Das meinen unsere Kund*innen
Ein Umweltkrimi perfekt eingebettet in das heutige Zeitgeschehen
Eliza am 11.02.2023
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
In Zeiten wo Aktivistinnen und Aktivisten von Bündnissen wie „Die Letzte Generation“ leidlich auf sich aufmerksam machen, schafft es dieser Roman perfekt das Zeitgeschehen aufzugreifen. Gerade der sehr pathetische Aktivismus einiger junger Menschen droht des häufigeren die Schwelle des Radikalismus zu überschreiten. Ich bin erneut sehr gut unterhalten worden. In der Geschichte geht es um zwei Morde, welche zeitnah an zwei verschiedenen Orten durchgeführt wurden. Ein sehr bekannter und berüchtigter Immobilieninvestor wird aufgehängt an einer Brücke vor der Burg Vogelsang aufgefunden. In Polen stirbt kurze Zeit vorher plötzlich der Biberexperte Prof. Haberstock. Kriminalkommissar Fett und sein Partner Schmelzer sind anfangs sehr verwundert. Plötzlich gibt es Hinweise, dass beide Toten für die Entwicklung der Region nicht unbedeutend sind. Im Hambacher Forst und an anderen Stellen der Region gibt es Proteste von Umweltaktivisten und Klimaschützern. Oder haben diese am Ende doch gar nichts mit der Sache zu tun?
Eine spannende und diffizile Suche beginnt. Kommissar Fett ist ein Mann, welcher in seiner oft eintretenden Melancholie gefangen ist. Er träumt von den früheren besseren Zeiten und fühlt sich in der heutigen Zeit oft nicht gut aufgehoben. Gerade die neuen Kommunikationsmethoden und Verhaltensweisen seiner jüngeren Kolleginnen und Kollegen sind ihm oft sehr befremdlich. Sein Kollege Schmelzer ist sehr gefangen in seinem Leben. Er leidet unter dem Gesundheitswahn seiner Ehefrau und würde gerne mehr „gelebte Männlichkeit“ an den Tag legen. Der Roman lebt von der Vielfältigkeit der Nebencharaktere. Im speziellen möchte ich Marion Schnell eine Sekretärin, Chantal Kalumba, eine Kommissarin aus Liegé und der Bürgermeister von Heimbach, Herr Prick erwähnen. Bei Frau Kalumba haben mir die Passagen ihrer besonderen Aura und ihre Wirkungen auf die Männer-Welt ein Schmunzeln auf die Lippen gezaubert. Bürgermeister Prick hingegen kommt wie ein Provinzpolitiker daher. Ich konnte ihn mir sehr gut bildlich vor Augen führen. Die Story spielt in der heutigen Zeit und wird nicht durch Zeitsprünge unterbrochen. Der Schreibstil des Autors ist humorvoll sehr lebendig und sehr realitätsnah erzählt. Die Figuren tauchen beim Lesen bildlich vor dem inneren Auge auf und man kann sich sehr gut in diese hineinfinden. Sehr gut gefallen hat mir die Verbindung zwischen dem dargestellten Aktivismus und dem heutigen Zeitgeschehen. Hat man die Meldungen der letzten Wochen vor Augen, scheinen die Aktivist*innen weder vor Straßen noch vor Kunst zurückzuschrecken. Diese Problematik des radikalen Umwelt-Aktivismus wird in diesem Roman teilweise auch süffisant Rechnung getragen. Das Fazit ist sehr positiv. Humorvoll erzählt erleben wir einen Einblick in die Welt des radikalen Umweltschutzes und sollten uns selbst überlegen, wann ist das „Brennen“ für eine Sache mehr ein Verglühen als ein Aufflackern des Lichtes.
sehr spannend
Bewertung aus Mainz am 18.07.2020
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Auch dieser Eifel – Krimi ist wieder einmal sehr gut gelungen.
Zunächst führt der Weg nach Halle zur Leopoldina. Dort liegt ein toter Bieber mit einer roten Rose daneben.
Der Hausmeister will schnell die Blutspur auf dem Marmorboden beseitigen und den toten Bieber, da kommt Prof. Hermann Haberstock und sagt „Scheiße, ein toter Bieber“.
