Pontifex

Pontifex Die Geschichte der Päpste

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Beschreibung

Details

Verkaufsrang

23621

Einband

Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

28.10.2024

Abbildungen

mit 109 Abbildungen und 4 Karten

Verlag

C.H. Beck

Seitenzahl

928

Maße (L/B/H)

24,6/16,7/5,5 cm

Gewicht

1515 g

Auflage

3. aktualisierte Auflage

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-406-70381-2

Beschreibung

Rezension

"Führt eindrücklich vor Augen, wie sich die Institution immer wieder neu behaupten konnte.“

PM History

"Eine solide gearbeitete, sprachlich ansprechende Überblicksdarstellung über eine der ältesten Institutionen der Welt, die nicht nur von Vertretern der Historikerzunft mit großem Gewinn herangezogen werden kann."

Ralf Lützelschwab, Zeitschrift für Geschichtswissenschaften, 11-2017

"Glänzend."

Christian Schröder, Tagesspiegel, 17. Juni 2017



"Kenntnisreich, gewandt und zwischendurch in einem Tempo, das einen staunen lässt, wie rasch man Jahrhunderte lesend durchschreiten kann."

Thomas Ribi, Neue Zürcher Zeitung, 8. Juni 2017

"Eine Geschichte, die facettenreicher kaum sein könnte."

Heike Talkenberger, Damals, Juni 2017

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23621

Einband

Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

28.10.2024

Abbildungen

mit 109 Abbildungen und 4 Karten

Verlag

C.H. Beck

Seitenzahl

928

Maße (L/B/H)

24,6/16,7/5,5 cm

Gewicht

1515 g

Auflage

3. aktualisierte Auflage

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-406-70381-2

Herstelleradresse

C.H. Beck
Wilhelmstrasse 9
80801 München
DE

Email: produktsicherheit@beck.de

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Ein Meisterwerk

Sikal am 16.07.2017

Bewertungsnummer: 1034025

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

In Volker Reinhardts großartigem Werk „Pontifex“ über die Geschichte der Päpste wird ein Bogen über den Ursprung des Papsttums bis zum heutigen Status der katholischen Kirche gespannt. Auf über 900 Seiten findet man hier viele Personen, die neben den Päpsten eine Rolle spielten und ihren Einfluss auf die Kirche – auf welche Art und Weise auch immer - geltend machten (z.B. Medici, Borgias, Martin Luther). Bereits zu Beginn verweist der Autor auf die (selbst auferlegte) Funktion des Papstes, als Vermittler zwischen Gott und Mensch, als Interpret von Bibelstellen, als Machtinstanz im weltpolitischen Kontext. Reinhardt stellt das „Petrus-Problem“ in den Fokus und weist darauf hin, dass viele Glaubensgrundsätze historisch und wissenschaftlich nicht belegbar sind (natürlich wird in der Kirchengeschichte dieser Passus anders dargestellt und ist dort auch belegbar). War er nun der erste Bischof von Rom? Liegt er unter dem Petersdom begraben oder ganz woanders? Vieles wird vom Autor hinterfragt und plausible Recherchen geben hier einleuchtende Antworten. Trotz des ausgiebigen Umfangs des Buches (über 900 Seiten) sind die einzelnen Kapitel überschaubar und zusätzlich noch in kleinere Abschnitte unterteilt. Von den ersten Machtkämpfen, über die „Konstantinische Wende“ und das doppelte Primat, die Diskrepanzen zwischen Rom und Konstaninopel – immer mit den jeweiligen Vertretern, die die jeweiligen Epochen begleiteten. Als weiteres Kapitel sei der Zeitabschnitt „Am langen Arm von Byzanz“ erwähnt, der Aufbruch gen Westen mit diversen Kämpfen und Intrigen bis hin zur radikalen Kirchenreform unter Gregor VII, die Hegemoniekämpfe, den Kampf gegen Barbarossa, die Ketzerbekämpfung und staufische Umklammerung. Immer begleitet vom Kampf um die Vormachtstellung der Kirche, die Regeln/Gesetze werden den jeweiligen Päpsten angepasst und je nach Gegebenheit oder Bedarf verändert. Als komplett neue Denkrichtung wurde während der Renaissance-Zeit die Begeisterung der Kirche für Kunst und Kultur entwickelt, begleitet von Türkenkrieg, der Machtstellung der Borgias und dem genießerischen Leo X. Immer wieder faszinierend zu lesen, wie sich die Reformen erst entwickelten und dann wieder mit Rückschritten aufwarteten. Über die barocke Prachtentfaltung zieht sich die Geschichte über Napoleons Papst (Pius VII) bis ins Mittelalter und letztendlich in die jüngere Geschichte der Päpste, wie die allseits bekannten Namen Johannes Paul II, Benedikt XVI und Franziskus I. Auf vielen Abbildungen, Karten, Grafiken erkennt man die enorme Recherchenarbeit des Autors. Der Schreibstil selbst ist zwar sachlich, doch sehr leicht verständlich. Durch das ausführliche Literaturverzeichnis ist es ein leichtes, sich einzelnen Personen bzw. Pontifikaten vertiefend zu widmen. Trotz dem enormen Umfang des Werkes wäre es für den Autor ein unmögliches Unterfangen, die einzelnen Päpste ausführlich und umfassend darzustellen. Was ihm auf alle Fälle gelungen ist, ist die enge Verbindung zwischen Politik und Kirche, die unterschiedlichen Machtebenen sowie die historischen Vernetzungen zu hinterfragen.
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Ein Meisterwerk

