Beschreibung
Details
Einband
Gebundene Ausgabe
Erscheinungsdatum
31.08.2022
Verlag
LuchterhandSeitenzahl
560
Maße (L/B/H)
21,8/14,8/4,2 cm
Der Weltliterat António Lobo Antunes wird 80 Jahre alt. Sein neuer Roman ist ein geniales Sprachkunstwerk - eine Reise ins Unbewusste von fünf Männern, die durch ein grausames Verbrechen vereint sind.
Ein Geschäftsmann wurde ermordet und sein Körper in Schwefelsäure aufgelöst, um jeden Beweis zu eliminieren. Zu ihrer Verteidigung wiederholen die fünf Angeklagten immer wieder: »Keine Leiche, kein Verbrechen.« Der Autor dringt ins intimste Innere der Verdächtigen vor, er öffnet die Türen zu ihren Kindheitserinnerungen und Traumata, schält allmählich ihre Persönlichkeiten heraus und enthüllt, wie und warum das Verbrechen geschah. Inspiriert von einer wahren Begebenheit, entwirft Lobo Antunes mit seiner unvergleichlichen Sprachkunst die Stimmen von fünf menschlichen Monstern.
Unsere Kundinnen und Kunden meinen
Keine Leiche, kein Verbrechen
nil_liest aus RheinMain Gebiet am 16.11.2022
Bewertungsnummer: 1827063
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Es gibt zwar eine brutal ermordete Leiche, aber es handelt sich nicht um einen Krimi! Es verschwindet ein Geschäftsmann in Schwefelsäure und hat sich praktisch aufgelöst, aber das ist nicht der Fokus des Romans. Denn es ist klar wer die Mörder sind. Fünf Männer, die dubioser nicht sein könnten: ein zwielichter Rechtsanwalt und sein Bruder, ein sehr gewissenloser Kräuterhändler sowie zwei Geldeintreiber. Es ist ein fein ausgetüfteltes Psychogram dieser fünf Täter. Die anfängliche Gewalt dient António Lobo Antunes nur als Ausgangspunkt. Vor allem fußt dieser Leichenfund auf einer realen Begebenheit, die sich in der Nähe Portos zutrug.
Kein Roman, der sich nebenbei weglesen lies. Ich tat mich etwas schwer, vor allem wegen der Syntax. Oder besser, wegen der fehlenden Syntax. Wenig Satzenden, keine Anführungszeichen, nur Spiegelstriche, wenn gesprochen wird. Dann die doch sehr poetische offene mäandernde Sprache, die volle Aufmerksamkeit bedarf. Das machte mir den Lesefluss nicht sonderlich einfach.
Mich hat der Roman „Die letzte Tür vor der Nacht“ gereizt, weil der mittlerweile 80jährige António Lobo Antunes schon des Öfteren genannt wurde als Anwärter auf den Literaturnobelpreis! Der Portugiese hat schon viele Romane geschrieben und dies ist sage und schreibe der 29.! Spannend ist auch, dass er von Hause aus Psychiater ist und lange Zeit als Chefarzt in einer psychiatrischen Klinik arbeitete.
Und hier kommen wir zum großen Punkt der Überzeugung dieses Romans. Er ist ein Meister sich in die inneren psychischen Windungen anderer Menschen einzufüllen und zeichnet uns großartige nach in welchem Seelenzustand die Täter sind. Die abwechselnde Erzählperspektive lässt uns komplett eintauchen und wir ergründen sie alle.
Und da António Lobo Antunes in einem Interview mal sagte: „A good reader is hard to find“ (‚Ein guter Leser ist selten zu finden‘) überlasse ich es euch, ob ihr es wagen wollt!
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