Die Lungenschwimmprobe
Verteidigung einer jungen Frau, die des Kindsmords bezichtigt wurde - Roman
26,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.Beschreibung
Details
Verkaufsrang
975
Einband
Gebundene Ausgabe
Erscheinungsdatum
23.10.2024
Verlag
LuchterhandSeitenzahl
704
Maße (L/B/H)
21,8/14,1/4,3 cm
Leipzig/Sachsen im Jahre 1681: die fünfzehnjährige Anna Voigt steht vor Gericht, sie soll ihr neugeborenes Baby getötet haben. Die Obrigkeit will sie verurteilt sehen, es droht ihr der Tod - wie vielen anderen Mädchen und Frauen in dieser Zeit, die des gleichen Verbrechens bezichtigt werden. Aber dieser Fall ist anders: Sie hat nicht nur einen mächtigen Vater, der sich für sie einsetzt. Sondern es findet sich auch ein Arzt, der etwas spektakulär Neues wagt und ein wissenschaftliches Verfahren entwickelt, das in die Medizingeschichte als "Lungenschwimmprobe" eingehen wird. Durch dieses soll nachgewiesen werden, dass es tatsächlich eine Totgeburt war, wie Anna hartnäckig versichert, und kein Mord. Kann sie gerettet werden?
In Renbergs brillantem historischen Roman folgen wir dieser Geschichte durch die Augen verschiedener, unverwechselbarer, historisch belegter Charaktere – da ist der Arzt, der sich der Wissenschaft verpflichtet fühlt und das Neugeborene untersucht; da ist der kontroverse und progressive Anwalt, der sich entscheidet, diesen nahezu aussichtslosen Fall zu übernehmen; und da ist Annas Vater, ein wohlhabender, einflußreicher Mann, der sich sofort auf die Seite seiner jungen Tochter schlägt und alles daran setzt, damit ihr Gerechtigkeit widerfährt, dessen Hass auf ihre Widersacher so groß ist, dass er sich schon bald auf einen unerbittlichen Rachefeldzug begibt. Demgegenüber stehen die Köchin aus seinem Haushalt, die gegen Anna aussagt – und vor allem der erbarmungslose Ankläger, der das Mädchen durch grausame Folter zum Geständnis bringen will. Inmitten all dessen befindet sich die blutjunge Anna, verzweifelt und verängstigt, aber standhaft in ihrem Beharren darauf, unschuldig zu sein.
Die Lungenschwimmprobe ist ein packender historischer Roman über das Zusammenprallen zweier Welten: die Ausläufer des Mittelalters treffen auf die ersten Ansätze der frühen Aufklärung, dies alles vor dem dramatischen Hintergrund einer barocken Lebenswelt – basierend auf wahren Begebenheiten, die der Autor akribisch recherchiert hat, die Lungenschwimmprobe selbst gilt als Beginn der modernen Rechtsmedizin.
Unsere Kundinnen und Kunden meinen
Außergewöhnlich
Bewertung aus Schipkau am 10.12.2024
Bewertungsnummer: 2361492
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Die kirchliche und juristische Obrigkeit erhebt Anklage gegen Anna Voigt. Ihr wird vorgeworfen, dass sie gemeinschaftlich mit ihren Eltern ihr neugeborenes Kind getötet hat. Ihr Vater lässt nichts unversucht, ihre Unschuld zu beweisen. Ein Ringen zwischen den Anfängen moderner Gerichtsmedizin und alten Traditionen beginnt.
Welch ein gewaltiges Werk! Nur so kann ich versuchen, in meine eigene Einschätzung dieses außergewöhnlichen Buches einzusteigen. Dieses Buch zu lesen ist eine Achterbahn der Gefühle, der Schreibstile, der Zeitebenen ... mal ist es eine Schilderung religiöser Verhältnisse der betreffenden Geschichtsepoche - gespickt mit Predigten und Briefen zu verschiedenen Anlässen; dann folgen medizinische Abhandlungen zum damaligen Wissensstand und dann mutiert es wieder zum Krimi. Der Autor bringt sich selbst immer wieder mit Worten wie "das wissen wir aus sicherer Quelle" ein oder weist den Leser darauf hin, dass es so gewesen sein könnte, es aber keine Aufzeichnungen dazu gibt.
Dieser ständige Wechsel macht dieses Buch um so packender. Man braucht etwas, um sich in dieses alte Deutsch einzulesen, mag manchmal sogar etwas ermüden, aber es lohnt sich, dranzubleiben. Spätestens in der zweiten Hälfte des Buches nimmt es an Fahrt auf. Das Cover passt ausgezeichnet zu diesem Werk und macht neugierig zu erfahren, was es damit auf sich hat. Für mich eines der besten Bücher in diesem Jahr!
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Ein wirklich außergewöhnlicher historischer Roman
Tara aus Ratingen am 10.12.2024
Bewertungsnummer: 2361421
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
„Die Lungenschwimmprobe“ ist der erste historischer Roman des norwegischen Autors Tore Renberg
Die 15-jährige Anna Voigt ist Tochter eines Gutsbesitzers und soll ihr Baby direkt nach der Geburt getötet haben. Nun soll sie verurteilt werden. Bei der Untersuchung der Leiche wird die Lungenschwimmprobe nach Dr. Schreyer angewendet, die besagt, dass das Baby tot zur Welt gekommen ist, wenn die Lunge im Wasser direkt auf den Boden sinkt.
Die Handlung ist in Leipzig im 17. Jahrhundert angesiedelt und kombiniert historische Fakten und den Kriminalfall rund um Anna. Diese wird vor Gericht durch Christian Thomasius vertreten, der die juristischen und medizinischen Fakten dargelegt.
Die Sprache passt in das 17. Jahrhundert und ist nicht immer leicht zu lesen. Dadurch wird die Atmosphäre der damaligen Zeit ganz hervorragend vermittelt. Allerdings sind die gerichtlichen Maßnahmen, um einen Beschuldigten zum Geständnis zu bringen, nichts für zarte Gemüter.
Es ist zu merken, dass der Autor ausgiebig recherchiert haben muss. Er gibt tiefe Einblicke in das damalige Leben, vermittelt interessante Fakten über das Rechtssystem und das rechtsmedizinisches Verfahren zur Überprüfung von Totgeburten - eben jener Lungenschwimmprobe, die zunächst höchst umstritten ist.
Das Werk ist in sechs Bücher und 41 Kapitel unterteilt. Es ist gleichermaßen interessant, komplex und spannend, so dass es mich beim Lesen gefesselt und gefordert hat.
Durch sein Nachwort rundet Tore Renberg sein Buch gelungen ab.
Abschließend gibt es einen QR-Code mit einem ausführlichen Register der historischen Personen, Karten und Illustrationen sowie ein Literatur- und Quellenverzeichnis.
Insbesondere das Personenverzeichnis und die Karten fand ich interessant und hätte mich gefreut, wenn sie im Buch enthalten gewesen wären.
Mich hat dieser historische, sehr detaillierte Gesellschaftsroman gefesselt und ich habe mich keinen Moment gelangweilt, obwohl er sicherlich an einigen Stellen etwas straffer sein könnte.
Hier werden wissenschaftliche und gesellschaftliche Umbrüche unterhaltsam und nachvollziehbar dargelegt. Ich kann das Buch allen historisch und gesellschaftlich interessierten Lesern empfehlen.
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