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Dorfroman

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Dorfroman

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Beschreibung

Details

Einband

Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

24.08.2020

Verlag

Luchterhand

Seitenzahl

416

Beschreibung

Rezension

»Ein Buch wie eine ganze Welt.« ("Denis Scheck / Das Erste "druckfrisch"")
»Einfühlsam und packend, ein großer Roman von einem der besten Schriftsteller der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.« ("Christoph Schröder / SWR2")
»Ein wunderbar nachdenkliches Buch, das den Zeitgeist, aber auch die Konflikte der jungen Bundesrepublik einfängt und zugleich - durchaus fesselnd - eine tragische Liebesgeschichte erzählt.« ("Katja Lückert / NDR Kultur")
»Der wahre Tod des Dorfes, so die subtile Botschaft dieses unaufgeregten, klugen Romans, ist nicht der Fortschritt oder der Strukturwandel, sondern der Riss der Generationenkette.« ("Richard Kämmerlings / Welt am Sonntag")
»Der ›Dorfroman‹ ist anspruchsvolle Zeitanalyse, aber auch beste Unterhaltung.« ("Anja Settnik / Rheinische Post")
»In seinem ›Dorfroman‹ erzählt der Autor hellsichtig und spannend, wie sich die Zeiten ändern.« ("Johannes Schröer / Domradio.de")

Details

Einband

Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

24.08.2020

Verlag

Luchterhand

Seitenzahl

416

Maße (L/B/H)

22,1/14/4,5 cm

Gewicht

656 g

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-630-87596-5

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Interessante und unterhaltsame Coming of Age Geschichte vor brisanter Thematik.

https://lieslos.blog/ am 02.12.2020

Bewertungsnummer: 1410088

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

In dem Roman geht es im Großen um eine der größten, umstrittensten und bekanntesten Investitionsruinen im Nachkriegsdeutschland: Der „schnelle Brüter“ von Kalkar. Im Kleinen geht es um das Aufwachsen und Erwachsen werden des Ich-Erzählers Peter. Die Meinungen der Bewohner eines bäuerlich und katholisch geprägten Dorfes am unteren Niederrhein gehen stark auseinander, als in den 80-er Jahren in ihrer Nähe, in Kalkar, ein Kernkraftwerk, ein sogenannter Brutreaktor oder „schneller Brüter“, gebaut werden soll. Zwei gegensätzliche Haltungen stoßen aufeinander: Es gibt die Konservativen und Traditionsbewussten, die am Alten festhalten und das Bewährte und Gewohnte schätzen und es gibt die Fortschrittlichen und Modernen, die Veränderung und Entwicklung favorisieren, weil sie darin die Voraussetzung für wirtschaftlichen Wohlstand sehen. Ein Teil des Kirchenvorstands will kirchliche Ländereien an die Kraftwerksgesellschaft verkaufen, der andere Teil und die Landwirte sind gegen den Bau des Hochtemperaturreaktors. Als wäre das nicht schon konfliktträchtig genug, schaltet sich noch eine dritte Gruppe von außerhalb dazu: die Atomkraft-Gegner. Sie wollen mit ihren politischen Aktivitäten den Bau blockieren und unterbinden, wodurch sie den Aufruhr im Dorf noch verstärken. Die Konflikte kochen hoch, die bis dahin gut funktionierende Dorfgemeinschaft wird zerstört. Peter wächst mitten in diesem Tumult auf, erzählt melancholisch und beschreibt detailliert in drei Handlungssträngen und Zeitebenen seine Geschichte und die des Dorfes. Wir lernen ihn in seiner Kindheit, in der Teenagerzeit und als Erwachsenen kennen und erleben sämtliche Entwicklungsphasen mit. Er bewundert seinen Vater, der ein Entscheidungsträger im Kirchenvorstand ist, für dessen Engagement, was den Bau des Reaktors anbelangt. Er setzt sich mit seinen Eltern, der Kirche und dem politischen Geschehen auseinander, hinterfragt Obrigkeiten, zweifelt Autoritäten an, rebelliert, protestiert. Er verliebt sich mit fast 16 Jahren erstmals in die um sechs Jahre ältere Juliane, eine Atomkraft-Gegnerin, entwickelt ein politisches Bewusstsein, kehrt dem Dorf den Rücken, zieht nach Berlin und besucht schließlich Jahrzehnte später seine inzwischen hochbetagten Eltern in dem Dorf seiner Kindheit und Jugend. Ein Besuch, der Erinnerungen weckt und von denen wir hier lesen. Christoph Peters erzählt unaufgeregt, einfühlsam und ruhig von einer wohlsituierten Mittelstandsfamilie vor dem Hintergrund der Schwierigkeiten und Spannungen anlässlich des geplanten Reaktorbaus in der noch jungen Bundesrepublik. „Dorfroman“ ist eine packende und kluge Coming of Age-Geschichte, die ein recht genaues und ziemlich interessantes Bild des damaligen westdeutschen Zeitgeschehens und des ländlichen Milieus mit seinen Sitten und Bräuchen vermittelt. Christoph Peters präsentiert mit seinem Buch anspruchsvolle, interessante und lesenswerte Unterhaltung Übrigens: Der „schnelle Brüter“ in Kalkar wurde 1985 fertiggestellt, aber wegen sicherheitstechnischen und politischen Bedenken nie in Betrieb genommen. 1991 wurde das Projekt eingestellt.
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Interessante und unterhaltsame Coming of Age Geschichte vor brisanter Thematik.

