Das meinen unsere Kund*innen
Spannendes Thema, mittelmäßig umgesetzt
Bewertung am 07.03.2023
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Obwohl das Buch bereits über 6 Jahre alt ist, hat das darin behandelte Thema an Aktualität nicht verloren - im Gegenteil. Nachhaltigkeit ist in aller Munde und wird mehr denn je vom Verbraucher nachgefragt und nachvollziehbar eingefordert. Was liegt da näher, als aus dem Greenwashing von Firmenimages ein einträgliches Geschäftsmodell zu kreieren?
An drei heute gut bekannten Problemfeldern - Vernichtung des Regenwalds, Textilindustrie, Bodenschätze aus Afrika - verdeutlicht der Autor den Zwiespalt, vor dem unsere Wohlstandgesellschaft steht. Der erzählende Hauptcharakter verbindet die Vorgänge über seine persönliche Verstrickung in die Machenschaften der Medienschaffenden.
Allein rund um diese drei Szenarien hätte sich ein spannender wie auch satirisch überhöhter Plot entspinnen können. Selbst der in weiten Teilen unsympathische Protagonist gäbe Freiraum für ein tieferes Verständnis der Beweggründe dieser dubiosen und skrupellosen PR-Maschinerie. Leider bleibt die Umsetzung hinter diesen Erwartungen zurück.
Da ist zu viel wiederholtes Gewese um Markennamen und übersteigerte Personality. Die stereotypen Charaktere streben fast ausnahmslos ohne Rücksicht auf Verluste nach persönlichem Benefit und Ansehen und werden dem Leser kaum sympathisch. Es findet auch keine Entwicklung bei ihnen statt, da ist kein Einsehen oder Umdenken, um der Handlung eine Wendung zu verleihen. Und so dümpelt sie mit den Figuren in eine persönliche Quasi-Katastrophe, nach der es doch irgendwie weitergeht wie vorher. Vielleicht soll das auch die Message des Romans sein.
Anfangs fand ich den Schreibstil erfrischend anders, erzählt im Präsens aus der Ich-Perspektive. Gegen Ende ermüdete die andauernde Introspektive jedoch, und auch die Satzbauten gerieten bisweilen recht simpel. Auf einer Seite fand ich drei Sätze in Folge, die mit "Ich" begannen.
Fazit: Das Buch ist nicht so "böse", wie manche Rezensenten oder der Klappentext ankündigten, und hätte thematisch Potenzial für einen Pageturner gehabt, sowohl was die Spannung als auch die Satire angeht. Den Schreibstil kann man mögen, mir geriet er auf Dauer zu spröde.
lAlles Lügen, oder grün?
Evelyn Roewekamp aus Rostock am 07.04.2021
Bewertet: eBook (ePUB)
Woher hat dieser Autor so eine tolle, coole Schreibweise und wie ist er auf dieses Thema gekommen. Überall Lügen, Lügen , Lügen, wir belügen uns selbst und verdrängen sehr gekonnt die supersaubere Ausbeutung in der dritten Welt.Der Protagonist ist böse, zynisch und arbeitet für eine PR Firma. Er geht über Leichen und gerät bald in die Grube, die für andere gegraben hat. Diese wunderbare Gesellschaftskritik wirkt saukomisch. Das Lachen bleibt einem im Halse stecken.