Sikal am 16.07.2017
Bewertungsnummer: 1034025
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

In Volker Reinhardts großartigem Werk „Pontifex“ über die Geschichte der Päpste wird ein Bogen über den Ursprung des Papsttums bis zum heutigen Status der katholischen Kirche gespannt. Auf über 900 Seiten findet man hier viele Personen, die neben den Päpsten eine Rolle spielten und ihren Einfluss auf die Kirche – auf welche Art und Weise auch immer - geltend machten (z.B. Medici, Borgias, Martin Luther). Bereits zu Beginn verweist der Autor auf die (selbst auferlegte) Funktion des Papstes, als Vermittler zwischen Gott und Mensch, als Interpret von Bibelstellen, als Machtinstanz im weltpolitischen Kontext. Reinhardt stellt das „Petrus-Problem“ in den Fokus und weist darauf hin, dass viele Glaubensgrundsätze historisch und wissenschaftlich nicht belegbar sind (natürlich wird in der Kirchengeschichte dieser Passus anders dargestellt und ist dort auch belegbar). War er nun der erste Bischof von Rom? Liegt er unter dem Petersdom begraben oder ganz woanders? Vieles wird vom Autor hinterfragt und plausible Recherchen geben hier einleuchtende Antworten. Trotz des ausgiebigen Umfangs des Buches (über 900 Seiten) sind die einzelnen Kapitel überschaubar und zusätzlich noch in kleinere Abschnitte unterteilt. Von den ersten Machtkämpfen, über die „Konstantinische Wende“ und das doppelte Primat, die Diskrepanzen zwischen Rom und Konstaninopel – immer mit den jeweiligen Vertretern, die die jeweiligen Epochen begleiteten. Als weiteres Kapitel sei der Zeitabschnitt „Am langen Arm von Byzanz“ erwähnt, der Aufbruch gen Westen mit diversen Kämpfen und Intrigen bis hin zur radikalen Kirchenreform unter Gregor VII, die Hegemoniekämpfe, den Kampf gegen Barbarossa, die Ketzerbekämpfung und staufische Umklammerung. Immer begleitet vom Kampf um die Vormachtstellung der Kirche, die Regeln/Gesetze werden den jeweiligen Päpsten angepasst und je nach Gegebenheit oder Bedarf verändert. Als komplett neue Denkrichtung wurde während der Renaissance-Zeit die Begeisterung der Kirche für Kunst und Kultur entwickelt, begleitet von Türkenkrieg, der Machtstellung der Borgias und dem genießerischen Leo X. Immer wieder faszinierend zu lesen, wie sich die Reformen erst entwickelten und dann wieder mit Rückschritten aufwarteten. Über die barocke Prachtentfaltung zieht sich die Geschichte über Napoleons Papst (Pius VII) bis ins Mittelalter und letztendlich in die jüngere Geschichte der Päpste, wie die allseits bekannten Namen Johannes Paul II, Benedikt XVI und Franziskus I. Auf vielen Abbildungen, Karten, Grafiken erkennt man die enorme Recherchenarbeit des Autors. Der Schreibstil selbst ist zwar sachlich, doch sehr leicht verständlich. Durch das ausführliche Literaturverzeichnis ist es ein leichtes, sich einzelnen Personen bzw. Pontifikaten vertiefend zu widmen. Trotz dem enormen Umfang des Werkes wäre es für den Autor ein unmögliches Unterfangen, die einzelnen Päpste ausführlich und umfassend darzustellen. Was ihm auf alle Fälle gelungen ist, ist die enge Verbindung zwischen Politik und Kirche, die unterschiedlichen Machtebenen sowie die historischen Vernetzungen zu hinterfragen.

