Namen wie Scott und Shackleton sind Fans der polaren Entdeckungsgeschichte wohlbekannt. Doch wer kennt den irischen Bauernsohn Tom Crean, der gleich drei ihrer bedeutenden Antarktis-Expeditionen auf heldenhafte Weise unterstützte? Mit Scott und der »Discovery« stellte Crean einen neuen Südrekord auf, Scotts legendäres Wettrennen mit Amundsen begleitete er bis kurz vor den Pol und rettete dann mit einem spektakulären Alleinmarsch durch die Eiswüste sich und seinen Kameraden das Leben. Mit Shackleton durchquerte er unter unmenschlichen Bedingungen Südgeorgien, um Hilfe für die gestrandeten Männer der »Endurance«-Expedition zu holen.
Indem Michael Smith die packende Geschichte Tom Creans erzählt, wirft er ein völlig neues Licht auf die Blütezeit der Polarerkundung und honoriert endlich die außergewöhnlichen Taten eines zu Unrecht vergessenen Helden.
Schade! Ich hatte mich sehr darauf gefreut, aber ich musste das Buch nach 100 Seiten bereits enttäuscht weglegen. Zunächst gibt es kaum etwas, was sich sicher über Tom Crean sagen lässt. Er selbst hat nie Tagebuch geschrieben oder Briefe an Verwandte und Freunde. So merkt man auch schnell, dass der Autor über alle möglichen Teilnehmer der Exkursionen schreibt, aber nur am Rande mal ein Wort über Crean fallen lässt. Nicht ohne Grund gab es bisher keine Biographie über ihn.
Viel schlimmer wiegt aber noch die Tatsache, dass sich der Autor auf den Werken und Behauptungen von Robert Huntford stützt, der regelrechten Rufmord gegen Scott begangen hat. Ihm wurde nicht ohne Grund jahrelang der Zugang zu den Universitäten und Originalmaterialien verwehrt. Er hat aus journalistischer Gewohnheit versucht etwas reißerisches aus dem Stoff zu machen und hat dabei mehr erfunden als einem lieb sein mag. Smith greift diese Behauptungen leider einfach ohne sie zu hinterfragen auf und setzt den Rufmord fort.
Keine Empfehlung. Wenn ich etwas reißeridch, spannendes will, kaufe ich mir nen Krimi. Das hier hat mich echt sauer gemacht.
Btw.: wer ne fundierte Biographie über Scott (mit Belegen und Tagebuchauszügen plus Expeditionerfahrungen) lesen will, dem lege ich die von Ranulph Fiennes ans Herz. Da kann man sich ein besseres Bild machen!
Lesenswert
Bewertung am 20.02.2022
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Die 3 großen britischen Entdeckungstouren des 20. Jahrhunderts in die Antarktis aus der Sicht eines Crewmitglieds.
Packend recherchiert und erzählt, ein Muss für jeden Interessierten der Polarforschung.
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Der "stille Held", der immer im Schatten von großen Namen wie Shackleton und Scott stand, findet in diesem heraussragend recherchiertem Buch endlich die Ehre die im gebührt. Die Blütezeit der Polarerkundungen erscheint in dieser lebendig geschriebenen Biographie im neuen Licht.
Unbedingt lesen!
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Welch unglaubliche Lebensleistung!
Tom Crean fuhr bei drei Expeditionen in die Antarktis mit. Bei den legendären Expeditionen von Scott und Shackleton gehörte er jeweils zum Team. Dabei erlebte und überlebte er Hunger und eisige Kälte - und rettete, weil er alleine zu den nächsten Camps marschierte, vielen Kameraden das Leben.
Ich habe schon viele Berichte über diese unglaublichen Expeditionen gelesen. Doch 'Der stille Held' ist so lebendig und packend geschrieben, dass man beim Lesen die eisige Kälte und die Entbehrungen spürt. Eine faszinierende Lektüre!