Ein Buch wie eine persönliche Begegnung. Benedict Wells erzählt von der Faszination des Schreibens und gibt einen tiefen Einblick in sein Leben, von seiner Kindheit bis zu seinen ersten Veröffentlichungen. Anhand eigener und anderer Werke zeigt er anschaulich, wie ein Roman entsteht, was fesselnde Geschichten ausmacht und wie man mit Rückschlägen umgeht. Ein berührendes, lebenskluges und humorvolles Buch - für alle, die Literatur lieben oder selbst schreiben wollen.
Dieses war tatsächlich mein erstes Buch von Benedict Wells – und ich fand den ersten Teil, in dem er über sein bisheriges Leben berichtet, sehr interessant, sogar spannend.
Der zweite Teil – die Werkstatt – hat mich jetzt weniger angesprochen, weil ich nicht das Bedürfnis verspüre, ein Buch zu schreiben.
Ich fand seine Schreibweise recht erfrischend, wenn auch gelegentlich mit sprachlichen „Unglücken“. Vielleicht ist das ja seine Art, aber schriftlich kommt es merkwürdig rüber.
Dieses Buch würde ich als Einstieg für Leser empfehlen, die etwas über den Autor wissen wollen (und angehende Schriftsteller); dann kann man ja immer noch entscheiden, ob man seine anderen Bücher auch lesen möchte.
Ich habe bisher noch kein Buch von Benedict Wells gelesen, es mag an den Themen liegen oder an der Menge der Bücher, die jährlich erscheinen. Auch wer gerne liest, schafft nicht alles. Also dachte ich mir, wenn dieser Autor nun übers Schreiben schreibt, warum nicht, das interessiert mich, und will ich wissen, wie er es geschafft hat, zum berühmten Diogenes Verlag zu kommen. Ich erfuhr: es war ein steiniger Weg. Aber er war erfolgreich und unterdessen sind seit 2008 so einige Romane von Wells über den Ladentisch gegangen und in unfassbar viele Sprachen übersetzt worden. Wenn so viele ihn mögen, muss doch etwas dran sein, war da mein Gedanke. Ich glaube, das stimmt sogar, dieser Benedict Wells kann schreiben, er schreibt schnell lesbare und flüssige Texte, streut Ironie und Selbstkritik ein – hier im beschriebenen Buch ist das jedenfalls so. Und er erzählt ein bisschen von seiner Familiengeschichte und seiner eigenen Biografie. Etwas ungewöhnlich ist diese, besser gesagt, dieses Künstlerleben fällt schon aus der Reihe. Besonders seine Kindheit und Jugend ist halbvoll von unangenehmen Erlebnissen, aber der Liebe zu den Eltern tut das keinen Abbruch, und das Aufwachsen in Internaten ist gewiss prägend für sein späteres Dasein.
Was mich zumindest innig mit Wells verbindet, ist seine Leidenschaft für John Irving. Ich las Das Hotel New Hampshire und andere Romane mit Ende 20 im Original und konnte nie mehr von Irving lassen.
Wells lässt den Leser also hinter seinen Vorhang schauen und es macht auch Spaß, ihm zu folgen, wäre da nicht das permanente Gendern, das mich bei der Lektüre total aus der Bahn geworfen hat.
Das Buch strotzt von „Autor:innen, Leser:innen, Anfänger:innen, …“, als ich dann die Danksagung erreicht hatte, kam es ganz dicke „Liebe Diogenes:innen“…“. Die geschlechtergerechten Partizipialkonstruktionen erwähne ich gar nicht erst. Mir tut das jedenfalls in meiner deutschen Bücherseele weh, dieses Buch so verhunzt zu sehen. Wells bezieht sich u. a. in seinen Erinnerungen auch auf einen Spiegel-Artikel von Verena Carl vom 26.09.2004. Zu der Zeit wurde aber noch nicht gegendert, Zitat aus dem Artikel von Carl: „Auf den ersten Blick schon: Jungautoren mit Substanz wie Judith Hermann haben sich gehalten, um literarische Dampfplauderer ist es nicht weiter schade.“ Die Erwähnung von „Jungautoren war damals noch legitim, selbst wenn es um weibliche Autoren ging. Wells impliziert so, dass das Gendern ihm eigentlich fast angeboren ist. Empfinde ich als Verfälschung. Zumindest gab es beim jungen Wells noch ein „Studentenleben“!
Wells hat wirklich kluge Gedanken geäußert, gerade im zweiten Teil könnten potentielle Schriftsteller so einiges lernen, das fürs Erstlingswerk sehr wichtig wäre, auch wenn mir nicht alles, was er empfiehlt, praktikabel erscheint.
Wells hat dann doch noch den Bogen gekriegt, wenn er schreibt: „Oder wie der Sprachkritiker Wolf Schneider sagt: »Beim Text muss sich einer quälen, der Absender oder der Empfänger. Besser ist, der Absender quält sich.«“ Bei mir war es wohl eher umgekehrt.
Mir hat tatsächlich der erste, aufschlussreiche biografische Teil sehr gefallen, aber richtig am gesamten Buch freuen kann ich mich nicht. Schade.
Aber: man soll das Kind nicht mit dem Bade ausschütten, deshalb habe ich mir nun „Hard Land“ gekauft, um den Romanautoren Benedict Wells besser kennenzulernen. Es ist zwar als „Jugendbuch“ bekannt geworden, aber das stört mich auch im Alter nicht! Und im Gegensatz zu dem hier rezensierten Sachbuch fand ich in seinem Roman zumindest auf den ersten dreißig, vierzig Seiten keinen Gender-Doppelpunkt. Wie er mir inhaltlich gefällt, werde ich in einer anderen Rezension schreiben. Dass mich der Schreibstil von Wells sehr anspricht, habe ich ja schon erwähnt.
#DieGeschichteninuns #NetGalleyDE
3 Sterne, mehr werden es trotzdem nicht.
Sehr bewegt hat mich Benedict Wells' Aufwachsen unter schwierigsten Umständen, und der unbedingte Wunsch nach dem Abitur Schriftsteller zu werden, trotz mehrfachem Abraten. Ich bin fasziniert, dass er seit 24 Jahren ein sehr geschätzter und erfolgreicher Autor ist.
Hochinteressant fand ich den Hintergrund der Romanentstehung: Ehrlich, persönlich und sehr sympathisch.
Großer Lesetipp
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Ein untypisches und gleichzeitig typisches Buch von Benedict Wells
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Als ich erfahren habe, dass Benedict nun (endlich) wieder ein Buch geschrieben hat, habe ich mich auf einen weiteren Roman gefreut und war zunächst "enttäuscht". Das hat sich aber schnell gelegt und die Enttäuschung ist in Begeisterung umgeschlagen!
Obwohl mich das Thema Schreiben nicht so sehr interessiert, hat mich sein neues Buch gefesselt. Er gewährt unheimlich persönliche Einblicke und öffnet mir unbekannte Welten und Ansichten über das Schreiben.
Natürlich ist "Die Geschichten in uns" kein typischer Benedict Wells Roman (sofern man das überhaupt sagen kann), aber irgendwie doch ein typisches Buch von ihm:
Persönlich, anregend, großartig geschrieben, es sitzt jeder Satz und es hat mich von Anfang bis Ende begeistert.
Also doch irgendwie ein typischer Wells.
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