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Anspruchsvoll und lesenswert.

Wedma am 17.02.2017

Bewertungsnummer: 1000692

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

„Pontifex“ von Volker Reinhardt ist ein opulentes Werk von 928 Seiten mit 109 schwarz-weiß Abbildungen und 4 Karten, das das Leben und Wirken der Päpste von Petrus bis Franziskus beschreibt. Die äußere Gestaltung des Buches passt prima zum Inhalt: Ein 5 cm dickes Foliant, fester Einband, einfarbig in dunkel bordeaux gehalten. Auf dem Umschlag sieht man das Porträt von Papst Innozenz X, gemalt von Diego Vélazquez. Ein Lesebändchen, in der Farbe des Einbands, ist auch dabei. Man hat gute Menge Text pro Seite. Die Schriftgröße hätte gerne etwas größer ausfallen können. Aufbau: Nach einer 10-Seitigen Einleitung folgen 14 Kapitel, je ca. 40-60 S., darin wird jeder Papst und sein Wirken auf ca. 3-13 Seiten beschrieben. Anschließend gibt es Karten auf 5 S., Liste der Päpste und Gegenpäpste auf 5 S., Literaturhinweise 3 S., Bildnachweis 2 S., Personenregister 15 S., Bibliographie 23 S., dabei sind viele Quellen außer Deutsch, auf Englisch und Italienisch. Jedes Kapitel hat Fotos, die z.B. Portraits der Päpste, ehemalige Papstpaläste, Fresken und andere Kunstwerke zeigen. Darunter gibt es Kurztexte, die diese Bilder erklären. Die Päpste und ihr Wirken sind chronologisch aufbereitet, von 309/310 im ersten Kapitel bis zu unserer Zeit. Einige Beispiele: Kapitel 11. „Nepotenherrlichkeit und barocke Prachtentfaltung“ beschreibt auf 46 Seiten 6 Päpste von „Paul V. bis Clemens X. (1605-1676)“, darin: „Verflechtung und Ängstlichkeit: Paul V.“ (S. 603-612); „Aktives Intermezzo: Gregor XV.“ (S. 612-618); „Der Kosmos der Barberini: Urban VIII.“ (S. 618-630); „Die ‚Päpstin‘ und ihre Skandale: Innozenz X.“ (S. 630-640); „Den Sonnenkönig im Nacken: Alexander VII.“ (S. 640-649); „Maß und Maßlosigkeit: Clemens IX., Clemens X.“ (S. 649-654). Kapitel 14: „Schwankende Haltungen zur Gegenwart. Von Benedikt XV. bis Franziskus I. (1949 bis heute)“ behandelt auf 51 Seiten 7 Päpste, darin: „Zwischen den Fronten: Benedict XV.“ (S.821-826); „Mussolinis Papst: Pius XI.“ (S. 826-836); „Der letzte Papst im alten Stil: Pius XII.“ (S. 836-846); „Aufbruch in die Gegenwart: Johannes XXIII.“ (S. 846-851); „Das Konzil und die Folgen: Paul VI., Johannes Paul I.“ (S. 851-860); „Polen in Rom: Johannes Paul II.“ (S. 860-866); „Disziplin und Fürsorge: Benedikt XVI., Franziskus I.“ (S. 866-872). Kapitel 13, S. 743-812: „Selbstabschließung und Sackgasse. Von Pius VII. bis Pius X. (1800-1914); Kapitel 12, S. 655-737: „Wider den Geist der Zeit. Von Innozenz XI. bis Pius VI. (1676-1799), etc. In der Einleitung beschreibt Volker Reinhardt zunächst das Amt eines Papstes, seine wichtigsten Funktionen und sagt anschließend: „Keine andere Institution der Geschichte hat ihre eigene Geschichte so oft und so kreativ neu erfunden und einen so umfassenden und häufigen Gestaltwandel erlebt wie das Papstum.