Ich bin so gierig nach Leben – Brigitte Reimann

Ich bin so gierig nach Leben – Brigitte Reimann

Die Biographie

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Beschreibung

Details

Verkaufsrang

42445

Einband

Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

18.07.2023

Verlag

Aufbau

Seitenzahl

704

Beschreibung

Rezension

»Gansels interdisziplinärer Wagemut ist bewundernswert.« ("Der Tagesspiegel")
»Es lohnt sich, Brigitte Reimann (neu) zu entdecken: Gewiss wegen des zeitgeschichtlichen Gewinns. Und weil ihre Konflikte, die sie auszuhalten geschafft hat, ihr Aufbegehren gegen einen Zustand der Welt, ihre von der Suche nach dem Sinn des Lebens getriebenen Heldinnen so alt und jung sind wie Menschen über ihre Existenz nachdenken.« ("ARD ttt - titel, thesen, temperamente")
»Wenn es um die Texte geht, analysiert er [Carsten Gansel] sehr genau die Sprache, den Rhythmus, die Bilder - man lernt ungemein viel. Bei allem analytischen [schlägt] doch auch die Bewunderung dieses Biographen für Reimanns unglaubliche Energie und Kreativität immer wieder durch.« ("Deutschlandfunk Kultur")
»Gerade die Auskünfte zu ihrer Lebensgeschichte vor ihrem Durchbruch als Autorin sind eine Stärke des Buches von Carsten Gansel. Umso mehr, da Brigitte Reimanns Tagebücher erst ab 1955 detailliert über ihr Tun und Denken informieren.« ("Mitteldeutsche Zeitung")
»Eine Biografie, die eigentlich viel mehr ist als das.[...] [Es] entsteht in seinem
mitreißenden Text ein historisch genaues, differenziertes Bild der DDR, ihrer wechselvollen Geschichte und Literatur« ("Neues Deutschland")
»Die Dichte dieser Biografie ist beeindruckend. Der Literaturwissenschaftler Carsten Gansel gräbt sich tief hinein in das hochinteressante Leben von Brigitte Reimann.« ("NDR Kultur")
»Eine würdige, wahnsinnig volle ... Biografie, die eine wunderbare Schriftstellerin zeigt: in all ihrer Zerrissenheit und ihrem Kampf für die eigenen Ideale.« ("NDR Kultur")
»Carsten Gansel [...] weiß, was literarisches Schreiben bedeutet, und er setzt Theorie in Praxis um. So ist es auch seine erzählerische Gabe, die einen bei der Lektüre hält. Mit leichter Hand vermag er aus immensen Kenntnissen zu schöpfen.« ("der Freitag")
»In dem rund 600 Seiten starken Werk mit dem Titel ›Ich bin so gierig nach Leben – Brigitte Reimann‹ verbindet Autor Carsten Gansel detailliert die Entwicklung der Literatur mit den politischen Ereignissen von 1933 bis in die Gegenwart.« ("Westdeutsche Zeitung")
»Ein wichtiges Buch nicht nur für Literaturliebhaber und Reimann-Fans.« ("MDR Kultur")

Details

Verkaufsrang

42445

Einband

Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

18.07.2023

Verlag

Aufbau

Seitenzahl

704

Maße (L/B/H)

22/14,5/5,1 cm

Gewicht

763 g

Auflage

2. Auflage

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-351-03964-6

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Schriftstellerikone Brigitte Reimann aus der Sicht eines Literaturprofessors

Bewertung aus Quickborn am 14.08.2023

Bewertet: eBook (ePUB)

