Nach einem Sturm sitzen Lila und ihre Großmutter auf einer Schäreninsel fest. Die Tage vergehen. Was ist, wenn niemand kommt? In dem Wäldchen trifft Lila ihre vor Kurzem verstorbene Freundin Rosa, die für sie ganz real wird. Auch Mu hilft Lila, und die beiden dichten und malen gegen Wind und Nebel an und passen aufeinander auf, trösten sich, bis endlich Hilfe kommt und es Zeit wird, Rosa gehen zu lassen.
Eine berührende Geschichte über Familie, Freundschaft und das Vertrauen in die eigene Kraft.
Ein Buch, das nicht laut ist, aber lange nachhallt
fin.de.fuchs am 10.07.2025
Bewertungsnummer: 2536373
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Ein wunderbar stilles Kinderbuch über Verlust, Fantasie und das heilende Band zwischen Jung und Alt – traurig, tröstend und voller leiser Hoffnung.
„Inseltage mit Rosa“ von Mareike Krügel ist so ein Kinderbuch, das leise daherkommt und trotzdem tief wirkt. Es erzählt von Lila, einem Mädchen, das nach einem Sturm mit ihrer Großmutter auf einer kleinen Schäreninsel festsitzt. Was erst nach einem kleinen Abenteuer klingt, entpuppt sich schnell als intensive Reise – nicht nur über die Insel, sondern auch durch Lilas Gefühlswelt. Denn mitten im Nirgendwo begegnet sie Rosa, ihrer kürzlich verstorbenen Freundin. Und zwar nicht nur in Gedanken oder Erinnerungen, Rosa wird für Lila ganz real.
Was ich besonders schön fand: Das Buch nimmt Kinder ernst. Es spricht über Trauer, Verlust und das Vermissen, aber ohne schwer zu werden. Stattdessen ist da diese besondere Mischung aus Nähe, Wärme und Leichtigkeit. Lila und ihre Oma, die sie „Mu“ nennt, verbringen ihre Tage mit Malen, Dichten, Spielen. Es wirkt fast wie ein kleines Ritual gegen die Angst. Mu versucht nicht, alles zu erklären oder wegzuwischen – sie ist einfach da, hört zu und macht mit. Für mich ist das eine der stärksten Botschaften dieses Buches: dass es nicht immer Worte braucht, sondern Menschen, die einfach bleiben.
Aus pädagogischer Sicht kann man nur den Hut ziehen. Die Geschichte zeigt auf sehr einfühlsame Weise, wie Kinder mit Trauer umgehen können – und wie wichtig es ist, ihnen Raum und Ausdrucksmöglichkeiten zu geben. Lila verarbeitet ihre Gefühle nicht über lange Gespräche, sondern über Fantasie und Kreativität. Das ist nicht nur realistisch, sondern auch bestärkend. Gleichzeitig ist die Figur der Großmutter ein schönes Beispiel dafür, wie Erwachsene Kinder in solchen Situationen begleiten können, ohne belehrend zu sein.
Aber auch mit den Augen eines Kindes gelesen (oder besser: mit dem Herzen), ist dieses Buch etwas ganz Besonderes. Lila ist glaubhaft, sympathisch und neugierig – man versteht sofort, wie sehr sie ihre Freundin vermisst, und wünscht ihr fast, Rosa würde bleiben. Dass Rosa schließlich wieder geht, ist traurig, ja – aber es tut nicht weh. Weil man spürt, dass etwas in Lila weitergewachsen ist.
Ein kleiner Punkt, der mir aufgefallen ist: Manche Formulierungen sind für Kinder, die noch nicht so viel lesen, vielleicht etwas komplex oder poetisch. Das stört die Stimmung zwar nicht, könnte aber gelegentlich eine kleine Herausforderung sein. Ein paar kürzere Kapitel oder eine kleine Orientierungshilfe im Text hätten das Lesen noch runder gemacht.
Was Anna Schillings Illustrationen angeht – die sind wirklich besonders. Zart, einfühlsam, manchmal fast zurückhaltend. Sie tragen die Geschichte, ohne sie zu dominieren. Und sie lassen viel Raum für eigene Gedanken.
Insgesamt ist „Inseltage mit Rosa“ ein stilles, aber sehr starkes Kinderbuch. Für Kinder ab neun, die vielleicht selbst schon jemanden vermissen. Für Eltern, die nicht wissen, wie sie mit ihrem Kind über Abschied sprechen sollen. Und für alle, die an die Kraft der Fantasie glauben – oder sich wieder daran erinnern wollen.
Das Cover des Buches ist einfach zauberhaft und ich wollte direkt erfahren, worum es geht. Das Buch schafft es ein schwieriges Thema sehr gefühlvoll und kindgerecht zu vermitteln. Die Geschichte hat mich auf eine beeindruckende Art berührt. Die Autorin schafft es die Themen Tod, Trauer und Verlust äußerst zart und poetisch in diesem Buch zu verpacken. So trifft einen die Geschichte mitten ins Herz. Die ein oder andere Träne kullerte während des Lesens über die Wange und doch lässt einen die Geschichte mit einem Gefühl voller Hoffnung und Wärme zurück. Die Illustrationen sind eher zurückhaltend, aber passen ganz wunderbar in dieses Buch und fügen sich in die Geschichte ein.
Das Buch kann ich jedem Menschen, egal ob Kind oder erwachsene Person, die mit Trauer zu kämpfen hat, nur wärmstens empfehlen. Ein starkes Buch, das einem im Gedächtnis bleibt.
Wir nutzen Ihr Feedback, um unsere Produktseiten zu
verbessern. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen keine Rückmeldung geben können. Falls Sie
Kontakt mit uns aufnehmen möchten, können Sie sich aber gerne an unseren Kund*innenservice wenden.