“ S. 20. Gleich im ersten Kapitel, „Das Petrus-Problem“ räumt er mit manchen Mythen auf, z.B. ob Petrus unter dem Petersdom in Rom begraben liegt, ob er, als Fischers Sohn, der erste Bischof von Rom wurde, etc. Zu seiner Vorgehensweise schreibt der Autor: „Als wissenschaftliche Darstellung der Papstgeschichte behandelt das vorliegende Buch alle Fragen des Glaubens als reine Ideen und Vorstellungen… Auch wer mit der Geschichte der Päpste höhere, transzendente Wahrheiten verknüpft, sollte an dieser Beschränkung keinen Anstoß nehmen: Als Wissenschaft vom Menschen ist die Geschichte im Sinne Voltaires die Summe menschlicher Erfahrungen…“S. 19. Ein weiterer Moment, auf den der Autor hinweist, ist, dass es hier um die öffentlichen Profile der Päpste geht, da der privat-menschliche Aspekt kaum greifbar ist. Alles, was ein Kardinal macht, ist öffentlich und somit Gegenstand der Inszenierung. „Die Kurie ist früh eine höfische Gesellschaft, in der die Akteure Masken tragen. Der Historiker kann diese Inszenierungen beschreiben und deuten… in das „Wesen“, das „Ich“, das dahintersteht, hat er jedoch kaum je Einblick.“ S. 21. Allerdings wird das Werk dem selbst aufgestellten Anspruch: „Die vorliegende Geschichte will ein ganzheitliches Profil der Päpste und ihrer Pontifikate bieten. Dazu gehört eine Bestandaufnahme ihrer Tätigkeiten in den Hauptfeldern der Kirchenherrschaft, der moralisch-politischen Aufsicht über die christlichen Herrscher, der Machausübung in Rom und dem übrigen Kirchenstaat, des Nepotismus sowie der Mediennutzung und Propaganda im weitesten Sinne.“ S. 21, nicht in allen Kapiteln vollauf gerecht. Das ist z.T. aus der Anzahl der in Anspruch genommenen Seiten sichtbar. Gerade die Moderne wurde eher sparsam behandelt: Benedikt XVI. wurde auf 3,5 Seiten und Franziskus I auf 3 Seiten recht knapp beschrieben. Obwohl der Text recht dicht ist, was ein enormes Wissen auf dem Gebiet voraussetzt, in einer sachlichen und aussagekräftigen Sprache, konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass das Wirken bestimmter Päpste auf nur paar Seiten für die Laien zugänglich darzulegen eine sehr ehrgeizige wie kaum erfüllbare Aufgabe darstellt. Bei manchen Kapiteln bekam ich den Eindruck, dass man mehr Wissen auf dem Gebiet mitbringen müsste, um voll in den Genuss dieser Ausführungen zu kommen. Manchmal bleibt man mit offenen Fragen zurück und liebäugelt mit weiterführender Literatur. Fazit: Ein Werk, in dem sichtbar Jahre intensiver Arbeit wie Recherche, Aufbereitung, Analyse, etc. stecken, dass das Wirken der Päpste von Petrus bis Franziskus I. aus der Sicht eines objektiv und oft kritisch schildernden Historikers darlegt. Anspruchsvoll und lesenswert.
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Anspruchsvoll und lesenswert.

