Ja, 'zefix! Was ist denn mit den Eberhofer-Weibern los? Die Oma beschließt nach ca. 2.000 Kuchen und noch viel mehr Schweinsbraten, Semmelknödeln und Kraut, sich der häuslichen Pflichten für immer zu entledigen und nur noch zu chillen. Ausgerechnet an Weihnachten! Und die Susi verfolgt ausschließlich ihre Karriere als stellvertretende Bürgermeisterin. Und dann wird der Franz direkt nach der Christmette von der Mooshammer Liesl abgefangen. Der Steckenbiller Lenz ist verschwunden. Der Franz soll jetzt gefälligst eine Vermisstenanzeige aufnehmen. Und zwar sofort. Sie befürchtet nämlich das Schlimmste! Nur: Eine Leiche ist weit und breit nicht in Sicht …
Entweder bin ich von der Reihe gesättigt, oder Rita Falk ist es (aus verständlichen Gründen) nicht gelungen, im 11. Band der Eberhofer-Reihe wieder wie zuvor zu überzeugen.
Der Franz ging mir diesmal echt auf die Nerven mit seiner Art. Klar, er war immer schon faul, aber diesmal will er ja überhaupt nichts tun, nimmt die Sorgen der Mooshammer Liesl nicht ernst und auch dann ist es mal wieder definitiv nicht ihm zu verdanken, dass der Fall gelöst wird.
A pro pos Fall, das dauert auch eeewig, bis da endlich was passiert. Sehr lange Zeit wird sich immer nur Sorgen gemacht (von der Mooshammer Liesl), dass einer verschwunden ist (und zwar der Bauer Lenz Steckenbiller), und der Eberhofer das als Spinnereien abtut.
Die Auflösung hat mir dann allerdings gefallen! Die war überraschend, authentisch und nicht einfach-geradlinig, sondern wunderbar komplex-verkettet.
Gestört hat mich auch das Verhalten aller am Hof, nachdem die Oma - verständlicherweise!! - mit über 80 beschlossen hat, es reicht ihr. Sie macht nix mehr am Hof. Nix kochen, nix putzen, nix waschen. Immerhin leben ja jede Menge Erwachsene am Hof. Die allerdings nichts machen. Und DAS fand ich echt sehr unrealistisch!! Klar, wenn man bis jetzt immer von vorne bis hinten bedient wurde, ist es eine Umstellung. Aber dass jeder die Arbeit/das Kochen an einen anderen abschieben will, und im Endeffekt macht es niemand, darüber konnte ich nur erstaunt den Kopf schütteln.
Hier hat mich tatsächlich der Leopold positiv überrascht!! Als Einziger macht er sich die Mühe, zu kochen. Und zwar für alle. Und als Dank gibt es nur Gemotze. Achja, und abwaschen darf er danach auch noch selber. Und die Küche putzen.
Weiters gibt es noch Probleme mit der Liebe vom Simmerl-Filius und mit Leopolds Frau Panida und den Kindern, die aufgrund einer Epidemie in Thailand festhängen.
Und natürlich die Susi, die etwas Karrierewahn bekommt, weil sie den verunfallten Bürgermeister vertreten soll und nun alles im Ort ändern will, nur noch in Business-Klamotten rumläuft und ihre Freundin (und eigentlich alle) von oben herab behandelt.
Ich hoffe, der nächste Teil kann mich wieder mehr überzeugen.
Fazit:
Für mich ein schwacher 11. Fall für den Eberhofer Franz, aber mit einem Kriminalfall, der - als er endlich so richtig losgeht - eine überraschende und zufriedenstellende Auflösung bereit hält. Ich erwarte gespannt den kommenden Band.
Nicht Fisch, nicht Fleisch
Bewertung am 30.05.2023
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Die Eberhoferkrimis sind alle nach Schema "F" geschrieben, kennt man einen, kennt man alle. Das muss ja nicht unbedingt schlecht sein, aber als Leser aller Eberhofer "Krimis" hege ich mittlerweile nur noch eine Antipathie gegen den Eberhofer. Auch wenn man nur dieses Buch gelesen hätte, was auch ohne Vorkenntnisse lesbar wäre. Findet sich einfach kein roter Faden in dieser Geschichte. Der Krimi ist einfach kein Krimi und auch nicht spannend, die Familie Eberhofer sind ein paar faule Leute die sich von einer 90 jährigen Bedienen lassen und der Eberhofer ist einfach der Inbegriff des faulen, antriebslosen Opportunisten. Auch wenn die "Eberhofersuppe" zweifellos schon zu oft aufgewärmt wurde, so ist bei diesem Buch absolut nichts das, was den Preis rechtfertigt.
Ich würde Ihnen ein anderes Buch aus dieser Reihe empfehlen, sie können beruhigt bei irgendeinem Band anfangen, sie verpassen nichts, denn die Figuren haben sich seit dem ersten Band nicht weiterentwickelt.
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