Krieg und Frieden treffen in diesem meisterhaften Roman als gegensätzliche Kräfte und Welten aufeinander, die das Schicksal ihrer Hauptfiguren in der Zeit der Napoleonischen Kriege bestimmen. Das pralle Leben der »Friedensepisoden« – Familienfeste, Duelle, Geburten und Sterbeszenen –, steht der Mechanik des Krieges mit seinen Truppenschauen, Märschen und Lagebesprechungen gegenüber. Hier wie dort dringt Tolstoi hinter die Oberfläche einer historisch authentischen Abfolge der Geschehnisse und fördert zutage, was den Menschen allein ausmacht: sein Charakter und sein Handeln. Diese Übersetzung folgt der Urfassung von 1867.
Eines der großen Bücher der Weltliteratur. Sollte jeder gelesen haben. Auch wenn es für die Geschwindigkeit unserer heutigen Zeit einige Längen hat ist es dennoch überaus lesenswert.
Ich hätte nur eine andere Ausgabe bestellen sollen, vielleicht eine gebunde die auf 2 Teile aufgespalten ist, da die Seiten von dieser Version zart wie Schmetterlingflügel sind.
Dennoch klare Kaufempfehlung!
Großartige Geschichte mit einigen Längen
Rolf Sporleder am 13.05.2011
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Auf "Krieg und Frieden" stieß ich durch die vierteilige Verfilmung des Werkes und war sogleich von der Geschichte angetan, woraufhin ich dann auch beschloss, das Buch zu lesen. Eher durch Zufall kaufte ich dabei diese Urfassung, die jedoch nur einige kleine Abweichungen zur Endfassung aufweisen soll.
Das Buch an sich beschäftigt sich mit zwei einflussreichen russischen Familien, die sich mal in Sankt Petersburg, mal in Moskau, mal auf dem Land und mal, zumindest die Söhne dieser Familien, auf dem Schlachtfeld aufhalten. Die einzelnen Charaktäre werden ausführlich und sehr anschaulich beschrieben und jeder von ihnen bekommt die Aufmerksamkeit, die ihm zusteht. Die Personen dieser beiden Familien, sowie einige anderere Persönlichkeiten aus der russischen Oberschicht werden zu einer interessanten Geschichte zusammengeflochten, wobei die Charaktäre sehr real wirken.
Auch einzelne Schlachten werden beschrieben, mal ausführlich, mal bloß zusammengefasst. Obwohl das Buch verspricht, einige langwierige theoretische und philosophische Passagen, die erst später von Tolstoi ergänzt wurden, ausgelassen zu haben, so finden sich auch in dieser Ausgabe Kapitel, die der Geschichte nicht förderlich sind und eher als Exkurse in den Roman eingebettet sind. Dies macht das Lesen manchmal etwas schwierig, aber insgesamt verdient dieses Werk wohl, in einem Atemzug mit der Ilyas oder der Odysse genannt zu werden, da es die Epoche der Napoleonischen Kriege wieder lebendig werden lässt.