Wedma am 17.02.2017
Bewertungsnummer: 1000692
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

„Pontifex“ von Volker Reinhardt ist ein opulentes Werk von 928 Seiten mit 109 schwarz-weiß Abbildungen und 4 Karten, das das Leben und Wirken der Päpste von Petrus bis Franziskus beschreibt. Die äußere Gestaltung des Buches passt prima zum Inhalt: Ein 5 cm dickes Foliant, fester Einband, einfarbig in dunkel bordeaux gehalten. Auf dem Umschlag sieht man das Porträt von Papst Innozenz X, gemalt von Diego Vélazquez. Ein Lesebändchen, in der Farbe des Einbands, ist auch dabei. Man hat gute Menge Text pro Seite. Die Schriftgröße hätte gerne etwas größer ausfallen können. Aufbau: Nach einer 10-Seitigen Einleitung folgen 14 Kapitel, je ca. 40-60 S., darin wird jeder Papst und sein Wirken auf ca. 3-13 Seiten beschrieben. Anschließend gibt es Karten auf 5 S., Liste der Päpste und Gegenpäpste auf 5 S., Literaturhinweise 3 S., Bildnachweis 2 S., Personenregister 15 S., Bibliographie 23 S., dabei sind viele Quellen außer Deutsch, auf Englisch und Italienisch. Jedes Kapitel hat Fotos, die z.B. Portraits der Päpste, ehemalige Papstpaläste, Fresken und andere Kunstwerke zeigen. Darunter gibt es Kurztexte, die diese Bilder erklären. Die Päpste und ihr Wirken sind chronologisch aufbereitet, von 309/310 im ersten Kapitel bis zu unserer Zeit. Einige Beispiele: Kapitel 11. „Nepotenherrlichkeit und barocke Prachtentfaltung“ beschreibt auf 46 Seiten 6 Päpste von „Paul V. bis Clemens X. (1605-1676)“, darin: „Verflechtung und Ängstlichkeit: Paul V.“ (S. 603-612); „Aktives Intermezzo: Gregor XV.“ (S. 612-618); „Der Kosmos der Barberini: Urban VIII.“ (S. 618-630); „Die ‚Päpstin‘ und ihre Skandale: Innozenz X.“ (S. 630-640); „Den Sonnenkönig im Nacken: Alexander VII.“ (S. 640-649); „Maß und Maßlosigkeit: Clemens IX., Clemens X.“ (S. 649-654). Kapitel 14: „Schwankende Haltungen zur Gegenwart. Von Benedikt XV. bis Franziskus I. (1949 bis heute)“ behandelt auf 51 Seiten 7 Päpste, darin: „Zwischen den Fronten: Benedict XV.“ (S.821-826); „Mussolinis Papst: Pius XI.“ (S. 826-836); „Der letzte Papst im alten Stil: Pius XII.“ (S. 836-846); „Aufbruch in die Gegenwart: Johannes XXIII.“ (S. 846-851); „Das Konzil und die Folgen: Paul VI., Johannes Paul I.“ (S. 851-860); „Polen in Rom: Johannes Paul II.“ (S. 860-866); „Disziplin und Fürsorge: Benedikt XVI., Franziskus I.“ (S. 866-872). Kapitel 13, S. 743-812: „Selbstabschließung und Sackgasse. Von Pius VII. bis Pius X. (1800-1914); Kapitel 12, S. 655-737: „Wider den Geist der Zeit. Von Innozenz XI. bis Pius VI. (1676-1799), etc. In der Einleitung beschreibt Volker Reinhardt zunächst das Amt eines Papstes, seine wichtigsten Funktionen und sagt anschließend: „Keine andere Institution der Geschichte hat ihre eigene Geschichte so oft und so kreativ neu erfunden und einen so umfassenden und häufigen Gestaltwandel erlebt wie das Papstum.“ S. 20. Gleich im ersten Kapitel, „Das Petrus-Problem“ räumt er mit manchen Mythen auf, z.B. ob Petrus unter dem Petersdom in Rom begraben liegt, ob er, als Fischers Sohn, der erste Bischof von Rom wurde, etc. Zu seiner Vorgehensweise schreibt der Autor: „Als wissenschaftliche Darstellung der Papstgeschichte behandelt das vorliegende Buch alle Fragen des Glaubens als reine Ideen und Vorstellungen… Auch wer mit der Geschichte der Päpste höhere, transzendente Wahrheiten verknüpft, sollte an dieser Beschränkung keinen Anstoß nehmen: Als Wissenschaft vom Menschen ist die Geschichte im Sinne Voltaires die Summe menschlicher Erfahrungen…“S. 19. Ein weiterer Moment, auf den der Autor hinweist, ist, dass es hier um die öffentlichen Profile der Päpste geht, da der privat-menschliche Aspekt kaum greifbar ist. Alles, was ein Kardinal macht, ist öffentlich und somit Gegenstand der Inszenierung. „Die Kurie ist früh eine höfische Gesellschaft, in der die Akteure Masken tragen. Der Historiker kann diese Inszenierungen beschreiben und deuten… in das „Wesen“, das „Ich“, das dahintersteht, hat er jedoch kaum je Einblick.“ S. 21. Allerdings wird das Werk dem selbst aufgestellten Anspruch: „Die vorliegende Geschichte will ein ganzheitliches Profil der Päpste und ihrer Pontifikate bieten. Dazu gehört eine Bestandaufnahme ihrer Tätigkeiten in den Hauptfeldern der Kirchenherrschaft, der moralisch-politischen Aufsicht über die christlichen Herrscher, der Machausübung in Rom und dem übrigen Kirchenstaat, des Nepotismus sowie der Mediennutzung und Propaganda im weitesten Sinne.“ S. 21, nicht in allen Kapiteln vollauf gerecht. Das ist z.T. aus der Anzahl der in Anspruch genommenen Seiten sichtbar. Gerade die Moderne wurde eher sparsam behandelt: Benedikt XVI. wurde auf 3,5 Seiten und Franziskus I auf 3 Seiten recht knapp beschrieben. Obwohl der Text recht dicht ist, was ein enormes Wissen auf dem Gebiet voraussetzt, in einer sachlichen und aussagekräftigen Sprache, konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass das Wirken bestimmter Päpste auf nur paar Seiten für die Laien zugänglich darzulegen eine sehr ehrgeizige wie kaum erfüllbare Aufgabe darstellt. Bei manchen Kapiteln bekam ich den Eindruck, dass man mehr Wissen auf dem Gebiet mitbringen müsste, um voll in den Genuss dieser Ausführungen zu kommen. Manchmal bleibt man mit offenen Fragen zurück und liebäugelt mit weiterführender Literatur. Fazit: Ein Werk, in dem sichtbar Jahre intensiver Arbeit wie Recherche, Aufbereitung, Analyse, etc. stecken, dass das Wirken der Päpste von Petrus bis Franziskus I. aus der Sicht eines objektiv und oft kritisch schildernden Historikers darlegt. Anspruchsvoll und lesenswert.

