischen Archiven stammen und macht sie deshalb in diesem Werk weniger angreifbar. Diese neuen Erkenntnisse zur Vorgeschichte und seinen internationalen Verpflechtungen im 1. und 2. Weltkrieg sind für das deutsche Volk ernüchternd, berichtet man in den heutigen Schulen immer noch eine ganz andere Geschichte. Zugleich ist es ein mutiges Buch , weil es mit vielen Tabus über die Kriegsursachen bricht. Nun kurz zu einigen Passagen die weit vor dem Kriegsbeginn lagen und sich damals schon international zuspitzte: nämlich als der junge und noch unerfahrene Kaiser Wilhelm II im Jahr 1898 eine Flotte bauen liess, die über die bisher betriebene Küstenverteidigung hinaus die Handels- und Überseeverbindungen bei internationalen Krisen oder im Verteidigungsfall vor Unterbrechungen schützen sollte. Im Jahr 1900 bewilligt der deutsche Reichstag sein zweites Flottenbaugesetz, das den Ausbau der eigenen Marine auf eine Stärke von etwa zwei Dritteln der englischen Marine bis zum Jahre 1920 vorsah. 1880 war im Vertrage von Madrid dem Sultan von Marokko die Souveränität in Tanger (marokkanische Hafenstadt) und Deutschland freie Handelsrechte zugesichert worden. Als Frankreich den Versuch macht, sich auch das Gebiet von Tanger anzueignen, kann der deutsche Kaiser den Vertragsbruch nicht schlucken und begibt sich persönlich nach Tanger und protestiert gegen das französische Vorgehen. Deutschland rutscht durch den Marokko-Streit in dem es Frankreichs Kreise stört, in eine internationale Isolation, die sich bis zum ersten Weltkrieg nicht mehr löst. Der erste Weltkrieg dauert vier Jahre und brachte Frankreich 1915/16 an die Grenzen seiner Fähigkeit. Der Krieg verlangte auch von den Mittelmächten: dem deutschen Reich, Österreich-Ungarn, Osmanische Reich und Bulgarien große Opfer. Weitere Zusammenhänge sieht man dann auch zu Beginn der 30er Jahre. Es gehen viele Staaten, darunter auch die USA, Kanada und England vom Goldstandard ab. Weltweit beginnen die Industrienationen ihre heimischen Volkswirtschaften mit Schutzzöllen, Importquoten und anderen Handelshemmnissen vor der Konkurrenz des Auslands abzuschirmen. Das Bild verändert sich mit der Weltwirtschaftskrise ab 1929. Die großen Industrienationen versuchen mit recht unterschiedlichen Methoden dem Dilemma der Krise zu entrinnen. Die USA und England lösten sich vom Goldstandard und sahen die Geldentwertung als wirtschaftliche Waffe. Der Wert von Pfund und Dollar lässt sich nach den Beschlüssen der Zentralbank gegenüber dem Preis des Goldes senken. Der erste Weltkrieg endete mit dem Friedensvertrag von Versailles, der die Grundlage für einen dauerhaften Frieden in Europa legen soll. Doch trotz der Präambel vom Versailler Vertrag indem die Siegermächte ihre Abrüstung in Aussicht stellten, beginnt ein Wettrüsten in weltweiten Dimensionen. Auch der Offenbarungswert der Hitler Reden in den 30er Jahren wird selbst durch den Diktator gemildert. Er weiß offensichtlich zu verschweigen, was das Volk nicht hinnehmen wollte. So folgen in der Gegentheorie 13 Sachverhalte, die dagegen sprechen, dass Hitler bis 1940 den Plan hatte, den „Lebensraum im Osten“ zu erobern. Hitlers Absicht, die Sowjetunion anzugreifen entstand erst in einer ganz konkreten Lage. Es ist Fesselnd diese Geschichte so nach zu lesen, die meiner Meinung nach ein ganz anderes Bild auf das damalige Geschehen wirft. Somit kann man den Titel „Der Krieg der viele Väter hatte“ einigermaßen nachvollziehen und des weiteren in einem fast zwanzig seitigen Quellenverzeichnis kundig machen. Die Kernaussage dieses Buches lautet, dass Deutschland, beziehungsweise Adolf Hitler, den Zweiten Weltkrieg ausgelöst, jedoch nicht allein verursacht hat. Mit entfacht haben ihn acht ausländische Regierungen und ein paar Hundert Politiker, Presse- und Geheimdienstleute, Wirtschaftsführer, Beamte und andere Akteure in Europa, Amerika und Asien. Wer also mehr über die Vorgeschichte des Zweiten Weltkrieges wissen will, als man gemeinhin im Schulunterricht erfährt, ist mit diesem Werk gut beraten.

