31. Dezember. Steuererklärung, Wohnung putzen, Bett für die Tochter zusammenschrauben, Lebenswerk schreiben, mit dem Rauchen aufhören - eigentlich wollte Lars, neunundvierzigjähriger Vieldenker und angehender Schriftsteller, die Lücke zwischen den Jahren dafür nutzen, endlich alles zu erledigen, was in den letzten Dekaden so auf der Strecke geblieben ist. Doch die Woche, in der noch alles zu schaffen gewesen wäre - plötzlich ist sie aufgebraucht. Der letzte Tag des Jahres hat begonnen - mit Nieselregen, wie sonst? Das Haus ist immer noch chaotisch. Das Leben sowieso. Und als Lars den ersten Punkt seiner To-do-Liste ansteuert, fühlt es sich an, als müsse er nicht nur sich selbst, sondern eine ganze Welt neu erfinden.
Lars ist Schriftsteller und arbeitet seit Jahren erfolglos daran den besten Roman der Welt zu schreiben. Seine Frau Johanna hat inzwischen keine Geduld mehr mit ihm und seinen ewigen Hirngespinsten und hat sich eine Auszeit genommen. Lars ist allein zu Hause und hat sich fest vorgenommen ihr zu beweisen, dass er nicht nutzlos ist. Kurz vor Silvester muss er jedoch feststellen, dass er keinen seiner Vorsätze umgesetzt hat. Am letzten Tag des Jahres beginnt er nun die Liste abzuarbeiten.
Das ganze Buch ist ein Selbstgespräch von Lars, der ein Meister der Prokrastination ist. Er verliert sich in seinen Gedanken, entwirft wilde Theorien, um sein Scheitern zu erklären. Das ist teilweise amüsant (auch gewollt ironisch, dass Lars gesagt wird, niemand interessiere sich für das Selbstmitleid eines 40jährigen weißen Mannes und genau dieses Buch dann recht erfolgreich wird, nur eben von einer Frau geschrieben...)
Es ist teilweise amüsant und erhellend, da man Lars Gedankengänge dann doch nachvollziehen kann. Es ist aber auch definitiv anstrengend sich mit jemandem zu beschäftigen, der derart um sich selbst kreist.
Die Sprecherin macht ihre Sache gut und bringt Lars Gedankenkarusell gut rüber. Hörenswert, wenn auch anstrengend.
Es war einmal Niesel...
B.S. am 21.09.2023
Bewertet: Hörbuch-Download
Bewegend wie eine Liebesgeschichte, humorvoll wie eine Karikatur, ehrlich wie eine Biografie und lehrreich wie eine Fabel.
Dieses Buch vereint so vieles in sich, dass es mir schleierhaft ist, wie es noch nicht auf den vorderen Plätzen der Bestsellerlisten landen konnte. Aber vermutlich ist das wieder diese Sache der Subjektivität und doch würde ich ganz objektiv behaupten: dieses Buch ist grandios.
Nahezu gänzlich ist es als innerer Monolog verfasst und fast ausschließlich wird man überhäuft mit Gedankenfetzen, Emotionen und melancholischen Ausschweifungen hinein in die tiefsten Abgründe der Vergangenheit.
Man könnte die meisten Sätze als sinnlos, einen Großteil der Gedanken als sinnfrei und eine Mehrheit der Fragen als rhetorisch bezeichnen - mag auch sein, dass diese Ansichten korrekt wären, aber eben auch nur möglicherweise. Denn möglicherweise (und ja, ich wiederhole mich hier bewusst) machen gerade diese aneinandergereihten Sinnlosigkeiten dieses Buch sinnvoll. Möglicherweise machen die Wiederholungen, die Gedankenspiralen, das Auf und Ab und Vor und Zurück des Protagonisten dieses Werk so bewegend und bedeutend. Bedeutend - für ein Individuum auf diesem Planeten, welches möglicherweise gerade in einer ähnlichen Lage ist und aber eben keinen 31. Dezember hat, an dem es wach gerüttelt werden würde und sich von diesem Buch auch nichtzwangsläufig wach rütteln lassen möchte - sondern einfach nur verstanden und akzeptiert werden möchte. Es will gesehen werden. Wer will das nicht? Und dieses Buch gibt einem genau dieses Gefühl. Endlich gesehen zu werden - in all seiner unvollkommenen Nichtigkeit.
Unsere Buchhändler*innen meinen
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Steuererklärung, Nudelsalat, Putzen!! Johanna hat die Nase von ihrem trantütigen Ehemann endgültig voll. Wenigstens eine kleine Liste soll er abarbeiten während seine restliche Familie die Woche außer Haus ist. Doch der verkappte Philosoph, der seit Jahren an seinem Lebenswerk schreiben will und doch keine Zeile produziert scheitert auch daran. Oder nicht? Seinen Kampf mit dem Alltäglichen beobachtet Nele Pollatschek mit liebevoller Ironie und sein Wettlauf mit der Zeit ist unterhaltsam bis aberwitzig. Beinahe hätte ich einen Punkt abgezogen denn schon lange hatte ich nach einem Buch nicht mehr das dringliche Bedürfnis zu putzen anstatt weiterzulesen! Schrecklich!
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Lars, ein melancholischer Familienvater, hat sich viel vorgenommen zwischen den Jahren, nur das Anfangen will ihm nicht gelingen. Plötzlich ist der 31. Dezember da und damit der letzte Tag noch alles zu erledigen. Schließlich muss er seiner Frau beweisen, dass er seine Trägheit überwinden kann, noch bevor er seine Familie zur gemeinsamen Silvesterfeier wiedersieht. Auf seiner To-do-Liste finden sich neben den großen Vorsätzen auch scheinbar einfache Aufgaben, wie einen Nudelsalat zuzubereiten oder ein Bett aufzubauen. Allerdings kommt es bei deren Erledigung zu vielen kleinen Problemen, die zu weiteren Problemen führen, bis diese scheinbar zu einem unüberwindbaren Haufen anwachsen. Nach etlichen gedanklichen Abschweifungen und humorvollen Betrachtungen über das Wollen an sich, überrascht Lars mit ausgefallenen Lösungen, die mich köstlich amüsiert haben. Und es bleibt spannend: Wird er es schaffen, seine Liste abzuarbeiten und wird er es auch gut machen? Finden Sie es heraus!