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Pontifex

von Volker Reinhardt

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  • Pontifex
  • Einleitung 



    1. Legenden, Uranfänge und erste Machtkämpfe: Von Petrus bis Eusebius (309/310)

    Das Petrus-Problem

    Schattenbeschwörung: Von Linus zu Eleutherus

    Streit um Ostern und das Problem des Kaiserkults: Victor I., Zephyrinus, Calixtus I.

    Das Problem der «Gefallenen»: Urban I., Pontian, Anterus, Fabian, Cornelius, Lucius I. 

    Taufstreit und Autoritätskonfl ikte: Stephan I., Sixtus II., Dionysius

    Meeresstille und unruhige Fahrt: Felix I., Eutychianus, Caius, Marcellinus, Marcellus I., Eusebius

     

    2. Die «Konstantinische Wende» und der Weg zum doppelten Primat: V on Miltiades bis Johannes II. (311–535)

    Toleranzedikt und Konzil: Miltiades, Silvester I.

    Streit um ein Jota: Marcus, Julius I., Liberius

    Der erste Papst: Damasus I.

    Reichsverfall und Primatansprüche: Siricius, Anastasius I., Innozenz I.

    Günstlingswirtschaft , Gnadenstreit, Grabenkämpfe: Zosimus, Bonifaz I., Cölestin I., Sixtus III.

    «Konsul Gottes»: Leo I.

    Zwischen Arianern und Monophysiten: Hilarius, Simplicius, Felix III.

    Zwei Schwerter, ein Papst: Gelasius I.

    Zwischen Goten und Kaisern: Anastasius II., Symmachus, Hormisdas, Johannes I.

    Streit um die Designation: Felix IV., Bonifaz II., Johannes II. .

     

    3. Am langen Arm von Byzanz: Von Agapet I. bis Constantin (535–715)

    Marionette und Märtyrer: Agapet I., Silverius, Vigilius

    Zwischen Langobarden und Byzanz: Pelagius I., Johannes III., Benedikt I., Pelagius II.

    Schutzherr der Ewigen Stadt: Gregor I.

    Blicke nach Westen: Sabinian, Bonifaz III., Bonifaz IV., Deusdedit, Bonifaz V.

    Der Papst als Ketzer? Honorius I.

    Gegen den Monotheletismus: Severinus, Johannes IV., Th eodor I., Martin I., Eugen I., Vitalian

    Ruhe vor dem Sturm: Adeodatus, Donus, Agatho, Leo II., Benedikt II., Johannes V.

