"Judith W. Taschler versteht es, den Leser zu fesseln." (Sebastian Fasthuber, Falter) - Nach "Die Deutschlehrerin" ihr neuer großer Familienroman über drei Generationen
Fast hat man sich in der Hofmühle damit abgefunden, dass Carl im Krieg gefallen ist, als er im Winter 1918 plötzlich vor der Tür steht. Selbst sein Zwillingsbruder Eugen hätte ihn fast nicht erkannt. Eugen ist nur zu Besuch, er hat in Amerika sein Glück gesucht und vielleicht sogar gefunden. Wird er es mit Carl teilen? Lässt sich Glück überhaupt teilen? Judith W. Taschler hat einen großen Familienroman geschrieben. Über drei Generationen verfolgen wir gebannt das Schicksal der Familie Brugger, deren Leben in der Mühle vor allem die Frauen prägen. Das einfühlsame Porträt eines Dorfes, ein Buch über Abschiede und die Liebe unter schwierigen Vorzeichen, über den Krieg und die unstillbare Sehnsucht nach vergangenem Glück.
Geschildert wird das Leben der Familie Brugger im österreichischen Mühlenviertel über drei Generationen hinweg. Die Erzählweise wirkt trocken, weckt aber trotzdem viele Emotionen beim Lesen.
Das Besondere an diesem Buch: die Figuren wirken authentisch, ihre Schicksale kommen glaubhaft rüber, wie das Leben halt spielt. Nichts erscheint konstruiert, nichts wird beschönigt. Judith Taschler geht in die Vollen und mutet ihren Figuren und uns Lesern einiges zu, aber genau das ist es, was diesen Roman zu etwas Besonderem macht.
Ich bin begeistert!
Mühlviertler Familienepos
Bewertung am 19.06.2022
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Der Roman erzählt das Schicksal der Familie Brugger und gibt einen Einblick über ihr Leben im Lauf von drei Generationen. Im Winter 1918 steht Carl plötzlich vor der Hofmühle, obwohl er im Krieg gefallen sein soll. Selbst sein Zwillingsbruder Eugen, der aus Amerika zu Besuch gekommen ist, erkennt ihn kaum wieder. Eugen hat in den USA sein Glück gemacht. Wird im Mühlviertel auch für Carl ein glückliches Leben möglich?
Das Cover ist sehr ruhig gehalten und wirkt mit seiner Landschaft und dem Gebäude im Hintergrund fast idyllisch. Allein die Spinnweben, die einen Großteil des Vordergrunds einnehmen, stechen hervor. Sie überdecken das Feld und verweisen gleichzeitig auf die verwebten Zusammenhänge der Geschichte. Das Bild spiegelt sich auch auf dem Lesezeichen wider, das aufgeklappt einen kleinen Überblick über den Familienstammbaum der Bruggers gibt. Der Roman besteht aus fünf Teilen, die jeweils zwei der handelnden Personen als Überschrift tragen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, der Schreibstil ist beschreibend.
Bereits der Einstieg ins Buch ist von ruhigen, aber auch gefühlvollen Beschreibungen geprägt. Man findet sich sofort in die Geschichte ein. Die große Stärke der Autorin liegt in diesem Roman in ihrem schleifenförmigen Erzählen. Kaum meint man, das Schicksal bestimmter Personen sei nun abgeschlossen, greift sie es im nächsten Abschnitt aus einer anderen Sichtweise wieder auf. Szenen werden dabei öfter wiederholt, ohne aber jemals langweilig zu wirken. Im Gegenteil, je mehr man im Nachhinein über gewisse Vorkommnisse erfährt, desto klarer und interessanter werden die Zusammenhänge.
Die Charaktere sind lebensnah und detailliert beschrieben. Einige findet man auf Anhieb sympathisch, andere rufen ein gegenteiliges Gefühl hervor. Im Lauf des Buches, hervorgerufen durch eine Art Rückwärtserzählen, kann diese Sicht sich aber durchaus ändern. Geschichtliche Zusammenhänge und die Lebensumstände der Vergangenheit werden wie nebenbei in die Geschichte eingearbeitet, ohne lehrbuchmäßig zu klingen.
Insgesamt handelt es sich um ein sehr lesenswertes Buch, mit Verwicklungen und Missverständnissen, die eben zum Leben gehören. Dennoch ist die Geschichte durchgehend spannend und fesselnd gehalten. Obwohl der Roman in sich abgeschlossen ist, lässt er doch auf eine Fortsetzung der Familiengeschichte hoffen.
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Dieser wunderbare Familienroman über drei Generationen, spielt von ca. 1820 bis 1920 und ist ganz großes Kino!
Ich habe es kaum geschafft, dieses wahnsinnig fesselnde Buch aus der Hand zu legen und es in zwei Tagen gelesen. Den vielen verschiedenen Mitgliedern der Familie Brugger, ihren guten und weniger guten Eigenschaften, ihren Gefühlen, ihren Schicksalen kann man sich nach wenigen Seiten einfach nicht mehr entziehen. Große Gefühle wie Neid, Missgunst, Schuld und Sühne, Hass und Liebe wechseln sich ab. Die Autorin schildert alles ohne reißerische Worte zu benötigen und in ruhigen klaren Worten. Man wird sich als Leser immer wieder bewusst, wie hart das Leben der einfachen Bevölkerung gewesen ist, wie viel die Menschen ertragen mussten. Die geschichtlichen Ereignisse Österreichs im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert prägen die Lebensgeschichte der einzelnen Familienmitglieder auf verschiedene Art und Weise. Sehr hilfreich ist ein grober Familienstammbaum, der sich als Lesezeichen im Buch befindet- mein Tipp: ergänzen Sie sich diesen durch die Namen diverser anderer Familienmitglieder und anderer wichtiger Menschen, die im Buch vorkommen, um nicht verwirrt zu werden von der Menge der vorkommenden Personen.
Lesen Sie diesen tollen Roman!
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Die Geschichte der österreichischen Familie Brugger, erzählt Judith Taschler auf eine ganz eigene Art. Viele Geschichten werden nicht chronologisch und aus der Perspektive verschiedener Familienmitglieder erzählt. Ereignisse werden angerissen und die genauen Details erfährt man erst in späteren Kapiteln. So bleibt die Spannung, der über 100jährigen Familiengeschichte, die auch mit historischen Ereignissen verknüpft wird, bis zum Schluss erhalten. Fortsetzung? Ja bitte -unbedingt!