Täuschend echt

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Beschreibung

Details

Verkaufsrang

34067

Format

ePUB

Kopierschutz

Nein

Family Sharing

Ja

Text-to-Speech

Ja

Erscheinungsdatum

23.10.2024

Beschreibung

Details

Format

ePUB

eBooks im ePUB-Format erlauben eine dynamische Anpassung des Inhalts an die jeweilige Display-Größe des Lesegeräts. Das Format eignet sich daher besonders für das Lesen auf mobilen Geräten, wie z.B. Ihrem tolino, Tablets oder Smartphones.

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Verkaufsrang

34067

Erscheinungsdatum

23.10.2024

Verlag

Diogenes

Seitenzahl

352 (Printausgabe)

Dateigröße

900 KB

Sprache

Deutsch

EAN

9783257615302

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Von Quantensprüngen und Denis Scheck

Christian1977 aus Leipzig am 26.11.2024

Bewertungsnummer: 2350583

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Nachdem der namenlose Ich-Erzähler von seiner Freundin verlassen wurde, verliert er auch noch seinen Job als Werbetexter in einer Agentur. Da kommt ihm das Angebot eines Bekannten seiner Nachbarin gerade recht. Frank sucht nämlich jemanden, der die ihm vorliegenden Berichte von Einzelschicksalen verschiedener Menschen in eine angemessene literarische Form bringt. Kein Problem für den Protagonisten, der schon seit einiger Zeit mithilfe von Künstlicher Intelligenz an einem eigenen Roman arbeitet. Doch als das Schicksal der ausgedachten Schabnam unerwartet zu einem Bestseller wird, nehmen die Dinge ihren Lauf... Clemens J. Setz, Raphaela Edelbauer, Ian McEwan. Die Liste der Autor:innen, die sich mit KI befassen, wird immer länger. Mit seinem neuen Roman "Täuschend echt", der bei Diogenes erschienen ist, reiht sich nun auch Charles Lewinsky in diese namhafte Aufzählung ein. Wobei er anders als McEwan und Edelbauer nicht auf künstliche Menschen setzt, sondern auf die Möglichkeiten eingeht, Literatur künstlich zu erzeugen. Ein kühner und mutiger Ansatz, der aber nur teilweise überzeugt. Lewinsky, der wie seine Hauptfigur selbst einmal Werbetexte verfasst hat, sagte in einer Lesung einmal, er habe den Anspruch, mit jedem neuen Buch auch immer etwas ganz Neues zu erzählen. Und tatsächlich: Von seinem Goethe-Roman "Rauch und Schall" aus dem letzten Jahr zum aktuellen Spiel mit ChatGPT und der Künstlichen Intelligenz ist es wohl nicht weniger als ein thematischer Quantensprung, der ihm hier gelingt. Übersteht man als Leser:in die ersten 50 Seiten, die sich vor allem in Rachefantasien gegenüber der Ex-Freundin und Albernheiten in Bezug auf Müsli-Werbetexte gerieren, nimmt "Täuschend echt" gewaltig Fahrt auf. Im Umgang mit der KI, die der Protagonist irgendwann fast liebevoll "Kirsten" tauft, funktioniert der Roman plötzlich auf verschiedenen Ebenen. Auch wenn der Autor die Hauptfigur zweimal zu oft die Meta-Ebene beschwören lässt, ist es gerade diese, die das Buch so interessant macht. Auf gewisse Weise verschwimmen die Handlungsebenen, Lewinsky spielt gekonnt mit den Parametern. Er zeigt einerseits, dass es durchaus möglich ist, künstlich literarische Texte zu erzeugen. Andererseits sind diese durch ihre zahlreichen Wortwiederholungen und Adjektive aber so uninteressant, dass es wiederum unmöglich scheint, einen wirklich literarischen Roman auf diese Weise zu kreieren. Oder die Prompts der Hauptfigur stimmten einfach nicht. Bedauerlich ist, dass Lewinksy in der zweiten Hälfte des Buches dieses Spiel aber gar nicht auf die Spitze treibt und beispielsweise den wirklich komischen Einfall, die fiktive Buchautorin werde zu einem TV-Termin in die bekannte Literatursendung "Druckfrisch" mit Denis Scheck eingeladen, zu einem befriedigenden Ende bringt. Stattdessen wandelt sich "Täuschend echt" wieder zu einer mit Müsli-Gags durchsetzten Racheposse, der Kirsten mit ihren zahlreichen, irgendwann langweilig werdenden Listen nur noch als Stichwortgeberin dient. Schade, denn spätestens seit dem "Stotterer" wissen wir, wie gut und gleichzeitig böse Charles Lewinsky als Erzähler sein kann. "Täuschend echt" hinterlässt hingegen eher den Eindruck, der Autor habe auf den sehr luftig gedruckten 340 Seiten irgendwie die KI einbauen wollen, ohne das große Potenzial dieser Idee wirklich nutzen zu können. So ist "Täuschend echt" ein über weite Strecken zwar recht unterhaltsamer, aber nicht besonders kluger Roman, der zudem mit klischeehaften und überzeichneten Figuren und - offenbar bewusst - unglaubwürdigen Wendungen zwar nicht "echt enttäuschend", aber auch nicht der ganz große Wurf geworden ist. Wer lesen möchte, wie genial die KI in literarische Texte eingebunden werden kann, der greife lieber zu Clemens J. Setz' "Bot", das übrigens schon 2018 erschienen ist. Was in Sachen Künstlicher Intelligenz ein zeitlich mindestens ebenso großer Quantensprung ist wie von Goethe zu ChatGPT.
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Von Quantensprüngen und Denis Scheck