    Eiszeit und Beginn der Emanzipation: Konon, Sergius I., Johannes VI., Johannes VII., Sisinnius, Constantin . .

     

    4. Der Weg nach Westen: Von Gregor II. bis Nikolaus I. (715–867)

    Bilderkämpfe: Gregor II., Gregor III.

    Die fränkische Wende: Zacharias, Stephan II.

    Adelsherrschaft : Paul I., Stephan III.

    Familienmacht und Nepotismus: Hadrian I.

    Kaisermacher und Kirchenbauer: Leo III., Stephan IV., Paschalis I.

    Symbolische Selbstbehauptung: Eugen II., Valentin, Gregor IV., Sergius II.

    Seeschlacht, Borgomauern und Reliquien: Leo IV.

    Legenden und letzter Glanz: Benedikt III., Nikolaus I.

     

    5. Silberstreifen an blutigen Horizonten: Von Hadrian II. bis Gregor VI. (867–1046)

    Verbrechen an Lebenden und Toten: Hadrian II., Johannes VIII., Marinus I., Hadrian III., Stephan V.

    Papst oder nicht Papst? Formosus, Bonifaz VI., Stephan VI., Romanus, Theodor II., Johannes IX., Benedikt IV., Leo V.

    Mord und Geblütsheiligkeit: Sergius III., Anastasius III., Lando, Johannes X., Leo VI., Stephan VII., Johannes XI.

    Alberichs Päpste: Leo VII., Stephan VIII., Marinus II., Agapet II., Johannes XII.

    Für und gegen Otto I.: Leo VIII., Benedikt V., Johannes XIII.

    Marionetten der Crescenzier: Benedikt VI., Benedikt VII., Johannes XIV., Johannes XV.

    Träume von einem neuen Rom: Gregor V., Silvester II.

    Crescenzier-Päpste, neue Folge: Johannes XVII., Johannes XVIII., Sergius IV., Benedikt VIII., Johannes XIX. . 244 Drei sind zwei zu viel: Benedikt IX., Silvester III., Gregor VI. 

     

    6. Kirchenreform und Hegemoniekämpfe: Von Clemens II. bis Cölestin III. (1046–1198)

    Päpste von Kaisers Gnaden: Clemens II., Damasus II., Leo IX.

    Emanzipation vom Reich: Victor II., Stephan IX., Nikolaus II., Alexander II.

    Radikalreform: Gregor VII.

    Reformkurs und Kreuzzug: Victor III., Urban II.

    Kämpfe mit dem Kaiser: Paschalis II.

    Der Weg zum «Wormser Konkordat»: Gelasius II., Calixtus II.

    Normannen und Schismatiker: Honorius II., Innozenz II.

    Kämpfe um die Kommune: Cölestin II., Lucius II., Eugen III., Anastasius IV., Hadrian IV.

    Kampf gegen Barbarossa: Alexander III.

    Ketzerbekämpfung und staufi sche Umklammerung: Lucius III., Urban III., Gregor VIII., Clemens III., Cölestin III.

     

    7. Der Kampf um die Vormacht: Von Innozenz III. bis Benedikt XI. (1198–1304)

    Herr der Christenheit: Innozenz III.

    Trügerische Harmonie: Honorius III.

    Gegen den Antichrist: Gregor IX.

    Erstes «Konklave» und fi nale Kämpfe gegen die Staufer: Cölestin IV., Innozenz IV., Alexander IV.

    Für die Monarchie der Anjou: Urban IV., Clemens IV., Gregor X., Innozenz V., Hadrian V., Johannes XXI.

    Bärchen an der Macht: Nikolaus III.

    Zwischen Rom und Neapel: Martin IV., Honorius IV., Nikolaus IV.

    Der Eremiten-Papst: Cölestin V.

    Kleriker gegen Laien: Bonifaz VIII., Benedikt XI.

     

    8. Umzug nach Avignon und Schisma: Von Clemens V. bis Gregor XII. (1305–1415)

    An der Seite Philipps des Schönen: Clemens V. 

    Finanzgenie mit Tiara: Johannes XXII.

    Müllerssohn und Minister: Benedikt XII., Clemens VI.