Mein Eindruck

HSL am 28.10.2020
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Das Buch mit dem sehr provokativen Titel aus dem Jahre 2018 in der Originalversion von 2015 ist nun bereits in der 7.Auflage erschienen. Der Autor beschreibt auf fast 700 Seiten den langen Anlauf zum zweiten Weltkrieg und den geschichtlichen Werdegang. In sechs Abschnitten beginnend mit der Vorgeschichte über die Wiederaufrüstung zwischen 1918 und 1939 sowie Hitlers Kriegsankündigungen bis 1939, zu einem Weg in den deutsch-polnisch-sowjetischen Krieg. Es bedurfte einer unbeschreiblichen Recherche des Autors, die überwiegend aus ausländischen Archiven stammen und macht sie deshalb in diesem Werk weniger angreifbar. Diese neuen Erkenntnisse zur Vorgeschichte und seinen internationalen Verpflechtungen im 1. und 2. Weltkrieg sind für das deutsche Volk ernüchternd, berichtet man in den heutigen Schulen immer noch eine ganz andere Geschichte. Zugleich ist es ein mutiges Buch , weil es mit vielen Tabus über die Kriegsursachen bricht. Nun kurz zu einigen Passagen die weit vor dem Kriegsbeginn lagen und sich damals schon international zuspitzte: nämlich als der junge und noch unerfahrene Kaiser Wilhelm II im Jahr 1898 eine Flotte bauen liess, die über die bisher betriebene Küstenverteidigung hinaus die Handels- und Überseeverbindungen bei internationalen Krisen oder im Verteidigungsfall vor Unterbrechungen schützen sollte. Im Jahr 1900 bewilligt der deutsche Reichstag sein zweites Flottenbaugesetz, das den Ausbau der eigenen Marine auf eine Stärke von etwa zwei Dritteln der englischen Marine bis zum Jahre 1920 vorsah. 1880 war im Vertrage von Madrid dem Sultan von Marokko die Souveränität in Tanger (marokkanische Hafenstadt) und Deutschland freie Handelsrechte zugesichert worden. Als Frankreich den Versuch macht, sich auch das Gebiet von Tanger anzueignen, kann der deutsche Kaiser den Vertragsbruch nicht schlucken und begibt sich persönlich nach Tanger und protestiert gegen das französische Vorgehen. Deutschland rutscht durch den Marokko-Streit in dem es Frankreichs Kreise stört, in eine internationale Isolation, die sich bis zum ersten Weltkrieg nicht mehr löst. Der erste Weltkrieg dauert vier Jahre und brachte Frankreich 1915/16 an die Grenzen seiner Fähigkeit. Der Krieg verlangte auch von den Mittelmächten: dem deutschen Reich, Österreich-Ungarn, Osmanische Reich und Bulgarien große Opfer. Weitere Zusammenhänge sieht man dann auch zu Beginn der 30er Jahre. Es gehen viele Staaten, darunter auch die USA, Kanada und England vom Goldstandard ab. Weltweit beginnen die Industrienationen ihre heimischen Volkswirtschaften mit Schutzzöllen, Importquoten und anderen Handelshemmnissen vor der Konkurrenz des Auslands abzuschirmen. Das Bild verändert sich mit der Weltwirtschaftskrise ab 1929. Die großen Industrienationen versuchen mit recht unterschiedlichen Methoden dem Dilemma der Krise zu entrinnen. Die USA und England lösten sich vom Goldstandard und sahen die Geldentwertung als wirtschaftliche Waffe. Der Wert von Pfund und Dollar lässt sich nach den Beschlüssen der Zentralbank gegenüber dem Preis des Goldes senken. Der erste Weltkrieg endete mit dem Friedensvertrag von Versailles, der die Grundlage für einen dauerhaften Frieden in Europa legen soll. Doch trotz der Präambel vom Versailler Vertrag indem die Siegermächte ihre Abrüstung in Aussicht stellten, beginnt ein Wettrüsten in weltweiten Dimensionen. Auch der Offenbarungswert der Hitler Reden in den 30er Jahren wird selbst durch den Diktator gemildert. Er weiß offensichtlich zu verschweigen, was das Volk nicht hinnehmen wollte. So folgen in der Gegentheorie 13 Sachverhalte, die dagegen sprechen, dass Hitler bis 1940 den Plan hatte, den „Lebensraum im Osten“ zu erobern. Hitlers Absicht, die Sowjetunion anzugreifen entstand erst in einer ganz konkreten Lage. Es ist Fesselnd diese Geschichte so nach zu lesen, die meiner Meinung nach ein ganz anderes Bild auf das damalige Geschehen wirft. Somit kann man den Titel „Der Krieg der viele Väter hatte“ einigermaßen nachvollziehen und des weiteren in einem fast zwanzig seitigen Quellenverzeichnis kundig machen. Die Kernaussage dieses Buches lautet, dass Deutschland, beziehungsweise Adolf Hitler, den Zweiten Weltkrieg ausgelöst, jedoch nicht allein verursacht hat. Mit entfacht haben ihn acht ausländische Regierungen und ein paar Hundert Politiker, Presse- und Geheimdienstleute, Wirtschaftsführer, Beamte und andere Akteure in Europa, Amerika und Asien. Wer also mehr über die Vorgeschichte des Zweiten Weltkrieges wissen will, als man gemeinhin im Schulunterricht erfährt, ist mit diesem Werk gut beraten.

