Meine letzte RezensionDer Ruf der Kalaharivon Delia Owens
Ein Klassiker des 'nature writing'
Anfang der 1970er Jahre studieren Mark und Delia Owens Zoologie an der Universität von Georgia. Schon immer haben die beiden den Traum nach Afrika zu gehen. Durch den Gastbeitrag eines Dozenten über die bedrohte Tierwelt im südlichen Afrika, werden sie darin bestärkt, ihren Traum zu verwirklichen. Sie kratzen ihr gesamtes Erspartes zusammen und verkaufen alles was sie nicht mehr brauchen. Mit 6000 Dollar, Zelt, Schlafsäcken, Kochgeschirr und Kamera fliegen sie zu Beginn des Jahrs 1974 nach Botswana. Das Abenteuer beginnt. Sie kaufen einen alten Land Rover, statten sich mit allem Notwendigen aus und starten von Gaborone, im Südosten des Landes, Richtung Norden. Durch Tipps von Einheimischen gelangen sie nach einigen anstrengenden, z.T. auch gefährlichen Fahrten ins Deception Valley, einem bisher völlig unberührten Wildreservat in der Kalahari. Dort beginnen sie ihre Forschungen, fernab jeder Zivilisation. Ziel ist es in erster Linie mehr über Schabrackenhyänen und auch über die Löwen der Kalahari zu erfahren. Unter wirklich einfachsten Bedingungen, ohne Strom, ohne Wasser, mit wenigen Nahrungsmitteln (es gibt keine Kühlmöglichkeit) trotzen sie extremen Klimabedingungen von Temperaturen bis zu 50 Grad Celsius, Regen- und Gewitterstürmen und Buschbränden. Sie werden 7 Jahre dort verbringen und unterstützt von Forschungsgeldern, u.a. auch von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, inmitten der Hyänen und Löwen und all der anderen Tiere der Kalahari, forschen und Teil eines wunderbaren aber doch so fragilen Ökosystems sein.
Mich haben besonders der Mut und die Leidenschaft beeindruckt, mit der die Owens ihren Traum verwirklicht und ihren Teil dazu beigetragen haben, Wildtiere besser zu verstehen und besser zu schützen. Wären nicht bisher noch unveröffentlichte Originalfotos im Buch gedruckt, könnte man kaum glauben, wie nah die Owens den Löwen und Hyänen gekommen sind, ohne das diese sich bedrängt gefühlt hätten. Im Gegenteil, es scheint als ob die Tiere sie als Teil ihrer Umgebung akzeptiert hätten. Wirklich toll!