    Reform- und Rückkehrversuche: Innozenz VI., Urban V., Gregor XI.

    Der Weg ins Schisma: Urban VI.

    Neapel am Tiber: Bonifaz IX., Innozenz VII.

    Ein Papst mit zwei Rivalen: Gregor XII.

     

    9. Neuanfang, Renaissance-Kultur und Krise: Von Martin V. zu Paul III. (1417–1534)

    Rom, süßes Rom: Martin V.

    Triumph des langen Atems: Eugen IV.

    Ausgleich im Westen, Katastrophe im Osten: Nikolaus V.

    Türkenkrieg, Nepotismus und Personenkult: Calixtus III. und Pius II.

    Intermezzo mit Rufmord: Paul II.

    Der entfesselte Franziskaner: Sixtus IV.

    Atempause: Innozenz VIII.

    Die Borgia an der Macht: Alexander VI.

    Zurück in die 60er-Jahre – vorwärts ins Goldene Zeitalter: Pius III., Julius II.

    Genussmensch und Machtpolitiker: Leo X.

    Schuldzuweisungen und Selbstzerfl eischung: Hadrian VI.

    Selbstzerstörung: Clemens VII.

     

    10. Konzil, Reform und die Grenzen der Erneuerung: Von Paul III. bis Clemens VIII. (1534–1605)

    Januskopf: Paul III.

    Förderer des Frohsinns: Julius III.

    Reform, milde und hart: Marcellus II. und Paul IV.

    Rollentausch: Pius IV.

    Radikalreform: Pius V.

    Rekatholisierung und neue Zeitrechnung: Gregor XIII.

    Banditenkrieg und Sternplan: Sixtus V.

    Nachhall der Reform: Urban VII., Gregor XIV., Innozenz IX., Clemens VIII., Leo XI.

     

    11. Nepotenherrlichkeit und barocke Prachtentfaltung: Von Paul V. bis Clemens X. (1605–1676)

    Verflechtung und Ängstlichkeit: Paul V.

    Aktives Intermezzo: Gregor XV.

    Der Kosmos der Barberini: Urban VIII.

    Die «Päpstin» und ihre Skandale: Innozenz X.

    Den Sonnenkönig im Nacken: Alexander VII.

    Maß und Maßlosigkeit: Clemens IX., Clemens X.

     

    12. Wider den Geist der Zeit: Von Innozenz XI. bis Pius VI. (1676–1799)

    Zweite Reform: Innozenz XI.

    Rückfall und Fortsetzung: Alexander VIII., Innozenz XII.

    Ohnmacht in Zeiten des Krieges: Clemens XI.

    Schwach und aus alter Familie: Innozenz XIII., Benedikt XIII. 679 11 Vergreisung: Clemens XII.

    Verjüngung: Benedikt XIV.

    Venedig am Tiber: Clemens XIII.

    Gegen die Jesuiten: Clemens XIV.

    Nepoten und Jakobiner: Pius VI.

    Zwischenspiel ohne Staat

     

    13. Selbstabschließung und Sackgasse: Von Pius VII. bis Pius X. (1800–1914)

    Napoleons Papst: Pius VII.

    Restauration: Leo XII.

    Kurze Öff nung, lange Isolation: Pius VIII., Gregor XVI.

    Flirt mit dem Risorgimento und die Revolution: Pius IX., 1846–1849

    Vorwärts ins Mittelalter: Pius IX., 1850–1870

    Unfehlbarkeit und Gefangenschaft im Vatikan: Pius IX., 1870–1878

    Diplomatischer Schöngeist: Leo XIII.

    Gegen Moderne und «Modernisten»: Pius X.

     

    14. Schwankende Haltungen zur Gegenwart: Von Benedikt XV. bis Franziskus I. (1914 bis heute)

    Zwischen den Fronten: Benedikt XV.

    Mussolinis Papst: Pius XI.

    Der letzte Papst im alten Stil: Pius XII.

    Aufbruch in die Gegenwart: Johannes XXIII.

    Das Konzil und die Folgen: Paul VI., Johannes Paul I.

    Polen in Rom: Johannes Paul II.

    Disziplin und Fürsorge: Benedikt XVI., Franziskus I.

     

    Anhang

    Karten

    Liste der Päpste und Gegenpäpste

    Literaturhinweise

    Bibliographie

    Bildnachweis

    Personenregister