Carsten Gansel ist ein profunder Kenner der Literatur, ein Literaturwissenschaftler, der sich der DDR-Schriftstellerin Brigitte Reimann annimmt, und dies sehr detailverliebt. Brigitte Reimann hätte in diesem Jahr ihren 90. Geburtstag feiern können, wäre sie nicht vor 50 Jahre viel zu früh an Krebs verstorben. Also 2023 gleich zwei Jubiläen, guter Grund, ihr endlich eine Biografie zu widmen. Carsten Gansel scheint für diese Aufgabe prädestiniert, er verknüpft die Lebens- und Schaffensgeschichte mit viele anderen Schriftstellern und Zeitgenossen, mit denen die Reimann früher oder später Kontakt und mehr hatte. Unzählige Zitate bereichern das Buch, machen es aber auch sehr umfangreich. Das trifft auch auf die historischen Betrachtungen zu, die Gansel in aller Ausführlichkeit um die teilweise dünneren Faktenlagen in Bezug auf die Reimann herumdrapiert. Ich habe 1975 im Verlag Neues Leben gearbeitet, der „Geist“ von Brigitte Reimann war damals noch in jedem Flur zu spüren und in so manchem Büro, gerade war der Roman „Franziska Linkerhand“ verlegt worden, es hat eine Schaffenszeit von rund 10 Jahren bis zu ihrem Tod, und sammelt Lob ein, Nachauflagen wurden gestartet, sonst in der Menge eher ungewöhnlich. Und immer wieder ein „Hier habe ich mit Brigitte gesessen, hier haben wir diskutiert…“ Auch zwei Jahre nach ihrem Tod war sie fast noch lebendig, Walter Lewerenz war im Verlag ihr größter Verehrer, der Typograf Leipold mindestens der zweitgrößte. Dass nun seit Jahren der Aufbauverlag das Erbe der Reimann wiederbelebt, ist für mich Ausdruck hoher Wertschätzung. In den letzten Jahren erschienen, teils in Neubearbeitung, ihre Tagebücher, sie bieten einen wunderbaren, authentischen Einblick in dieses unglücklich-glückliche Künstlerleben. Ich habe die Bücher und Hörbücher gleichermaßen geliebt. Nun, beim Lesen der Biografie, fühlte ich mich überschüttet mit so vielen Einzelheiten, dass mir die Lesefreude an mancher Stelle doch genommen wurde. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich Details aus dem Leben der Brigitte Reimann doch schon kannte. Mit einem unvoreingenommenen Blick hätte mir das Buch wahrscheinlich besser gefallen. Auch wenn über Brigitte Reimann meist, nicht nur hier, viel Lob ausgeschüttet wird, sollte man nicht vergessen, sie war eine Schriftstellerin in der DDR. Sie war Zwängen unterworfen, die sich auch auf ihre Werke auswirkten. Sicher hat sie immer wieder angeeckt mit ihrer Art, aber sie hat sich auch angepasst und die oktroyierten Prinzipien in ihren Werken beachtet. „Die Arbeiterklasse“ war das Maß aller Dinge, auch wenn die Reimann einen sehr kritischen Blick hatte, musste oder wollte sie das nicht verleugnen. Mit einigen Wortbeiträgen hätte sie der Aktuellen Kamera, der DDR-Nachrichtensendung, gut zu Gesicht gestanden. Andererseits distanziert sie sich zunehmend von eben jenem Bitterfelder Weg, der der schreibenden Arbeiter- und Bauernzunft als Orientierung dienen sollte. Im Laufe der 1960er Jahre verschärft sich der Ton, es weht den Schriftstellern ein rauer Wind des sozialistischen Vaterlands entgegen, Brigitte Reimann gerät mehr als einmal zwischen die Stühle. Dass sie und wohl auch ihre jeweiligen Ehemänner in den Fokus und in die Hand der Staatssicherheit gerieten, wundert da nun wirklich nicht. Brigitte Reimann, die zuerst in Hoyerswerda, der Vorzeigplattenbaustadt schlechthin, später dann in Neubrandenburg wohnt, quält sich wohl sehr mit den politischen und ideologischen Hemmnissen, die ihr und anderen in den Weg gelegt werden. Die Mauer verursacht auch in den Köpfen der Menschen eine eingeengte Denkweise, die Vorgaben an die Verlage werden verschärft, Schriftsteller fühlen sich geistig eingeengt. Wie signifikant ist da der Satz „Mein Buch macht mir keinen Spaß mehr, …“ – gemeint ist der Fortschritt bei „Franziska Linkerhand“. Dass sie sich im weiteren Schreibprozess dennoch einer gewissen Selbstzensur unterworfen hat, spricht nicht gegen sie, sondern gegen ein System der geistigen Unterdrückung und Manipulation. Es ist auch die Zeit, als „Spur der Steine“ mit Manfred Krug und viele andere Filme in den Giftschränken der Partei verschwinden, bis sie nach der Wende triumphierend wieder gezeigt werden können. Für die Künstler ein später Trost, manche haben es gar nicht mehr erlebt. Der Epilog hat aus meiner Sicht eine Schwäche, er geht in keiner Weise auf die heutige Zeit, die Rezeption dieser Künstlerin nach der Wende in Ost und West, auch im Ausland, die interessanten Entwicklungen in Hoyerswerda und Neubrandenburg ein. Schade, der Bogen hätte doch geschlagen werden können. Man findet z. B. in Hoyerswerda eine Brigitte Reimann Begegnungsstätte, auch eine Stadtbibliothek mit ihrem Namen, es werden Stadtspaziergänge gemacht, die an ihre Zeit in der Stadt erinnern. In Neubrandenburg gibt es ein Literaturzentrum, das ein relativ großes Konvolut an Dokumenten und Büchern bewahrt, einige Anmerkungen verweisen auf dortige Quellen. Fazit: Sehr umfangreich, detailintensiv, ungewöhnliche Sichtweise und nicht ganz flüssig zu lesen. Die Tragik des verlorenen Kampfes gegen den Krebs macht das Lesen nicht leichter. Gerade für Leser, die sich der Brigitte Reimann erstmals annähern und auch historisches Interesse haben, ist die Biografie ein Gewinn und empfehlenswert. #IchbinsogierignachLebenBrigitteReimann #NetGalleyDE

