Almuth will später einmal »Retterin« werden, doch weder Joy noch Said wollen gerettet werden. Und so tigern sie zusammen durch das Dorf und verstecken sich nachts unter Hagebutten, um den Marder zu überführen, der es auf die Hühner abgesehen hat. Da ahnt Almuth noch nicht, dass in diesem schönen Sommer weitere Abenteuer auf sie warten werden. Mit liebevollen Illustrationen von Melanie Garanin.
Das Buch "Almuth und der Hühnersommer" hat mein Kind geschenkt bekommen, aber da ich ein absoluter Fan von Mareike Krügel bin, musste ich es natürlich auch lesen. Ich muss sagen, dieses Kinderbuch ist genauso gut gelungen wie ihre Romane für Erwachsene!
Almuth hat es nicht leicht. Weil ihr Bruder krank ist, zieht die Familie von der Stadt in ein kleines Dorf. Hier ist sie erstmal ziemlich einsam, aber der Sommer verändert alles. Sie lernt ihren alten Nachbarn und dessen Hühner kennen und findet Freunde. Almuth ist ein Mädchen, wie man selbst gern sein möchte. Sie hat das Herz am rechten Fleck, ist mutig und klug. Ich fand das Buch rundum gelungen, sehr schön geschrieben und wunderbar illustriert. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!
Almuth, die auf dem Cover mit dem Kopf nach unten auf einer Stange hängt, zieht aufgrund des instabilen Gesundheitszustandes ihres kleinen Bruders mit der Familie aufs Land. Ihre Mutter, die die Kinder Matti nennen, geht täglich zur Arbeit, während der Vater seine Arbeit zu Hause erledigt. Noch hat Almuth keine Freund*innen gefunden und deshalb freut sie sich sehr, dass die Hühner des Nachbarn, den sie Öhi nennt, zu ihr an die Turnstange kommen. So entsteht zunächst die Freundschaft speziell mit Huhn Ingeborg. So geht sie täglich den alleinstehenden Nachbarn besuchen und führt philosophische Gespräche mit ihm. Doch es gibt auch ein paar Kinder im Dorf und so freundet sich Almuth mit Said, den jeder im Dorf kennt, und mit Joy, die auf ihre kleinen Geschwister aufpassen muss, an und so gehen die Drei bald auf Marderjagd.
Almuth erzählt im Plauderton von ihren Erlebnissen, ihrer Hühnerfreundschaft, ihrer Angst um den kleinen Bruder und von ihrem Familienleben auf dem Dorf. Sie macht sich Sorgen um den Bruder, der immer wieder ins Krankenhaus muss, weil er Probleme mit der Luft hat, und sie setzt sich jeden Abend zu ihm ans Bett und versucht ihn zum Lachen zu bringen. Sie mischt sich ein, wenn ein Junge in der Schule gemobbt wird. Sie ist einfach ein liebenswertes Mädchen, dass mit beiden Beinen um Leben steht.
In den 17 etwas längeren Kapiteln erleben wir, wie Almuth sich im Laufe des Sommers verändert und doch irgendwie die gleiche bleibt. Viele kleine Zeichnungen lockern die Erzählung auf und dank des flotten Erzählstils ist es einfache das Buch zu lesen.
Almuth ist gerade von Berlin aufs Land gezogen. Grund dafür ist die Krankheit ihres kleinen Bruders Jonathan. Er ist oft so schwach, dass er im Rollstuhl sitzen muss, seine Medikamente machen ihn zusätzlich müde, und er braucht manchmal auch ein Sauerstoffgerät, das ihm beim Atmen hilft. Die ganze Familie hat außerdem ihre Ernährung wegen ihm umgestellt. Almuth liebt ihren Bruder von Herzen, doch sie ist oft allein, weil ihre Eltern mit Jonathan bei der Therapie, bei Arztterminen oder im Krankenhaus sind. Sie kommunizieren hauptsächlich über Zettel, die Almuth nach der Schule auf dem Küchentisch vorfindet. Als Almuth das Huhn Ingeborg vor dem aufdringlichen Hahn Friedemann rettet (sie will nämlich mal Retterin bei der Feuerwehr werden, und dafür muss sie üben), lernt sie ihren Nachbarn Matthias Matthiesen kennen. Sie nennt ihn Öhi, weil er sie an den Almöhi aus den Heidi-Geschichten erinnert. Der Öhi ist auch oft allein, seit seine Frau Kathrin und sein Hund gestorben sind. Bald geht Almuth täglich beim Öhi ein und aus, kennt jedes Huhn mit Namen und weiß, wer welche Eier legt. Öhi kann prima Apfelmus kochen, hat immer ein paar Weisheiten auf Lager und freut sich über die nette Gesellschaft. Almuth findet bald noch weitere Freunde. Sie trifft Said, der am Dorfteich angelt, um seiner Helikoptermutter zu entfliehen, die zuhause auf ihn lauert, und sie trifft die quirlige Joy, die eine ganze Horde Geschwister hat. Almuth beneidet beide ein bisschen, Said um die Aufmerksamkeit und Zuneigung, die er von seiner Mutter bekommt und Joy darum, dass sie nie allein und einsam ist. Für Said und Joy jedoch ist Almuths leeres Haus das Paradies. Sie genießen die Ruhe und backen Kuchen mit den Eiern von Öhis Hühnern. Joy nutzt Almuths Zimmer als Rückzugsort, da sie kein eigenes Zimmer hat. Said bestaunt derweil die Elektrogeräte von Almuths Vater. Besonders das Laminiergerät findet er total cool. Er steht auf Technik, und er steht auf Heißluftballons, denn die sind für ihn ein Symbol für Freiheit. Von dem Kuchen, der zwar abenteuerlich aussieht, aber lecker ist, soll auch der Öhi was abbekommen. Der ist heute sehr niedergeschlagen, denn die Hühner Albertina und Helga sind tot, wahrscheinlich von einem Marder umgebracht. Nachdem der Kuchen gegessen und die Hühner beerdigt sind, schmieden die Kinder einen Plan. Sie beschließen, in der Nacht dem Marder aufzulauern und ihm einen solchen Schrecken einzujagen, dass ihm für immer der Appetit auf Hühner vergeht. Sie schleichen sich nachts heimlich raus und halten abwechselnd Wache. Es kommt zwar kein Marder, doch am frühen Morgen taucht ein Habicht auf und stürzt sich auf das Huhn Laxi. Sie können den Habicht vertreiben, doch Laxi ist verletzt. Der Öhi pflegt sie gesund, doch dann wird er selbst krank. Es ist sein Herz! Als die Sanitäter ihn ins Krankenhaus bringen wollen, will Almuth das verhindern, doch sie scheitert. Sie weiß genau, dass er nicht ins Krankenhaus will. Er will stehend im Kartoffelbeet sterben, das hat er gesagt. Zusammen mit ihren Freunden will sie den Öhi aus dem Krankenhaus befreien …
Ein herrliches Sommerabenteuer (welches zwar teilweise im Herbst spielt, aber wer wird denn so kleinlich sein) mit einer sympathischen Heldin, die man sofort ins Herz schließt, genau wie ihre Freunde Öhi, Said und Joy. Trotz der schwierigen Situation mit Almuths krankem Bruder und ihren Eltern, ist das keine typische Problem-Geschichte. Sie hat eigentlich eine perfekte Mischung aus Leichtigkeit und Tiefgang. Ich würde mich sehr über weitere Abenteuer von Almuth und Co. freuen, denn dieses hier hat mir wirklich sehr gefallen. Außerdem ist es auch ein tolles Geschenk für Hühner-Fans!
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