Sie waren Jugendfreunde, ehe sie sich aus den Augen verloren. In Madrid treffen sie sich wieder: sie, eine angehende Richterin, die das Leben gelehrt hat, stark und vernünftig zu sein; er, Weltenbummler und sehr undogmatischer Seminarist, der vor seiner Ordination Pilar noch einmal wiedersehen will. Beide verbindet ihr Drang, aus ihrem sicheren Leben auszubrechen und ihre Träume zu wagen.
Die schönste Liebesgeschichte, die ich jemals gelesen habe, sehr tief, sehr spirituell, sehr weise. Dieses Buch enthält so viele Wahrheiten über die Liebe und den Glauben. Ich könnte es immer wieder lesen.
Das Leid der Liebe
Thomas Zörner aus Lentia am 27.04.2011
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Eigentlich habe ich mich dem Phänomen "Paulo Coelho" bisher erfolgreich verschlossen, da ich aufgrund einiger fragwürdiger Veröffentlichungsentscheidungen doch an der Glaubhaftigkeit des Autors zweifelte. Doch irgendwann muss man wohl allen Zweifel ablegen und sehen, ob diese überhaupt gerechtfertigt sind. Ich wurde eines besseren belehrt.
Das Buch mit dem langen Titel handelt grob gesagt von der Liebe, in all ihren Facetten, den guten, wie schlechten. Als Grundlage für Coelhos Gedanken über die Liebe dient die Geschichte zweier junger Menschen, die sich seit Kindertagen kennen, und nach langer Zeit wieder zueinander finden. Er ist Charismatiker und glaubt fest an das weibliche Antlitz Gottes, sowie an die Jungfrau Maria, und sie ist arbeitsame Studentin. Früh gesteht er ihr seine Liebe, die er seit Kindheitstagen verspührt, und für sie bricht ein Kampf zwischen Verstand und Herz aus, der ausgefochten wird, während sie ihn auf einer Reise durch Spanien und Frankreich begleitet.
Die Liebe ist in der Literatur ein omnipräsentes Thema. Seien es Thriller oder hochliterarische Werke, oft findet sie ihren Weg in die Erählungen, da sie sowohl das schönste, wie auch verwirrendste Gefühl ist. Coelho versucht sie auf knapp 200 Seiten zu erfassen, und ihre gesamte Spannweite zu zeigen, vom Leid, das sie auslösen kann, bis zu den höchsten Glücksgefühlen. In auf den Punkt gebrachten Sätzen schafft er das auch sehr gut, und versäumt es nicht auch noch anderen Thematiken Raum zu geben, wie dem christlichen Glauben, in interessanter neuer Ausführung, mystischen Ritualen, und kleinen, moralischen Geschichten, die der männliche Protagponist der Heldin immer wieder erzählt.
Man "Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte" als schlichte romantische Erzählung mit mystischem Unterton lesen, aber man sollte offener an das Buch heran gehen, denn jeder Leser wird sich wohl auf der einen oder anderen Seite etwas für sein (Liebes)Leben herauspicken können.