München, 1895: Major Wilhelm Freiherr von Gryszinski ermittelt wieder im Dienste der Königlich Bayrischen Polizeidirektion. Ein junger Mann wird ermordet, seine Leiche in einer kunstvollen Pose drapiert, die an die Gemälde der klassischen Mythologie erinnert. Die Ermittlungen führen nach Schwabing. Das Künstlerviertel mit seinen rauschenden Festen und lockeren Moralvorstellungen gilt als das Babylon Bayerns, und der preußische Ermittler findet sich plötzlich in der Welt der Maler, Musen und Möchtegerne wieder. Als weitere Leichen gefunden werden, ist Gryszinski klar, dass er einen Mehrfachmörder jagt, der jederzeit erneut zuschlagen kann.
Zum ersten Band der Reihe:
»Mit fundierten historischen Details, viel Witz und Lust am Erzählen entwirft Uta Seeburg ein wunderbar pittoreskes Bild der bayrischen Hauptstadt und ihrer Bürger im auslaufenden 19. Jahrhundert. [...] Ein wunderbar gelungener Auftakt zu einer neuen Serie, auf deren Folgebände man sich jetzt schon freuen darf.« Buchkultur
München 1895 - der zweite Fall für Major von Gryszinski führt ihn ins Schwabinger Künstlermilieu. Der historischer Hintergrund ist solide recherchiert und die Figuren schön ausgearbeitet. Der Kriminalfall, mit einigen Toten, macht Spaß zu lesen, denn man kann sich gut in die Umgebung und die Figuren einfühlen. Der Plot hat einige Wendungen und ich bin nicht gleich darauf gekommen, wohin mich die Autorin verweisen wollte. Es hat wirklich Spaß gemacht, das Buch zu lesen und so empfehle ich es gerne weiter.
Gryszinski ermittelt wieder
Mareike91 am 07.09.2023
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Inhalt:
München im Jahr 1985. Wilhelm Freiherr von Gryszinski, seines Zeichens Mordermittler bei der Königlich Bayrischen Polizeidirektion, ermittelt in einem Mordfall. Ein junger gutaussehender Mann wird tot aufgefunden. Seine Leiche wirkt arrangiert. Schon bald stellt sich heraus, dass der Tote als Modell für Künstler aus Schwabing stand. Als bald darauf eine weitere Leiche gefunden wird, ahnt Gryszinski, dass er es mit einem Serienmörder zu tun haben könnte und es nur eine Frage der Zeit ist, bis er wieder zuschlägt. Da kommt es ihm Unrecht, dass gerade jetzt seine alte Heimat Preußen mit einem geheimen Auftrag an ihn heran tritt, den er nicht ablehnen kann...
Meine Meinung:
"Das wahre Motiv" ist der zweite Band der Reihe um den Ermittler Wilhelm Freiherr von Gryszinski. Nachdem mich bereits der Vorgängerband begeistern konnte, war ich sehr gespannt, was Gryszinski dieses Mal wohl erwarten würde. Und wurde nicht enttäuscht.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Schon nach wenigen Seiten ist man als Leser mitten drin im Geschehen. Hierzu tragen auch die atmosphärischen, bildhaften Beschreibungen der damaligen Zeit, der Leute und ihrer Lebensweise, aber auch der Stadt München im Jahr 1985 bei. Dieses Mal führen die Ermittlungen Gryszinski ins Stadtteil Schwabing, das zur damaligen Zeit vorallem von Künstlern und Schriftstellern bevölkert und berühmt-berüchtigt war. Dadurch bekommt der Leser einen Einblick in diese zum Teil schillernde und lasterhafte, aber auch von Gegensätzen und Umbruch geprägte Zeit des Viertels zur Prinzregentenzeit, was mir persönlich sehr gut gefallen hat.
Der Protagonist der Reihe, Wilhelm Freiherr von Gryszinski, der von der Preußischen zur Königlich Bayrischen Polizei gewechselt ist, hat sich inzwischen mit seiner Familie gut in München eingelebt. Er ist ein sympathischer, sehr verständnisvoller und was seine Ansichten angeht recht moderner Mann, der seiner Frau vergleichsweise viele Freiheiten lässt. Darüber hinaus ist er ein sehr guter Ermittler und Beobachter und versucht die damals noch in den Kinderschuhen steckende Tatortuntersuchung in München zu etablieren. Auch die anderen Charaktere - wie beispielsweise seine Frau, sind facettenreich und bereichern die Geschichte. Ebenso wie die zum Teil historischen Persönlichkeiten wie Malermeister Lenbach oder Prinzregent Luitpold, die eine Brücke zwischen Fiktion und Realität schlagen und der Geschichte Authentizität verleihen.
Der Plot an sich ist spannend und fesselnd. Gryszinski bekommt es gleich mit zwei zu lösenden Fällen zu tun, da er neben den Ermittlungen zu den Morden auch noch gezwungen wird heimlich im Auftrag Preußens Nachforschungen hinischtlich einer angeblich gefährlichen anarchischen Zelle anzustellen, die ein Attentat auf den Kaiser planen sollen. Es macht Spaß, Gryszinski bei seinen Ermittlungen zu begleiten, die ihn nach Schwabing führen, denn bei seiner Suche nach dem Täter erlebt er so einiges und Verdächtige gibt es zu Hauf. Aber auch im Privaten tut sich einiges bei Gryszinski und seiner Familie, sodass man als Leser auch gespannt ist, wie es dort weitergeht. Dank einiger ungeahnter Wendungen bleibt es bis zum Ende spannend. Die schlussendliche Auflösung ist zum Teil überraschend, aber auch stimmig. Und der packende Showdown bildet einen gelungenen Abschluss dieses wirklich lesenswerten historischen Krimis.
Fazit:
Atmosphärischer, spannender und gut recherchierter historischer Krimi mit tollem Ensamble, der von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Ein gelungener zweiter Band der Reihe - klare Leseempfehlung!
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München, 1895: Major Wilhelm Freiherr von Gryszinski ermittelt zum zweiten Male im Dienste der Königlich Bayerischen Polizeidirektion. Mehrere Tote werden aufgefunden. Diese sind jeweils so arrangiert, dass sie an Motive der klassischen Mythologie erinnern. Gryszinski taucht ein in die Künstlerszene in Schwabing und hofft, so dem Morden Einhalt zu gebieten
Dieser Krimi spielt zu einer Zeit, als die Kriminaltechnologie noch in den Kinderschuhen steckt. Es ist Frau Seeburg auch im zweiten Teil gelungen, die neumodischen Verfahren, wie zum Beispiel Fingerabdrücke nehmen, Fotografieren oder gar telefonieren in einen spannenden Kriminalroman zu verpacken