Unsere Kund*innen meinen

1939 – Der Krieg, der viele Väter hatte

von Gerd Schultze-Rhonhof

5.0

0 Bewertungen filtern

Weitere Artikel finden Sie in

VorwortZu Beginn möchte ich vier Dinge erwähnen. Das sind die Idee des Buchs, etwas zu den Quellen und zur Gliederung des Buchs sowie zur Einordnung seines Inhalts in das Zeitgeschehen.Zuerst die Buchidee. Vor ein paar Jahren beschäftigte mich die Frage, welcher Teufel meine Vätergeneration geritten haben mag, als sie nach der Katastrophe des Ersten Weltkriegs einen neuen Krieg vorbereitet und begonnen hat. Ich dachte dabei anfangs nur an die deutschen Väter. Die Ergebnisse der Nürnberger Prozesse ließen das ja auch zunächst vermuten. Auf der Spurensuche stieß ich allerdings auf vieles, das mir so bis dato nicht bekannt gewesen war. Das war vor allem der Kontext des damaligen Weltgeschehens. Die übliche deutsche Geschichtsschreibung, vom gängigen Schulgeschichtsbuch bis zu den Standardwerken des Militärgeschichtlichen Forschungsamts, blendet diesen Kontext - aus welchem Grund auch immer - fast zur Gänze aus. So las ich auf der Spurensuche erstmals in ausländischer Literatur, in welchem Umfeld es zum Zweiten Weltkrieg kam. Die Vorgeschichte dieses Krieges gleicht einem Kriminalroman; zu meiner Überraschung einem Krimi mit nicht nur einem, sondern vielen Tätern.Meine zweite Vorbemerkung gilt der Literatur- und Quellenlage. Je nach Auswahl von Literatur und Quellen entstehen recht unterschiedliche Bilder der Geschichte. Die in Deutschland verbreitetste Geschichtsschreibung konzentriert sich auf die deutsche Vergangenheit und wählt danach die Quellen aus. Doch diese Konzentration verengt den Blick zu einer Tunnelperspektive, und sie läuft Gefahr, die internationalen Gebräuche und Strömungen der beschriebenen Epochen auszublenden. Sie zerstört die Zusammenhänge, in denen die Vergangenheit der Deutschen stattgefunden hat. Das gilt in besonderem Maße für die Vorgeschichte des Zweiten Weltkriegs.Zudem trifft die hierzulande übliche Geschichtsschreibung aus offensichtlich politisch-erzieherischen Gründen fast immer eine Quellenauswahl mit Negativ-Beispielen deutscher Vergangenheitsereignisse. Sie konzentriert sich auf die Überlieferung der Fehlleistungen, Irrtümer und Verbrechen des deutschen Volks im 20. Jahrhundert. Die Beispiele von Normalität, von Menschlichkeit und von positiven Leistungen bleiben fast immer ausgeblendet. Damit verbreiten sich ein verzerrtes Bild der eigenen Geschichte und ein neurotisches Verhältnis der Deutschen zu sich selbst.Auch ausländische Literatur ist kein Quell