Christian1977 aus Leipzig am 26.11.2024
Bewertungsnummer: 2350583
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Nachdem der namenlose Ich-Erzähler von seiner Freundin verlassen wurde, verliert er auch noch seinen Job als Werbetexter in einer Agentur. Da kommt ihm das Angebot eines Bekannten seiner Nachbarin gerade recht. Frank sucht nämlich jemanden, der die ihm vorliegenden Berichte von Einzelschicksalen verschiedener Menschen in eine angemessene literarische Form bringt. Kein Problem für den Protagonisten, der schon seit einiger Zeit mithilfe von Künstlicher Intelligenz an einem eigenen Roman arbeitet. Doch als das Schicksal der ausgedachten Schabnam unerwartet zu einem Bestseller wird, nehmen die Dinge ihren Lauf... Clemens J. Setz, Raphaela Edelbauer, Ian McEwan. Die Liste der Autor:innen, die sich mit KI befassen, wird immer länger. Mit seinem neuen Roman "Täuschend echt", der bei Diogenes erschienen ist, reiht sich nun auch Charles Lewinsky in diese namhafte Aufzählung ein. Wobei er anders als McEwan und Edelbauer nicht auf künstliche Menschen setzt, sondern auf die Möglichkeiten eingeht, Literatur künstlich zu erzeugen. Ein kühner und mutiger Ansatz, der aber nur teilweise überzeugt. Lewinsky, der wie seine Hauptfigur selbst einmal Werbetexte verfasst hat, sagte in einer Lesung einmal, er habe den Anspruch, mit jedem neuen Buch auch immer etwas ganz Neues zu erzählen. Und tatsächlich: Von seinem Goethe-Roman "Rauch und Schall" aus dem letzten Jahr zum aktuellen Spiel mit ChatGPT und der Künstlichen Intelligenz ist es wohl nicht weniger als ein thematischer Quantensprung, der ihm hier gelingt. Übersteht man als Leser:in die ersten 50 Seiten, die sich vor allem in Rachefantasien gegenüber der Ex-Freundin und Albernheiten in Bezug auf Müsli-Werbetexte gerieren, nimmt "Täuschend echt" gewaltig Fahrt auf. Im Umgang mit der KI, die der Protagonist irgendwann fast liebevoll "Kirsten" tauft, funktioniert der Roman plötzlich auf verschiedenen Ebenen. Auch wenn der Autor die Hauptfigur zweimal zu oft die Meta-Ebene beschwören lässt, ist es gerade diese, die das Buch so interessant macht. Auf gewisse Weise verschwimmen die Handlungsebenen, Lewinsky spielt gekonnt mit den Parametern. Er zeigt einerseits, dass es durchaus möglich ist, künstlich literarische Texte zu erzeugen. Andererseits sind diese durch ihre zahlreichen Wortwiederholungen und Adjektive aber so uninteressant, dass es wiederum unmöglich scheint, einen wirklich literarischen Roman auf diese Weise zu kreieren. Oder die Prompts der Hauptfigur stimmten einfach nicht. Bedauerlich ist, dass Lewinksy in der zweiten Hälfte des Buches dieses Spiel aber gar nicht auf die Spitze treibt und beispielsweise den wirklich komischen Einfall, die fiktive Buchautorin werde zu einem TV-Termin in die bekannte Literatursendung "Druckfrisch" mit Denis Scheck eingeladen, zu einem befriedigenden Ende bringt. Stattdessen wandelt sich "Täuschend echt" wieder zu einer mit Müsli-Gags durchsetzten Racheposse, der Kirsten mit ihren zahlreichen, irgendwann langweilig werdenden Listen nur noch als Stichwortgeberin dient. Schade, denn spätestens seit dem "Stotterer" wissen wir, wie gut und gleichzeitig böse Charles Lewinsky als Erzähler sein kann. "Täuschend echt" hinterlässt hingegen eher den Eindruck, der Autor habe auf den sehr luftig gedruckten 340 Seiten irgendwie die KI einbauen wollen, ohne das große Potenzial dieser Idee wirklich nutzen zu können. So ist "Täuschend echt" ein über weite Strecken zwar recht unterhaltsamer, aber nicht besonders kluger Roman, der zudem mit klischeehaften und überzeichneten Figuren und - offenbar bewusst - unglaubwürdigen Wendungen zwar nicht "echt enttäuschend", aber auch nicht der ganz große Wurf geworden ist. Wer lesen möchte, wie genial die KI in literarische Texte eingebunden werden kann, der greife lieber zu Clemens J. Setz' "Bot", das übrigens schon 2018 erschienen ist. Was in Sachen Künstlicher Intelligenz ein zeitlich mindestens ebenso großer Quantensprung ist wie von Goethe zu ChatGPT.

