Nach außen hin führt Yara ein perfektes Leben: Sie hat ein abgeschlossenes Studium, einen guten Job, erzieht parallel die beiden Töchter und bereitet das Abendessen vor, wenn ihr Mann nach langen Arbeitstagen nach Hause kommt. Doch wieso fühlt es sich nicht richtig an? Woher kommen ihre Unzufriedenheit, ihre Wutausbrüche, ihre zunehmende Verzweiflung? Als Yara nach einem Zwischenfall auf der Arbeit gezwungen wird, eine Auszeit und psychologische Beratung in Anspruch zu nehmen, kommt ein Stein ins Rollen und sie beginnt, sich ihren Gefühlen zu stellen. Evil Eye erzählt von der Bedeutung eines erfüllten Lebens und wie unsere unbewältigte Vergangenheit unsere Gegenwart beeinflusst.
. Suchst du nach einem Roman der dich auf eine emotionale Fahrt mitnimmt? Der dir vor Augen führt wie tief ein Mensch fallen kann, wenn keine Hilfe da ist? Dann solltest du „Evil Eye“ auf jeden Fall lesen. Dieser Roman ist brutal ehrlich und aufwühlend! 5/5 ⭐️
. Aber worum geht es…
Yara, Tochter palästinensischer Einwanderer, verheiratet mit zwei Kindern ist scheinbar in einem perfekten Leben angekommen. Doch so langsam fängt Yaras Fassade an zu bröckeln. Unzufriedenheit, Wutausbrüche und zunehmende Verzweiflung sind nun an der Tagesordnung. Wegen eines Vorfalls auf der Arbeit soll sie eine psychologische Beratung in Anspruch nehmen und so kommt der Stein in Rollen und Yara fängt an alles zu hinterfragen…. So auch ihre Vergangenheit.
. In „Evil Eye“ begleiten wir Yara als Ich- Erzählerin in der Gegenwart und hüpfen mit ihr ab und zu in Form von Tagebucheinträgen in die Vergangenheit.
Wir lernen Yara sehr gut kennen. Dies führte bei mir dazu, dass ich sie sehr möchte als Protagonistin. Sie lebt ein scheinbar perfektes Leben, doch dem ist nicht so. Die Autorin zeigt durch Yaras Geschichte auf, wie viel Last vor allem in Arabischen Kulturen auf den Schultern einer Frau liegen. Wie unterschiedlich Jungs und Mädchen, dann Männer und Frauen behandelt werden. Im Buch wird auch der Vergleich zur westlichen Kultur gezogen und zeigt auf das es dort auch so sein kann. Social Media und seien Schatten, Alltagsdiskriminierung, Suizid, häusliche Gewalt und Unterdrückung werden hier besprochen… realistisch und nachvollziehbar.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und ich bin über die Seiten geflogen. Durch die tolle Darstellung von Yaras Charakter hab ich wirklich bei jeder Zeile mitgelitten. Aber auch alle anderen Charaktere waren in ihren Handlungen sehr realistisch beschrieben.
„Evil Eye“ ist ein Roman, der dich mit jeder Faser einnimmt und lange nicht loslässt!
Voraussetzt man hat mit den oben genannten Triggern keine Probleme.
Ein eindrucksvolles Portrait einer widerständigen Frau
xxholidayxx am 16.06.2025
Bewertungsnummer: 2517440
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
„Evil Eye“ von Etaf Rum ist ein tiefgründiger Roman, der das Leben einer jungen Mutter und ihren Kampf mit inneren Dämonen und familiären Traumata beschreibt. Die Autorin, geboren in Brooklyn als Tochter palästinensischer Einwanderer, hat mit ihrem Debütroman „A Woman is No Man“ bereits einen New-York-Times-Bestseller geschaffen. Mit „Evil Eye“, das von NPR als eines der besten Bücher des Jahres ausgezeichnet wurde, festigt Rum ihren Ruf als starke literarische Stimme, die Herkunft, Identität und individuelle Lebensgeschichten auf einzigartige Weise verbindet.
Worum geht’s genau?
Yara lebt nach außen hin ein scheinbar perfektes Leben: Sie ist gut ausgebildet, hat einen Job, zieht ihre zwei Töchter groß und kümmert sich um den Haushalt. Doch innerlich ist sie zerrissen. Ihre Unzufriedenheit, Wutausbrüche und Verzweiflung lassen sie nicht los. Nach einem Vorfall bei der Arbeit muss sie eine Pause einlegen und beginnt eine psychologische Therapie, die ihr hilft, die ungelösten Probleme aus ihrer Kindheit und die emotionalen Verletzungen, die sie von ihren Eltern übernommen hat, zu verstehen. Dabei wird deutlich, wie tief Kindheitstraumata in unser Erwachsenenleben eingreifen und sogar an die nächste Generation weitergegeben werden können.