https://lieslos.blog/ am 02.12.2020
Bewertungsnummer: 1410088
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

In dem Roman geht es im Großen um eine der größten, umstrittensten und bekanntesten Investitionsruinen im Nachkriegsdeutschland: Der „schnelle Brüter“ von Kalkar. Im Kleinen geht es um das Aufwachsen und Erwachsen werden des Ich-Erzählers Peter. Die Meinungen der Bewohner eines bäuerlich und katholisch geprägten Dorfes am unteren Niederrhein gehen stark auseinander, als in den 80-er Jahren in ihrer Nähe, in Kalkar, ein Kernkraftwerk, ein sogenannter Brutreaktor oder „schneller Brüter“, gebaut werden soll. Zwei gegensätzliche Haltungen stoßen aufeinander: Es gibt die Konservativen und Traditionsbewussten, die am Alten festhalten und das Bewährte und Gewohnte schätzen und es gibt die Fortschrittlichen und Modernen, die Veränderung und Entwicklung favorisieren, weil sie darin die Voraussetzung für wirtschaftlichen Wohlstand sehen. Ein Teil des Kirchenvorstands will kirchliche Ländereien an die Kraftwerksgesellschaft verkaufen, der andere Teil und die Landwirte sind gegen den Bau des Hochtemperaturreaktors. Als wäre das nicht schon konfliktträchtig genug, schaltet sich noch eine dritte Gruppe von außerhalb dazu: die Atomkraft-Gegner. Sie wollen mit ihren politischen Aktivitäten den Bau blockieren und unterbinden, wodurch sie den Aufruhr im Dorf noch verstärken. Die Konflikte kochen hoch, die bis dahin gut funktionierende Dorfgemeinschaft wird zerstört. Peter wächst mitten in diesem Tumult auf, erzählt melancholisch und beschreibt detailliert in drei Handlungssträngen und Zeitebenen seine Geschichte und die des Dorfes. Wir lernen ihn in seiner Kindheit, in der Teenagerzeit und als Erwachsenen kennen und erleben sämtliche Entwicklungsphasen mit. Er bewundert seinen Vater, der ein Entscheidungsträger im Kirchenvorstand ist, für dessen Engagement, was den Bau des Reaktors anbelangt. Er setzt sich mit seinen Eltern, der Kirche und dem politischen Geschehen auseinander, hinterfragt Obrigkeiten, zweifelt Autoritäten an, rebelliert, protestiert. Er verliebt sich mit fast 16 Jahren erstmals in die um sechs Jahre ältere Juliane, eine Atomkraft-Gegnerin, entwickelt ein politisches Bewusstsein, kehrt dem Dorf den Rücken, zieht nach Berlin und besucht schließlich Jahrzehnte später seine inzwischen hochbetagten Eltern in dem Dorf seiner Kindheit und Jugend. Ein Besuch, der Erinnerungen weckt und von denen wir hier lesen. Christoph Peters erzählt unaufgeregt, einfühlsam und ruhig von einer wohlsituierten Mittelstandsfamilie vor dem Hintergrund der Schwierigkeiten und Spannungen anlässlich des geplanten Reaktorbaus in der noch jungen Bundesrepublik. „Dorfroman“ ist eine packende und kluge Coming of Age-Geschichte, die ein recht genaues und ziemlich interessantes Bild des damaligen westdeutschen Zeitgeschehens und des ländlichen Milieus mit seinen Sitten und Bräuchen vermittelt. Christoph Peters präsentiert mit seinem Buch anspruchsvolle, interessante und lesenswerte Unterhaltung Übrigens: Der „schnelle Brüter“ in Kalkar wurde 1985 fertiggestellt, aber wegen sicherheitstechnischen und politischen Bedenken nie in Betrieb genommen. 1991 wurde das Projekt eingestellt.

