Fall 10: Tanz der Hexen
Die Herbstferien sind gerettet, denn Franzis Oma hat die drei !!! zu sich aufs Dorf eingeladen. Ihr Haus grenzt an einen sagenumwobenen Märchenwald. Und wirklich: Mittendrin wohnt eine merkwürdige alte Frau. Die Dorfbewohner halten sie für eine Hexe. Kim, Marie und Franzi glauben solchen Unfug selbstverständlich nicht. Doch dann verschwinden im Dorf schwarze Katzen und im Wald hängen überall unheimliche, kleine Strohpüppchen in den Büschen. Die drei Detektivinnen nehmen die Herausforderung an und kommen mit ihrem kriminalistischen Spürsinn ganz anderen als übernatürlichen Machenschaften auf die Schliche.
Erster Eindruck: Hexen, schwarze Katzen und einige Überraschungen
Kim, Franzi und Marie fahren in den Herbstferien zu Franzis Oma, die am Rande eines Waldes lebt. Angeblich hat hier einst die Geschichte von Hänsel und Gretel stattgefunden, und die Frau, die mitten zwischen dem Bäumen lebt, soll eine Hexe sein. Anfangs sind die drei überzeugt, dass dies Unfug ist, doch als schwarze Katzen verschwinden und überall Strohpuppen hängen, sind sie nicht mehr sicher...
Halloween, eine alte amerikanische Tradition, schwappt zunehmend auch nach Europa und sorgt dafür, dass sich vermehrt auch Hörspiele mit diesem Thema beschäftigen. Diesjähriges Beispiel: Die zehnte Folge der drei !!!, die den Titel "Tanz der Hexen" trägt. Wie immer fängt alles recht harmlos an, die Ankunft bei der warmherzigen Großmutter von Franzi ist ein guter Einstieg in die Handlung. Und dann geht es auch langsam, aber stetig weiter - in anderen Folgen war oft ein langes, vorgeschobenes Intro zu finden, welches mit dem Fall an sich überhaupt nichts zu tun hat. Das ist hier anders, weswegen die Folge gradliniger und zielstrebiger wirkt. Es macht Spaß zuzuhören, wie die drei Mädchen mit immer neuen merkwürdigen Ereignissen konfrontiert werden, wobei sich der Gruselfaktor die ganze Folge über in engen Grenzen bewegt und auch für Kinder noch geeignet ist. Der Fall ans ich ist bis zu einem bestimmten Punkt recht undurchsichtig, dabei recht gut durchdacht, das Gruselthema ist dabei gut integriert. Allerdings hätte auch hier die Folge wieder um einiges gekürzt werden können, um es dynamischer wirken zu lassen. Insgesamt aber durchaus eine gelungene Folge der Serie, besser als viele ihrer Vorgänger.
Die Figur der Omi Lotti passt wunderbar zu der warmherzigen Stimme und freundlichen Art von Isabella Grothe, die somit zu einer tollen Figur wird, der man gerne lauscht. Uta Stammer spricht die "Hexe" aus dem Wald und findet genau den richtigen Grad an Ernst, den es für diese Rolle braucht. Florentine Draeger ist als Pia zu hören und macht einen fröhlichen und freundlichen Eindruck. Weitere Sprecher sind unter anderem Maximilian von Stengel, Philip Drager und Elena Wilms.
Anstatt bei dem Thema in das sich anbietende Wolfsgeheul und Kettengerassel zu verfallen, hält sich die akustische Gestaltung an die bisherigen Mittel: Ein wenig Musik, um die Szenenübergänge runder zu gestalten, passende und glaubwürdige Geräusche, um die Sache lebendiger wirken zu lassen. Das wirkt zusammen rund und passt zu der Geschichte.
Ein düsterer Wald im Hintergrund, eine vom Vollmond beschienene Fledermaus, im Vordergrund die drei Mädchen mit Taschenlampe, die das leichte Gruselfeeling sichtlich genießen - das Titelbild ist typisch für die Serie. Auch die restliche Aufmachung wirkt durchaus stimmig, ist aber eher auf die Bedürfnisse von Mädchen angepasst.
Fazit: Eine sehr runde Geschichte, die das Gruselthema am Rande behandelt, aber seine eigenständige Handlung erzählt. Eine recht gute Folge!