Die Waffen des Lichts

Mal anders als die vorherigen Kingsbridgeromane, aber trotzdem gelungen

G. G. am 26.09.2023
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Ken Folletts neuer Roman hat es wieder in sich. Mit 876 Seiten ist es dieses Mal ein dünneres Werk, trotzdem lesenswert. Wer "die Säulen der Erde" und "die Tore der Welt" sehr mochte, wird wahrscheinlich etwas enttäuscht sein, da der Roman vom Stil eher an "Sturz der Titanen" erinnert. Dieses Mal spielt die Handlung im Zeitalter der Aufklärung (hier 1792). Sal verliert gleich zu Beginn ihren Mann Harry, der von einem mit Rüben überladenen Wagen erdrückt wird. Da sie der untersten Arbeiterklasse angehört und hauptsächlich durch das Spinnen von Wolle Geld verdient, muss ihr kleiner Junge Kit einer reichen Familie als Schuhputzer dienen. Parallel dazu wird Amos, ein junger Wollhändler, der im Betrieb seines Vaters arbeitet, mit der maschinellen Verarbeitung von Wolle konfrontiert - und seinem Betrieb droht der Bankrott, denn die Rohwolle fehlt überall aufgrund der massiven Nachfrage und Kaufmenge der maschinellen Betriebe. Jung und mutig versucht er seinen Weg zu finden, begegnet hierbei aber auch üblen Situationen. Elsie träumt von einer kostenlosen Sonntagsschule für einkommensschwache Familien, damit das Lesen und Schreiben vorangebracht wird. Willensstark versucht sie ihren Träumen zu folgen. In England werden immer mehr junge Männer zum Dienst eingezogen, denn in Europa bahnt sich ein unguter Wind an. Frankreich rüstet sich zum Krieg und Napoleon wartet nur auf eine Gelegenheit, seine Macht zu erweitern. Unsichere Zeiten brechen an. Fazit: Ein gelungener Roman. Leider kommt er trotz allem nicht an "Die Säulen der Erde" und die "Tore der Welt" ran. Lesenswert ist das Buch trotzdem, darf ja auch mal anders sein.