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Herrlich!

SimoneF am 24.11.2024

Bewertungsnummer: 2349043

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Für den Protagonisten kommt es dicke: Zuerst verlässt ihn seine Freundin, und dann verliert er auch noch seine Stelle als Werbetexter. Er beginnt zunächst eher spielerisch zum Frustabbau, sich von KI Geschichten schreiben zu lassen, um seine Rachegelüste an seiner Exfreundin auszuleben. Doch bald verschafft ihm KI eine unverhoffte Möglichkeit zu beruflichen Erfolg, und auch als persönliche Ratgeberin gewinnt KI immer mehr an Bedeutung für ihn… Charles Lewinsky stellt mit KI ein hochaktuelles Thema in den Mittelpunkt seines Romans. Wie wird KI die Erstellung von Texten verändern? Werden Werbetexter/innen, Schriftsteller/innen, Redenschreiber/innen bald überflüssig und Romane bald von Software generiert? In Genres wie Thrillern oder Romance, die klaren Mustern folgen und eher geringen literarischen Ansprüchen genügen, scheint dies durchaus in naher Zukunft möglich. Textpassagen, die Lewinsky durch KI erstellen ließ, sind im Buch kursiv gedruckt, und als Leserin empfand ich den Unterschied zwischen Lewinskys Text und den KI-generierten Einschüben als frappierend. Bei den eintönigen, sich inhaltlich und sprachlich wiederholenden computergenierten Texten ertappte ich mich dabei, dass ich gedanklich abschweifte oder nur oberflächlich las. Ein echter Genuss ist dagegen Lewinskys herrlich pointierter, teilweise boshafter und ironischer Stil. Den Protagonisten hatte ich auch sofort lebendig vor Augen, und ich schwankte immer wieder zwischen einem gewissen Mitgefühl für seine Situation und Abscheu für seine Rachephantasien. Die Geschichte ist wunderbar konstruiert, und auch, wenn ich gegen Ende ahnte, wie es ausgehen wird, ein absolutes Lesevergnügen.
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Herrlich!