Prof.Haberstock ist 75 Jahre alt und emeritierter Lehrstuhlinhaber Biologie der RWTH Aachen.
In Halle ist er, weil er einer der Top-Referenten des 13. Biber-Symposiums an der Leopoldina ist.
Dies ist der 3.tote Bieber seit Beginn des Kongresses.
Haberstock bittet den Hausmeister Mateo Modic den Bieber einzupacken, möglicherweise hat er die Pest und ist ansteckend.
Es wird Zeit die Polizei einzuschalten denkt Haberstock.
3 Biber der Sachsen-Population tot, das ist viel.
Haberstock fährt danach nach Kraakau zu einem Folgekongreß und dann will er in die Vorkarpaten bei einem Biberproblem helfen.
Auf der Busfahrt dahin ist Agniezka Globus eine Sitznachbarin, die gerne und viel erzählt.
Haberstock verstirbt in Krakau.
Auch in der Eifel hat der Biberexperte schon geholfen.
In Heimbach konnte ein Gebiet durch die Umsiedlung der Biber erschlossen werden, Ferienhäuser können gebaut werden.
Und er hat seltene Erden gefunden
Die Kriminalpolizei in Aachen, die Herren Fett und Schmelzer, die schon in den anderen Krimis von Olaf Müller eine Rolle spielen, müssen in die Eifel.
An der Victor-Neels-Brücke in der Nähe der ehemaligen Ordensburg Vogelsang hängt ein Toter.
Es ist der aus Aachen stammende Dr.Wilfried Brauers, der Geschäftsführer der Eifel-All-Inklusive-GmbH“.
Brauers gehörte zur Aachener Stadt-Prominenz.
Sie ermitteln in Aachen, suchen nach dem Motiv für den Tod von Brauers. Die erste Anlaufstelle von Fett und Schmelzer ist die Chefsekretärin von Brauers Marion Schnell.
Schnell ist quasi der Schatten von Brauers gewesen.
Selbstmord schließt Marion Schnell aus.Sie kannte ihren Chef schon 20 Jahre. Die geschäftlichen Termine können die Polizisten auf dem PC einsehen, sie nennt ihnen das Passwort.
Die Polizisten telefonieren nachdem sie wieder im Büro sind, mit allen Leuten, die möglicherweise Informationen über das Opfer haben.
Am Sonntagmorgen fährt Fett nach Mariawald, das Kloster soll geschlossen worden und Brauers wollte es kaufen.
Dann geht es weiter nach Vogelsang. Der Tod von Brauers, weiß man nun, trat zwischen 4 und 5 Uhr durch Genickbruch ein.
Der Bürgermeister von Heimbach hat nur die geplanten Investionen von Brauers im Kopf, hilfreich isr er nicht.
In Moresnet wurden seltene Erden entdeckt, erfahren Fett und Schmelzer, belgische Firmen interessieren sich dafür.
Bei Kloster Steinfeld entdecken Wanderer einen Toten im Klärbecken. Kriminaloberkommissar Edgar Etheber kommt und Nadine die Kriminaltechnikerin.
Der Tote ist „Büb“, wie ihn alle nennen, aus Sötenich. Pfarrer Vincken erzählt dem Kommissar, dass Büb angerufen hatte und zur Beichte kommen wollte.
Im Laufe der Ermittlungen kommt WIDUKIND ins Spiel, Hambi, Sonja, der Staatsschutz und viele mehr.
Was alles passiert, wer mit wem verbandelt ist, wer hinter welcher Tat steckt, das müssen sie selber lesen.
Auch dieses Mal ist Olaf Müller ein sehr spannender Krimi gelungen.
Der Autor beweist wieder einmal wie gut er die Gegend (in der ich in der Kinder- und Jugendzeit immer im Urlaub war und sehr gut kenne) kennt, die Charaktere der Menschen dort nachempfinden kann, die Querelen, aber auch die Geschichte der Gegend. Er lässt im Krimi auch viel Hintergrundwissen einfliessen, z.B. zur Ordensburg Vogelsang, usw..
Es macht Freude das Buch zu lesen und es fesselt einen.
Ich kann den Krimi nur empfehlen.