Als die Studentin Laura ungewollt schwanger wird, geht sie als emanzipierte Frau selbstverständlich davon aus, dass die Entscheidung für oder gegen einen Abbruch ganz bei ihr liegt; bei ihr und ihrem Partner. Einen inneren Konflikt erlebt sie nicht, dafür aber einen ernüchternden Tiefpunkt, als sie erkennen muss, dass man in Deutschland in puncto Vertrauen in Frauen längst nicht so weit ist, wie sie dachte. Auch innerhalb ihrer Familie reißen über Lauras selbstbestimmter Lebensplanung alte Wunden wieder auf.
Als Pro-Choice-Aktivistin waren mir die Vorgänge vor einem Schwangerschaftsabbruch nicht unbekannt. Als Person, die vielleicht nicht ganz so im Thema drin ist, könnte man sich denken: Da bekommt aber Laura auch die volle Bandbreite mit, nicht? Leider ist das die traurige Lebensrealität vieler ungewollt Schwangerer auf der ganzen Welt. Das Buch zeigt auf eine sehr realistische Art, wie schwierig es in Deutschland sein kann, eine Entscheidung durchzubringen, die gar nicht mal so schwierig für einen selbst erscheint. Tagtäglich werden durch den § 218 StGB und die Gesellschaft ungewollt Schwangeren Steine in den Weg gelegt, so wie Laura es auch erleben muss.
Sehr gelungen fand ich das generationsübergreifende Trauma, das sich in verschiedenen Reaktionen zeigt: Wut, Adultismus, aber auch Ermutigung zur eigenen, selbstbestimmten Entscheidung. Und es zeigt: Abbrüche sind gar nicht so selten, wie man annehmen mag - sie sind alltäglich und alle von uns kennen jemanden, der*die einen Abbruch hatte oder haben wird.
Der Roman wirkt sehr durchdacht, das Thema super recherchiert, so dass er neben dem Lese"genuss" auch als Informationsquelle für ungewollt Schwangere dienen könnte. Ein rundum gelungener Roman.
Was für ein Roman! Super aktuell, wunderbar geschrieben und sehr informativ obendrein; konnte eine Menge lernen. Ich habe das Lesen sehr genossen und kann den Roman wärmstens empfehlen.
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