SimoneF am 24.11.2024
Bewertungsnummer: 2349043
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Für den Protagonisten kommt es dicke: Zuerst verlässt ihn seine Freundin, und dann verliert er auch noch seine Stelle als Werbetexter. Er beginnt zunächst eher spielerisch zum Frustabbau, sich von KI Geschichten schreiben zu lassen, um seine Rachegelüste an seiner Exfreundin auszuleben. Doch bald verschafft ihm KI eine unverhoffte Möglichkeit zu beruflichen Erfolg, und auch als persönliche Ratgeberin gewinnt KI immer mehr an Bedeutung für ihn… Charles Lewinsky stellt mit KI ein hochaktuelles Thema in den Mittelpunkt seines Romans. Wie wird KI die Erstellung von Texten verändern? Werden Werbetexter/innen, Schriftsteller/innen, Redenschreiber/innen bald überflüssig und Romane bald von Software generiert? In Genres wie Thrillern oder Romance, die klaren Mustern folgen und eher geringen literarischen Ansprüchen genügen, scheint dies durchaus in naher Zukunft möglich. Textpassagen, die Lewinsky durch KI erstellen ließ, sind im Buch kursiv gedruckt, und als Leserin empfand ich den Unterschied zwischen Lewinskys Text und den KI-generierten Einschüben als frappierend. Bei den eintönigen, sich inhaltlich und sprachlich wiederholenden computergenierten Texten ertappte ich mich dabei, dass ich gedanklich abschweifte oder nur oberflächlich las. Ein echter Genuss ist dagegen Lewinskys herrlich pointierter, teilweise boshafter und ironischer Stil. Den Protagonisten hatte ich auch sofort lebendig vor Augen, und ich schwankte immer wieder zwischen einem gewissen Mitgefühl für seine Situation und Abscheu für seine Rachephantasien. Die Geschichte ist wunderbar konstruiert, und auch, wenn ich gegen Ende ahnte, wie es ausgehen wird, ein absolutes Lesevergnügen.

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Täuschend echt

von Charles Lewinsky

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Elke Novotny

OSIANDER Schorndorf

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4/5

KI als Begleiter des Menschen

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Dieser Roman enthält einige gekennzeichnete Textanteile, welche von KI verfasst wurden. Und Charles Lewinsky gelingt damit das Experiment, einen spannenden Roman mithilfe von KI zu schreiben. Die Grundstory ist simpel: ein früher erfolgreicher Werbetexter versucht, da er arbeitslos und knapp bei Kasse ist, einen Romanbestseller zu schreiben. Er hat einen reichen Sponsor gefunden der ihm viel Geld anbietet .Mit Kirsten, seiner elektronischen Assistentin, erfindet der Pseudoautor sowohl seine Hauptfigur als auch deren Leben und siehe da: das Buch einer fiktiven Figur wird ein großer Erfolg. Sehr schön beobachtet sind die Eigenheiten und Mechanismen der Literaturbranche. Auch der Wille, buchstäblich über Leichen zu gehen um den Erfolg zu sichern, zeigt sich hier klar und deutlich. Noch werden die KI- Sequenzen gekennzeichnet - aber als Leser/in ahnt man, dass dies in einer nahen Zukunft nicht mehr so sein wird.
  • Elke Novotny
  • Buchhändler/-in

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4/5

KI als Begleiter des Menschen

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Dieser Roman enthält einige gekennzeichnete Textanteile, welche von KI verfasst wurden. Und Charles Lewinsky gelingt damit das Experiment, einen spannenden Roman mithilfe von KI zu schreiben. Die Grundstory ist simpel: ein früher erfolgreicher Werbetexter versucht, da er arbeitslos und knapp bei Kasse ist, einen Romanbestseller zu schreiben. Er hat einen reichen Sponsor gefunden der ihm viel Geld anbietet .Mit Kirsten, seiner elektronischen Assistentin, erfindet der Pseudoautor sowohl seine Hauptfigur als auch deren Leben und siehe da: das Buch einer fiktiven Figur wird ein großer Erfolg. Sehr schön beobachtet sind die Eigenheiten und Mechanismen der Literaturbranche. Auch der Wille, buchstäblich über Leichen zu gehen um den Erfolg zu sichern, zeigt sich hier klar und deutlich. Noch werden die KI- Sequenzen gekennzeichnet - aber als Leser/in ahnt man, dass dies in einer nahen Zukunft nicht mehr so sein wird.

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