der absoluten Wahrheit. Engländer, Franzosen, Amerikaner und Sowjets neigen, wie andere Nationen, zur Selbstdarstellung und zur Rechtfertigung des eigenen Handelns. Trotzdem waren sie für mich bei meiner Arbeit gute Fährtenleger. Das Problem, vor dem ich bei der Spurensuche stand, war, daß die meisten Quellen eine Absicht transportieren. Da sind die Zeitzeugen, deren Berichte vor 1939 anderes melden als ihre Memoiren nach 1945. Da sind die offiziellen Dokumentenbände, die "heiße Ware" unterschlagen, zum Beispiel die "Akten zur Deutschen Auswärtigen Politik" (ADAP), die ich zunächst für authentisch hielt, weil sie in den 50er Jahren als die amtliche Dokumentation des Auswärtigen Amts in Bonn veröffentlicht worden sind. Erst später fiel mir auf, daß diese Nachkriegsausgabe der Akten des deutschen Auswärtigen Amts von amerikanischen, englischen und französischen Wissenschaftlern und Archivaren herausgegeben worden ist. Es darf nicht wundern, daß die Akten dabei zu Gunsten der Sieger ausgewählt und auch "gewaschen" worden sind. Da sind auch die vielen Memoiren und Dokumente, in denen ich Auslassungen, Überarbeitungen, Fälschungen und pro-domo-Interpretationen fand.Als dritte Vorbemerkung möchte ich etwas zur Gliederung des Buches sagen. Bei dem Bemühen, Zusammenhänge aufzuzeigen, habe ich vieles nicht nach seinen Zeitabläufen sondern nach den Querbezügen dargestellt, z. B. nacheinander den Umgang der Polen mit den Russen, mit den Briten, mit den Deutschen usw. Da viele der verschiedenen Querbezüge und Zusammenhänge in denselben Zeitabschnitten
  • 1939 – Der Krieg, der viele Väter hatte
  • Vorwort

    Teil 1: Die Vorgeschichte

    Die Vorgeschichte
    Kriegsgründe in Europa
    Die britisch-deutsche Rivalität
    Englands Vertragspolitik
    Das Flottenwettrüsten
    Englands Alternative
    Englands Feindbild
    Die Marokkokrisen
    Die Bagdadbahn
    Die deutsche Sicht von England
    Französisch-deutsche Auseinandersetzungen
    Elsaß-Lothringen
    Die Rivalität in den Kolonien
    Der Streit um Kolonien
    Rußlands Verhältnis zu Deutschland
    Die belgische Neutralität
    Die Bedeutung
    Der englische Bluff mit der belgischen Neutralität
    Deutschland als „enfant terrible“
    Das Gewirr von gegensätzlichen Interessen
    Der Zündfunke von Sarajewo
    Die Kettenreaktion vom Juli 1914
    Die Kriegsschuld 1914
    Der Erste Weltkrieg
    Die Hypothek der Propaganda
    Der Versailler Vertrag und die Ächtung Deutschlands
    Die ersten Folgen von Versailles
    Die subjektive Sicht der Völker
    Brandgeruch in Europa

