Der elfjährige Martin besitzt nichts bis auf das Hemd auf dem Leib und seinen schwarzen Hahn, Behüter und Freund zugleich. Die Dorfbewohner meiden den Jungen, der zu ungewöhnlich ist. Viel zu klug und liebenswürdig. Sie behandeln ihn lieber schlecht, als seine Begabungen anzuerkennen. Als Martin die Chance ergreift und mit dem Maler zieht, führt dieser ihn in eine schauerliche Welt, in der er dank seines Mitgefühls und Verstandes widerstehen kann und zum Retter wird für jene, die noch unschuldiger sind als er.
Melissa (Mitglied der Book Circle Community) am 27.03.2025
Bewertungsnummer: 2450178
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Junge mit schwarzem Hahn von Stefanie vor Schulte ist ein berührender und fesselnder Roman, der die Leser in die bewegende Welt des elfjährigen Martin entführt. Mit seinem schwarzen Hahn an seiner Seite, der nicht nur sein treuer Begleiter, sondern auch sein Schutzengel ist, entfaltet sich eine Geschichte über Freundschaft, Mut und die Kraft des Mitgefühls.
Martin, der in einem Dorf lebt, das ihn aufgrund seiner Andersartigkeit ablehnt, wird von der Autorin sowohl als verletzlicher Junge als auch als aussergewöhnlich kluger Charakter dargestellt. Vor Schulte gelingt es meisterhaft, die innere Stärke und die emotionalen Kämpfe des Protagonisten zu skizzieren, was den Leser sofort in seinen Bann zieht. Die Abneigung der Dorfbewohner gegenüber Martin wirft ein Licht auf die Schwierigkeiten, die Menschen mit besonderen Fähigkeiten oft erleben, und regt zum Nachdenken über Vorurteile und Akzeptanz an.
Die Wendung, als Martin die Möglichkeit erhält, mit einem Maler zu ziehen, eröffnet eine schauerliche, aber gleichzeitig faszinierende Welt, in der er seine Fähigkeiten und seinen Verstand einsetzen muss, um nicht nur sich selbst, sondern auch andere zu retten. Die bildreiche Sprache der Autorin und die tiefgründige Charakterentwicklung machen das Lesen zu einem echten Erlebnis. Die Beziehung zwischen Martin und seinem schwarzen Hahn ist besonders herzergreifend und symbolisiert die unerschütterliche Treue und den Schutz, den wahre Freundschaft bieten kann.
Stefanie vor Schulte schafft es, komplexe Themen wie Isolation, Selbstfindung und das Streben nach Anerkennung auf eine einfühlsame Weise zu behandeln. Junge mit schwarzem Hahn ist nicht nur eine fesselnde Geschichte über das Aufeinandertreffen von Gut und Böse, sondern auch eine inspirierende Erzählung über die Kraft des Mitgefühls und den Mut, für das Richtige einzustehen.
Diese Lektüre ist ein absolutes Muss für alle, die Geschichten lieben, die das Herz berühren und zum Nachdenken anregen. Vor Schulte hat mit diesem Werk ein kleines Meisterwerk geschaffen, das lange nach dem Lesen im Gedächtnis bleibt.
Als „Junge mit schwarzem Hahn“ vor drei Jahren erschienen ist, blieb mir irgendwie hängen, dass ich nicht ganz sicher bin, ob ich es lesen möchte. Ich kann nicht einmal mehr sagen, warum genau, aber es blieben bei mir wohl zu viel kritische Stimmen im Hinterkopf. Auf der Online habe ich es kürzlich auf der Suche nach einem (ungekürztem) Hörbuch unter „Zuletzt zurückgegeben“ entdeckt. Ein Versuch ist es wert, dachte ich.
Und der war es auf alle Fälle. Ich glaube, mir hat bei dem Buch sehr gut getan, dass ich recht wenig davon erwartet habe und gar nichts mehr vom Plot wusste, außer den programmatischen Titel. Kurz habe ich noch auf einen historischen Roman gewartet, und mich gewundert, dass es keine konkreten Anhaltspunkte gibt, wann und wo die Geschichte spielt. Aber dann habe ich mich total in die Geschichte eingefunden, die zwar mit einem historischen Setting spielt, tatsächlich aber eine Allegorie ist, oder ein Märchen.
Der Junge, Martin, ist ein Waisenkind aus gar grausigem Grund und ein Ausgestoßener in dem kleinen Dorf, in dem ein tumpes Dreigestirn die Geschicke bestimmt. Erst ganz zum Schluss erfahren wir, warum die Bewohner Martin so gar nicht leiden können. Im Rahmen des Märchens sind viele Ereignisse zwar gewaltvoll, aber sie werden eingebettet in einen größeren Bogen von einer doch ungewöhnlichen Heldenreise, in der nach Gerechtigkeit gesucht und zum Teil auch gefunden wird. Manche Menschen, die Martin dabei begegnet, bleiben allerdings durch die Grausamkeit anderer auf der Strecke. Die Gewalttaten sind heftig, zum Glück werden sie aber nicht breitgetreten, sondern nur erwähnt. Manchmal trägt der Roman aber auch ein gewisser distanzierter Blick. Ich kann mir vorstellen, dass das einige komplett abschreckt. Ich mochte es, weil ich trotzdem an die Charaktere drankam.
Richtig hingerissen war ich von der Lesung Robert Stadlobers. Seine Stimme transportiert diese Geschichte einfach so gut. Die emotionalen Passagen, aber auch die Distanz, die durch die Klugheit und den Witz von Martin erzeugt wird. Ich glaube, ich gucke mal, was er sonst noch so eingelesen hat.
Ein recht heftiges Märchen, das uns die Gerechtigkeit nur zum Teil gewährt. So ist die Welt leider. Richtig klasse fand ich Robert Stadlober als Sprecher. 4 von 5 Sternen.
Ein Junge, geboren und aufgewachsen in einem heruntergekommenen Dorf, stellt sich trotz allem Übel, das ihm widerfährt, gegen das Unrecht der Welt. Als ein Maler in das Dorf kommt, ergreift der Junge die Chance, mit ihm in die Welt zu ziehen. Allein mit seinem schwarzen Hahn widersteht er der verdorbenen Gesellschaft und kämpft um Gerechtigkeit. Sprachlich ausgefallen, ein wunderbares, absolut lesenswertes Debüt!
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