Schriftstellerikone Brigitte Reimann aus der Sicht eines Literaturprofessors

Bewertung aus Quickborn am 14.08.2023
Bewertet: eBook (ePUB)

Carsten Gansel ist ein profunder Kenner der Literatur, ein Literaturwissenschaftler, der sich der DDR-Schriftstellerin Brigitte Reimann annimmt, und dies sehr detailverliebt. Brigitte Reimann hätte in diesem Jahr ihren 90. Geburtstag feiern können, wäre sie nicht vor 50 Jahre viel zu früh an Krebs verstorben. Also 2023 gleich zwei Jubiläen, guter Grund, ihr endlich eine Biografie zu widmen. Carsten Gansel scheint für diese Aufgabe prädestiniert, er verknüpft die Lebens- und Schaffensgeschichte mit viele anderen Schriftstellern und Zeitgenossen, mit denen die Reimann früher oder später Kontakt und mehr hatte. Unzählige Zitate bereichern das Buch, machen es aber auch sehr umfangreich. Das trifft auch auf die historischen Betrachtungen zu, die Gansel in aller Ausführlichkeit um die teilweise dünneren Faktenlagen in Bezug auf die Reimann herumdrapiert. Ich habe 1975 im Verlag Neues Leben gearbeitet, der „Geist“ von Brigitte Reimann war damals noch in jedem Flur zu spüren und in so manchem Büro, gerade war der Roman „Franziska Linkerhand“ verlegt worden, es hat eine Schaffenszeit von rund 10 Jahren bis zu ihrem Tod, und sammelt Lob ein, Nachauflagen wurden gestartet, sonst in der Menge eher ungewöhnlich. Und immer wieder ein „Hier habe ich mit Brigitte gesessen, hier haben wir diskutiert…“ Auch zwei Jahre nach ihrem Tod war sie fast noch lebendig, Walter Lewerenz war im Verlag ihr größter Verehrer, der Typograf Leipold mindestens der zweitgrößte. Dass nun seit Jahren der Aufbauverlag das Erbe der Reimann wiederbelebt, ist für mich Ausdruck hoher Wertschätzung. In den letzten Jahren erschienen, teils in Neubearbeitung, ihre Tagebücher, sie bieten einen wunderbaren, authentischen Einblick in dieses unglücklich-glückliche Künstlerleben. Ich habe die Bücher und Hörbücher gleichermaßen geliebt. Nun, beim Lesen der Biografie, fühlte ich mich überschüttet mit so vielen Einzelheiten, dass mir die Lesefreude an mancher Stelle doch genommen wurde. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich Details aus dem Leben der Brigitte Reimann doch schon kannte. Mit einem unvoreingenommenen Blick hätte mir das Buch wahrscheinlich besser gefallen. Auch wenn über Brigitte Reimann meist, nicht nur hier, viel Lob ausgeschüttet wird, sollte man nicht vergessen, sie war eine Schriftstellerin in der DDR. Sie war Zwängen unterworfen, die sich auch auf ihre Werke auswirkten. Sicher hat sie immer wieder angeeckt mit ihrer Art, aber sie hat sich auch angepasst und die oktroyierten Prinzipien in ihren Werken beachtet. „Die Arbeiterklasse“ war das Maß aller Dinge, auch wenn die Reimann einen sehr kritischen