    Teil 2: Die Jahre der Anschlüsse

    Die Jahre der Anschlüsse
    Die Volksabstimmung an der Saar
    Die deutsche Wehrhoheit im Rheinland
    Der Locarno Vertrag
    Die Verletzung des Locarno Vertrags
    Risiko für Deutschlands Sicherheit
    Rückkehr der Wehrmacht ins Rheinland
    Hitlers 19-Punkte Friedensplan
    Die britischen und französischen Gegenvorstellungen
    Der Anschluß Österreichs
    Die Vorgeschichte
    Die deutsch-österreichische Wiederannäherung
    Das Nachkriegsösterreich
    Dr. Schuschniggs „Volksabstimmung“
    Die Wiedervereinigung
    Stresa, Abessinien und die Achse Rom-Berlin
    Amerika im Hintergrund
    Der Anschluß der Sudetengebiete und die Unterwerfung der Tschechei
    Die historischen Wurzeln der Tschechoslowakei
    Die Tschechoslowakei als Vielvölkerstaat
    Die Sudetendeutschen
    Das Verhältnis zwischen Tschechen und Sudetendeutschen
    Die deutsche Einmischung in die tschechische Sudetenkrise
    Die tschechoslowakische Eskalation
    Englands und Frankreichs Einmischung
    Chamberlains erster Vermittlungsversuch und Beneš’ Vorschlag zur Aussiedlung der Sudetendeutschen
    Roosevelts Rettungsversuch
    Das Einlenken der Tschechen
    Das Treffen in Bad Godesberg vom 22. bis 24. September 1938
    Beneš’ „Sowjet-Plan“
    Die Münchener Konferenz vom 29. bis 30. September 1938
    Der Wiener Schiedsspruch vom 2. November 1938
    Die „Reichskristallnacht“ am 9. November 1938
    Der Irrtum mit der „freien Hand im Osten“
    Der Zerfall der Tschechoslowakei
    Die Tschechei wird zum Protektorat
    Die Garantie, die es nie gab
    Der Anlaß zum Zweiten Weltkrieg
    Die Rückgabe Memels
    Die noch immer offene koloniale Frage
    Wirtschaftliche Kriegsgründe 1918 bis 1939
    Die Kriegsschulden aus dem Ersten Weltkrieg
    Die goldenen Zwanziger Jahre
    Die Weltwirtschaftskrise
    Beggar-my-neighbour-policy
    Die Wirtschaft im Dritten Reich
    Hitlers Lebensraum-Vorstellungen
    Roosevelts Forderung nach weltweitem Freihandel

    Teil 3: Die Wiederaufrüstung zwischen 1918 und 1939

    Die Wiederaufrüstung zwischen 1918 und 1939
    Das Abrüstungsgebot von Versailles
    Die internationale Aufrüstung nach dem Ersten Weltkrieg
    Flottenrüstung
    Luftrüstung
    Rüstung der Landstreitkräfte
    Die Genfer Abrüstungsverhandlungen bis 1933
    Die geheimen Verteidigungsvorbereitungen der Reichswehr bis 1933
    Die geheimen Verteidigungsvorbereitungen im Reichsheer
    Die geheimen Verteidigungsvorbereitungen der Reichsmarine
    Die geheimen Vorbereitungen zur Aufstellung einer Luftwaffe
    Geheime Vorbereitungen im allgemeinen Wehrwesen
    Hitler und die Genfer Abrüstungsverhandlungen bis 1934
    Der Rüstungswettlauf ab 1933
    Die Marinerüstung 1933 bis 1939
    Die Luftwaffenrüstung 1933 bis 1939
    Die Heeresrüstung 1933 bis 1939
    Schuld und Mitschuld

