Beschreibung
Details
Einband
Taschenbuch
Erscheinungsdatum
15.12.2017
Verlag
Rowohlt TaschenbuchSeitenzahl
384
Maße (L/B/H)
19/12,4/3,5 cm
Gewicht
380 g
Ich heiße Amber Reynolds. Drei Dinge sollten Sie über mich wissen:
1. Ich liege im Koma.
2. Mein Mann liebt mich nicht mehr.
3. Manchmal lüge ich.
Das meinen unsere Kund*innen
jenseits von früher, zuvor und jetzt
Bewertung aus Mülheim am 26.09.2019
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Was tun, wenn man zwar alles um sich herum mitbekommt aber nicht in der Lage ist, in irgendeiner Form zu reagieren? In dieser Situation befindet sich Amber. Nach einem Unfall liegt sie im Koma. Zwar hört sie, was um sich herum geschieht, doch eine Reaktion kann sie nicht von sich geben. Stattdessen ist sie gefangen in ihrem eigenen Körper.
Das Buch fängt spannend an, keine Frage. Man fragt sich sofort, was genau geschehen ist, was für Geheimnisse zu Tage kommen werden und was es mit diesen emotionalen Rückschlägen und Erinnerungsfetzen zu tun hat, die sie immer wieder in Gegenwart ihrer Schwester oder ihres Mannes befallen.
Die Story ist in drei Zeitstränge gegliedert, die sich untereinander abwechseln.
Die Zeitebene „Früher“ ist in Form von Tagebucheinträgen verfasst, die von der Kindheit des Schreibers erzählen. Schon hier fallen meiner Meinung nacht leicht psychotische und teilweise verbissene Züge des Kindes auf, das beispielsweise ihre Freundin Taylor mit niemandem teilen und ihre Freundin vor allem beschützen möchte.
Das „Zuvor“ beschreibt die Woche vor dem Unfall von Amber. Hier erfahren wir ein bisschen über ihren Alltag und über die Probleme die sie hat wie etwa der Verdacht, dass ihr Mann sie betrügt oder den Schwierigkeiten und der Ablehnung auf der Arbeit. Ich finde, hier geht es los, dass man sich schwer damit tut, Sympathie für Amber zu hegen. Sie ist sehr zurückgezogen, gibt offen zu, in jeder Lebenslage eine andere „Rolle“ zu spielen und wirkt im Allgemeinen sehr unselbstständig.
Im „Jetzt“ liegt sie im Koma, bekommt aber alles um sich herum mit und versucht, hinter vermeintliche Geheimnisse zu kommen.
Die Frage nach dem Grund und den Inhalten der Geschehnisse bleibt konstant da, das Aufdecken einiger Informationen macht es im Grunde genommen eigentlich nur spannender, weil ständig neue Fragen aufgeworfen werden.
Aber das letzte Drittel fand ich anstrengend und da hat es dann auch angefangen, sich zu ziehen. Es wurde verworren bzw. war durcheinander geschrieben und mit Amber konnte ich auch weiterhin nicht warm werden.
Das Ende an sich hat mich um ehrlich zu sein enttäuscht. Nachdem das Buch zum Großteil eigentlich sehr fesselnd und spannend war, wurden zum Ende hin viele Fragen offengelassen und auch das offene Ende, das vermutlich ebenfalls dazu gedacht war, Neugier und sogar noch einen Nervenkitzel zu erwecken, hat es meiner Meinung nach einfach eher kaputt gemacht.
Insgesamt aber hat mir das Buch doch sehr gefallen. Wobei ich nicht weiß, ob ich es persönlich die Kategorie „Psychothriller“ eingeordnet hätte. Aber gut, jedem das seine.
Sehr geschickt aufgebaut
hallobuch, Silke Schröder aus Hannover am 29.01.2018
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Sehr geschickt baut die die englische Autorin Alice Feeney ihren Psychothriller Manchmal lüge ich auf. Immer wieder switcht sie zwischen Ereignissen vor und nach den Weihnachtsfeiertagen hin und her, unterbrochen von kurzen Tagebucheinträgen, die rund 25 Jahre zurück liegen. Das macht sie so clever, dass man nicht immer genau weiß, was in ihrer Hauptfigur, der Ich-Erzählerin Amber Reynolds, eigentlich gerade vorgeht träumt sie oder ist sie gerade wach, schwelgt sie in der Vergangenheit oder kämpft sie um die Entschlüsselung ihrer äußerst vertrackten Gegenwart? So lüftet Feeney Blatt für Blatt das Geheimnis von Ambers hilfloser Situation. Wer mit Girl in the Train oder Woman in Cabin 10 etwas anfangen konnte, sollte hier auf keinen Fall vorbeigehen.