Meine Meinung
„Evil Eye“ ist für mich ein außergewöhnliches Buch, das nicht nur die Oberfläche menschlicher Konflikte kratzt, sondern tief in die komplexe Psyche einer Frau eintaucht, die zwischen Anspruch und Realität zerbricht. Besonders beeindruckt hat mich, wie Etaf Rum das Thema Kindheitstrauma aufgreift und die intergenerationale Weitergabe von Schmerz und Konflikten zeigt. Ein zentrales Motiv ist dabei die Erkenntnis, dass unverarbeitete Erlebnisse aus der Kindheit das Verhalten im Erwachsenenalter stark beeinflussen können – wie Yaras Therapeutin Esther erklärt:
„Kindheitstraumata gehen so tief, dass man sie als Erwachsene sogar dann an die nächste Generation weitergeben kann, wenn man die besten Absichten hat“ (S. 316).
Diese Aussage bringt das Kernproblem des Romans auf den Punkt und macht deutlich, wie schwer es ist, aus diesem Kreislauf auszubrechen.
Die Figuren, allen voran Yara und ihr Ehemann Fadi, sind authentisch und vielschichtig dargestellt. Die toxische Dynamik zwischen den beiden wird eindringlich und zugleich schmerzhaft realistisch beschrieben. Fadi wirkt oft unsensibel und abwertend, was Yara zusätzlich isoliert und verletzt. Sein Satz:
„Du bist schon immer neben der Spur gewesen, daran bist nur du allein schuld“ (S. 310),
offenbart die emotionale Härte und Ablehnung, mit der Yara konfrontiert wird. Solche Szenen machen deutlich, wie belastend und zerstörerisch toxische Beziehungen sein können. Gleichzeitig zeigt der Roman auch, wie schwer es ist, sich aus solchen Verstrickungen zu lösen, wenn man sich selbst ständig hinterfragt –
„Und dann habe ich zum ersten Mal gedacht: Diese Stimme in meinem Kopf, das bin nicht ich. Und dann habe ich gedacht: Was, wenn diese Stimme sich irrt?“ (S. 343).
Dieses Zitat illustriert eindrucksvoll die innere Zerrissenheit Yaras und den Kampf mit Schuldgefühlen und Selbstzweifeln.
Das Buch thematisiert darüber hinaus wichtige soziale und psychische Probleme wie Depressionen, häusliche Gewalt und Suizidgedanken, weshalb es auch eine Triggerwarnung enthält. Etaf Rum gelingt es, diese schweren Themen mit viel Feingefühl und Empathie zu behandeln, ohne dass der Leser sich überwältigt fühlt. Stattdessen entsteht eine Hoffnung, dass Heilung möglich ist, wenn man den Mut hat, sich den eigenen Verletzungen zu stellen:
„Den wichtigsten Schritt haben Sie schon gemacht, indem Sie hierherkommen und mit jemandem reden“ (S. 316).
Dieser Satz steht sinnbildlich für den Weg der Selbstreflexion und Veränderung, den Yara beschreitet.
Besonders berührend fand ich auch die Rückblicke auf die Geschichte ihrer Familie und die palästinensische Nakba, die nicht nur eine historische Tragödie beschreibt, sondern als Metapher für den „Fluch der Vergangenheit“ dient, der die Familiengeschichte überschattet. Diese Einbettung in ein größeres historisches und kulturelles Narrativ verleiht dem Buch zusätzliche Tiefe.
Fazit
„Evil Eye“ ist ein bewegender, eindringlicher Roman, der mit sensibler Sprache und tiefen Einblicken in familiäre und psychische Konflikte überzeugt. Etaf Rum schafft es, komplexe Themen zugänglich und nachvollziehbar zu machen, ohne dabei zu belehren. Aufgrund der starken Figurenzeichnung und der authentischen Darstellung schwieriger Themen vergebe ich 4,5 von 5 Sternen.
Auf den ersten Blick hat Yara das perfekte Leben: Ein erfolgreicher Ehemann, zwei Töchter und eine Anstellung als Kunstdozentin. Aber aus irgendeinem Grund ist sie trotzdem unglücklich. Im Laufe der Geschichte erfährt man nicht nur mehr über Yara, sondern vorallem auch über ihre Mutter, die als junge Frau aus Palästina in die USA ausgewandert ist, in der Hoffnung, dort ein besseres Leben zu finden, und über ihre Großmutter, eine Überlebende der Nakba. "Evil Eye" ist ein unglaublich berührender Roman über Träume, eine verlorene Heimat und den Einfluss, den die Geschichte unserer Familie auf uns hat.
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Evil Eye erzählt die Geschichte palästinensischer Einwanderer in den USA. Es erzählt die Geschichte von Hoffnungen und Träumen, von familiären Vorstellungen, den Erwartungen an Frauen und Familien im Kleinen und im großen Ganzen. Es erzählt Yaras Geschichte. Die Geschichte ihrer Teta, ihres Babas, ihrer Mama. Die Geschichte eines zerstörten Landes, einer neuen Heimat, die keine ist.
In Evil Eye verbirgt sich also so viel mehr als "nur" eine Geschichte über (geplatzte?) Träume.
Es erzählt vom Ankommen, Weitergehen, Zurückblicken.
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