Blick hatte, musste oder wollte sie das nicht verleugnen. Mit einigen Wortbeiträgen hätte sie der Aktuellen Kamera, der DDR-Nachrichtensendung, gut zu Gesicht gestanden. Andererseits distanziert sie sich zunehmend von eben jenem Bitterfelder Weg, der der schreibenden Arbeiter- und Bauernzunft als Orientierung dienen sollte. Im Laufe der 1960er Jahre verschärft sich der Ton, es weht den Schriftstellern ein rauer Wind des sozialistischen Vaterlands entgegen, Brigitte Reimann gerät mehr als einmal zwischen die Stühle. Dass sie und wohl auch ihre jeweiligen Ehemänner in den Fokus und in die Hand der Staatssicherheit gerieten, wundert da nun wirklich nicht. Brigitte Reimann, die zuerst in Hoyerswerda, der Vorzeigplattenbaustadt schlechthin, später dann in Neubrandenburg wohnt, quält sich wohl sehr mit den politischen und ideologischen Hemmnissen, die ihr und anderen in den Weg gelegt werden. Die Mauer verursacht auch in den Köpfen der Menschen eine eingeengte Denkweise, die Vorgaben an die Verlage werden verschärft, Schriftsteller fühlen sich geistig eingeengt. Wie signifikant ist da der Satz „Mein Buch macht mir keinen Spaß mehr, …“ – gemeint ist der Fortschritt bei „Franziska Linkerhand“. Dass sie sich im weiteren Schreibprozess dennoch einer gewissen Selbstzensur unterworfen hat, spricht nicht gegen sie, sondern gegen ein System der geistigen Unterdrückung und Manipulation. Es ist auch die Zeit, als „Spur der Steine“ mit Manfred Krug und viele andere Filme in den Giftschränken der Partei verschwinden, bis sie nach der Wende triumphierend wieder gezeigt werden können. Für die Künstler ein später Trost, manche haben es gar nicht mehr erlebt. Der Epilog hat aus meiner Sicht eine Schwäche, er geht in keiner Weise auf die heutige Zeit, die Rezeption dieser Künstlerin nach der Wende in Ost und West, auch im Ausland, die interessanten Entwicklungen in Hoyerswerda und Neubrandenburg ein. Schade, der Bogen hätte doch geschlagen werden können. Man findet z. B. in Hoyerswerda eine Brigitte Reimann Begegnungsstätte, auch eine Stadtbibliothek mit ihrem Namen, es werden Stadtspaziergänge gemacht, die an ihre Zeit in der Stadt erinnern. In Neubrandenburg gibt es ein Literaturzentrum, das ein relativ großes Konvolut an Dokumenten und Büchern bewahrt, einige Anmerkungen verweisen auf dortige Quellen. Fazit: Sehr umfangreich, detailintensiv, ungewöhnliche Sichtweise und nicht ganz flüssig zu lesen. Die Tragik des verlorenen Kampfes gegen den Krebs macht das Lesen nicht leichter. Gerade für Leser, die sich der Brigitte Reimann erstmals annähern und auch historisches Interesse haben, ist die Biografie ein Gewinn und empfehlenswert. #IchbinsogierignachLebenBrigitteReimann #NetGalleyDE

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