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Zwischen gestern und heute

Bewertung aus Vaihingen an der Enz am 24.11.2020

Bewertungsnummer: 1406381

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Tradition und/oder Moderne, zwischen diesen beiden Polen pendeln die beiden Romane, die ich bisher von Christoph Peters gelesen habe, ein Thema, das ihn auch in seinem „Dorfroman“ beschäftigt. In der unmittelbaren Nähe eines verschlafenen Ortes am Niederrhein soll ein Kernkraftwerk, ein „schneller Brüter“ gebaut werden, ein Vorhaben das für tiefe Risse in der dörflichen Gemeinschaft sorgt. Auf der einen Seite die Zauderer, die an den Beziehungen und den gewachsenen Strukturen des dörflichen Lebens festhalten wollen, auf der anderen Seite die Fortschrittsgläubigen, die auf Veränderung und wirtschaftlichen Wohlstand hoffen. Und dann gibt es noch eine dritte Gruppe von außerhalb, die Anti-Atomkraft-Aktivisten, von beiden Seiten misstrauisch beäugt, die den Bau um jeden Preis verhindern wollen und mit ihren politischen Aktionen zusätzliche Unruhe in das Dorf bringen. In diesem Spannungsfeld wächst der Ich-Erzähler auf, der identisch mit dem Autor ist. In drei Zeitebenen – Kind, Teenager, Erwachsener – beschreibt er nicht nur die durch den Kraftwerksbau ausgelösten Veränderungen seiner Heimat, das Auseinanderbrechen dörflicher Strukturen, sondern auch seine persönliche Entwicklung. Die Auseinandersetzungen mit den Eltern, das allmähliche Hinterfragen unumstößlicher Autoritäten, die erste Liebe, die Entwicklung eines politischen Bewusstseins, die Abkehr und die Heimkehr. Peters‘ melancholischer Rückblick ist nicht nur eine Mischung aus Coming-of-Age Roman und Beschreibung einer politischen Sozialisation, sondern auch ein bemerkenswertes Zeitzeugnis. Und das werden am ehesten diejenigen bestätigen können, die wie der Autor in diesen Jahren aufgewachsen sind. Und übrigens, Kalkar, der „schnelle Brüter“, wurde zwar gebaut, ging aber niemals ans Netz.
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Zwischen gestern und heute

Bewertung aus Vaihingen an der Enz am 24.11.2020
Bewertungsnummer: 1406381
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Tradition und/oder Moderne, zwischen diesen beiden Polen pendeln die beiden Romane, die ich bisher von Christoph Peters gelesen habe, ein Thema, das ihn auch in seinem „Dorfroman“ beschäftigt. In der unmittelbaren Nähe eines verschlafenen Ortes am Niederrhein soll ein Kernkraftwerk, ein „schneller Brüter“ gebaut werden, ein Vorhaben das für tiefe Risse in der dörflichen Gemeinschaft sorgt. Auf der einen Seite die Zauderer, die an den Beziehungen und den gewachsenen Strukturen des dörflichen Lebens festhalten wollen, auf der anderen Seite die Fortschrittsgläubigen, die auf Veränderung und wirtschaftlichen Wohlstand hoffen. Und dann gibt es noch eine dritte Gruppe von außerhalb, die Anti-Atomkraft-Aktivisten, von beiden Seiten misstrauisch beäugt, die den Bau um jeden Preis verhindern wollen und mit ihren politischen Aktionen zusätzliche Unruhe in das Dorf bringen. In diesem Spannungsfeld wächst der Ich-Erzähler auf, der identisch mit dem Autor ist. In drei Zeitebenen – Kind, Teenager, Erwachsener – beschreibt er nicht nur die durch den Kraftwerksbau ausgelösten Veränderungen seiner Heimat, das Auseinanderbrechen dörflicher Strukturen, sondern auch seine persönliche Entwicklung. Die Auseinandersetzungen mit den Eltern, das allmähliche Hinterfragen unumstößlicher Autoritäten, die erste Liebe, die Entwicklung eines politischen Bewusstseins, die Abkehr und die Heimkehr. Peters‘ melancholischer Rückblick ist nicht nur eine Mischung aus Coming-of-Age Roman und Beschreibung einer politischen Sozialisation, sondern auch ein bemerkenswertes Zeitzeugnis. Und das werden am ehesten diejenigen bestätigen können, die wie der Autor in diesen Jahren aufgewachsen sind. Und übrigens, Kalkar, der „schnelle Brüter“, wurde zwar gebaut, ging aber niemals ans Netz.

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