Ariadne, Tochter von König Minos und Schwester des Minotaurus, ist so ganz anders als ihre Geschwister. Aufgewachsen mit den griechischen Heldensagen, schwört sie sich, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und es nicht den Göttern zu überlassen. Jedes Jahr beobachtet sie, wie das unterworfene Athen als Tribut 14 Jugendliche nach Kreta schickt, um den Hunger des Minotaurus zu stillen. Sie lehnt sich vergeblich gegen diese Grausamkeit auf. Bis sie sich in einen der Todgeweihten verliebt. Theseus verspricht ihr, sie mit nach Athen zu nehmen, wenn sie ihm hilft, das Ungeheuer zu töten. Ariadne verrät den Zugang zum Labyrinth und schenkt Theseus einen roten Wollfaden, sodass er den Weg zurück zu ihr findet. Gemeinsam segeln sie los, doch Theseus lässt sie auf der Insel Naxos zurück. Damit beginnt Ariadnes eigene Geschichte
Hier wird die berühmte griechische Geschichte um Ariadne und Theseus einmal aus weiblicher Sicht erzählt. Ariadne werden hier Gedanken und Gefühle in den Mund bzw. Kopf gelegt, die die Figur hätte haben können. Dies ist bis zu einem gewissen Grad überzeugend gelungen, doch bleibt mir die Figur der Ariadne ein wenig farblos und vielleicht auch etwas passiv. Da hätte ich mehr erwartet, denn dieser Dreh, aus weiblicher Sicht zu erzählen bietet so viele Möglichkeiten, die die Autorin nicht oder nur im Ansatz nutzt. Doch ist es trotzdem ein lesenswertes Buch für Zwischendurch, so dass es für mich gute drei *** wert ist.
Innovative Perspektive
Gavroche am 21.01.2022
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Griechische Mythologie ist seit einigen Jahren "in" und zwar nicht in den Übersetzungen aus der klassischen Antike, sondern in modernen Erzählungen. Ich habe mich schon immer für diese Sagenwelt interessiert und war deshalb auch sehr interessant auf die Geschichte von Ariadne in "neuem Gewand". Jennifer Saint konnte mich mit ihrer Geschichte überzeugen und hat mir so einige lehrsame, aber vor allem unterhaltsame Lesestunden mit ihrem Roman beschert. Und hier steht weder Theseus noch der Minotaurus im Vordergrund, sondern mit Ariadne eben eine Frau. Die vielen "Leerstellen" wurden von Jennifer Saint gut gefüllt. Dadurch, dass sie hier neben Ariadne auch ihrer Schwester Phädra zu Wort kommen lässt, wird die Geschichte noch "breiter" erzählt. Die Neuinterpretation hat mir sehr gut gefallen und Theseus, aber auch der Minotaurus werden hier mal in einem anderen Licht gezeigt. Eine gute Bereicherung und ich freue mich schon auf weitere Bücher von Jennifer Saint.
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Das Buch Circe von Madeline Miller für mich eins der großartigsten Bücher der letzten Jahre und hat meine Leidenschaft für griechische Mythologie wieder neu entfacht. Deshalb habe ich mich riesig gefreut, als von Jennifer Saint "Ich, Ariadne" erschienen ist. Ich habe es an zwei Abenden verschlungen! Es ist eher eine Nacherzählung der Mythologie, aber man lernt nebenbei auch viele Zusammenhänge kennen. Wer auch ein Faible für feministische Geschichten rund um Götter, Helden und dem ein oder anderen Monster hat, muss dieses Buch unbedingt lesen!
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Im neuen Gewand wird die alte Sage des ruhmreichen Helden Theseus und dem Minotaurus aus Athen erzählt. Doch anstelle des eigentlich besungenen Helden, schlüpfen wir hier in die Rolle der beiden Prinzessinnen und Schwestern Ariadne und Phädra. Wieder mal sehr aufschlussreich, wie (teilweise) eindimensional und patriarchalisch die antike Götterwelt eigentlich funktioniert hat und welch grobes und egoistisches Verhalten die bekannten Götter an den Tag legten, zu Leiden jeglicher Frauen, aber auch Männer.
Ich bin ziemlich begeistert von sämtlichen Neuerzählungen aus der Antike und auch
"Ich, Ariadne" hat mich wieder wunderbar in diese Welt geleitet. Es ist wirklich eine super Lektüre für alle Madeline Miller Begeisterten, aber auch allen anderen, die einen Hang zur griechischen Mythologie verspüren.