    Teil 4: Hitlers Kriegsankündigungen bis 1939

    Hitlers Kriegsankündigungen bis 1939
    Der trügerische Schlüssel zu Hitlers „Langzeitplan“
    Hitlers Buch „Mein Kampf“
    Der Offenbarungswert der Hitler-Reden
    Hitlers Friedensbeteuerungen
    Die überhörten Warnsignale und Hitlers Antrittsrede vor Generalen am 3. Februar 1933
    Die geheimen Hitler-Reden und die Schlüsseldokumente
    Hitlers Rede vom 5. November 1937 und das Hoßbach-Protokoll
    Hitlers neuer Ton dem Ausland gegenüber
    Hitlers Vortrag vor den Kommandeuren am 10. Februar 1939
    Hitlers Rede vom 23. Mai 1939 und das Schmundt-Protokoll
    Hitlers Rede vom 22. August 1939 und die sieben Protokolle
    Mitwisserschaft und Mitschuld des deutschen Volkes

    Teil 5: Der Weg in den deutsch-polnisch-sowjetischen Krieg
    Der Weg in den deutsch-polnisch-sowjetischen Krieg
    Polen im Streit mit allen seinen Nachbarn
    Das polnische Selbstverständnis
    Polnisch-sowjetische Auseinandersetzungen
    Polnisch-litauische Auseinandersetzungen
    Polnisch-tschechische Auseinandersetzungen
    Polnisch-deutsche Auseinandersetzungen
    Provinz Posen
    Provinz Westpreußen-Pomerellen
    Danzig
    Ost-Oberschlesien
    Polen als Vielvölkerstaat
    Katholisierung
    Weißrussen
    Ukrainer
    Juden
    Kaschuben
    Deutsche
    Deutschlands grundsätzliche Haltung gegenüber Polen
    Polens militärische Gedankenspiele
    Polens Bündnispolitik
    Das Verhältnis Polen – Frankreich
    Das Verhältnis Polen – Großbritannien
    Das Verhältnis Polen – Sowjetunion
    Das Verhältnis Polen – Tschechoslowakei
    Das Verhältnis Polen – Deutsches Reich
    Polen und der Kellogg-Pakt
    Die Bilanz
    Hitlers Polen-Pläne
    Die Rolle des Völkerbunds im Streit um Danzig
    Roosevelts Rolle im Streit um Danzig
    Das Verhältnis der Sowjetunion zu Deutschland
    Polens Rückversicherung bei Frankreich kurz vor Kriegsbeginn
    Polens Rückversicherung bei England kurz vor Kriegsbeginn
    Die gescheiterte britisch-französisch-sowjetische Annäherung
    Die gescheiterte deutsch-britische Verständigung
    Die deutsch-sowjetische Verständigung
    Der Vermittlungsversuch des Vatikans
    Die Zuspitzung der Lage in Danzig und in Polen
    Die öffentliche Meinung im Deutschen Reich zu Danzig, Krieg und Polen
    Polens Selbsteinschätzung am Vorabend des Krieges
    Die letzten Vermittlungsvorschläge
    Die letzte Woche vor dem Krieg
    Mittwoch, der 23. August 1939
    Donnerstag, der 24. August 1939
    Freitag, der 25. August 1939
    Sonnabend, der 26. August 1939
    Sonntag, der 27. August 1939
    Montag, der 28. August 1939
    Dienstag, der 29. August 1939
    Mittwoch, der 30. August 1939
    Der letzte Tag vor Kriegsausbruch, Donnerstag, der 31. August 1939
    Der Kriegsausbruch
    Ohne Kriegserklärung
    Die Hesse-Friedensmission
    Der Übergang zum Weltkrieg
    Polens Untergang

    Teil 6: Schlußbetrachtung

    Schlußbetrachtung
    Englands Beitrag zum Kriegsausbruch
    Frankreichs Beitrag zum Kriegsausbruch
    Polens Beitrag zum Kriegsausbruch
    Der Beitrag der Sowjetunion zum Kriegsausbruch
    Der Beitrag der USA zum Kriegsausbruch
    Deutschlands Beitrag zum Kriegsausbruch
    Bilanz

    Nachwort zur 7. Auflage

    Die Gegentheorie
    Der Krieg gegen die Sowjetunion in einem anderen Licht
    Kein Hitler-„Langzeitplan“

    Anhang

    Quellenverzeichnis
    Personenverzeichnis
    Sachregister