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Beschreibung

Details

Verkaufsrang

5009

Einband

Taschenbuch

Erscheinungsdatum

14.09.2020

Verlag

btb

Seitenzahl

368

Beschreibung

Rezension

"Eines der intelligentesten, geistsprühendsten und - nicht zuletzt - formal innovativsten Bücher dieses Frühjahrs." Denis Scheck, ARD druckfrisch

Details

Verkaufsrang

5009

Einband

Taschenbuch

Erscheinungsdatum

14.09.2020

Verlag

btb

Seitenzahl

368

Maße (L/B/H)

18,6/12,5/2,9 cm

Gewicht

319 g

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-442-71970-9

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ein schönes Buch!

Bewertung aus Thun im Kanton Bern am 12.09.2024

Bewertungsnummer: 2290611

Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Es ist ein autobiographisches Buch über die jugoslawische Vergangenheit bzw. Kindheit des Autors, über seine Flucht nach Deutschland und die Integrationsschwierigkeiten hierzulande. Ein sehr schön geschriebenes Buch, sehr feinfühlig und verständnisvoll. Die Rolle der Familie, der Grosseltern und der Neffen und Nichten - all dies spielt offensichtlich in ex-Jugoslawien eine grössere Rolle als in den modernen europäischen Ländern, in welchen der Sozialstaat besser ausgebaut ist und entsprechende „Familienaufgaben“ übernommen hat. Für Lesende, die nicht aus derselben Lebenswelt wie der Autor kommen, ist das Buch sensibel und liest sich mit Interesse; aber wegen der ungleichen Lebenswelt vermag das Buch einen weniger anzusprechen als Biographien, in denen wir selber als Akteure dieselbe Welt und Geschichte geteilt haben.
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ein schönes Buch!

Bewertung aus Thun im Kanton Bern am 12.09.2024
Bewertungsnummer: 2290611
Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Es ist ein autobiographisches Buch über die jugoslawische Vergangenheit bzw. Kindheit des Autors, über seine Flucht nach Deutschland und die Integrationsschwierigkeiten hierzulande. Ein sehr schön geschriebenes Buch, sehr feinfühlig und verständnisvoll. Die Rolle der Familie, der Grosseltern und der Neffen und Nichten - all dies spielt offensichtlich in ex-Jugoslawien eine grössere Rolle als in den modernen europäischen Ländern, in welchen der Sozialstaat besser ausgebaut ist und entsprechende „Familienaufgaben“ übernommen hat. Für Lesende, die nicht aus derselben Lebenswelt wie der Autor kommen, ist das Buch sensibel und liest sich mit Interesse; aber wegen der ungleichen Lebenswelt vermag das Buch einen weniger anzusprechen als Biographien, in denen wir selber als Akteure dieselbe Welt und Geschichte geteilt haben.

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Drachen der Erinnerung

SternchenBlau am 31.12.2023

Bewertungsnummer: 2098760

Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Wow! Obwohl es um die ganz großen Themen geht, wie Identität, Demenz und Krieg, liest sich „Herkunft“ mit einer unglaublichen Leichtigkeit. Ich bin durch die Seiten geflogen. Saša Stanišić erzählt die Geschichte in Erinnerungshäppchen, die sich schnell weglesen, sein Sprachwitz und die pointierten Anekdoten machten das Buch für mich zu einem Vergnügen. Stanišić spielt mit der Sprache wie auf einer ausgefeilten Klaviatur. Und die Herkunft? Es ist weder seine Mutter-, noch seine Vatersprache, es ist SEINE Sprache. „Heimat, sage ich, ist das, worüber ich gerade schreibe. Großmütter. Als meine Großmutter Kristina Erinnerungen zu verlieren begann, begann ich, Erinnerungen zu sammeln.“ Es ist eine Liebeserklärung an die Großmutter und ein sprachliches Fest. In dieser Schönheit stockte mir wieder der Atem, weil da war wieder der Krieg (im früheren Jugoslawien), der sich aus dem Leben derer, die ihn erleben mussten, nie heraus subtrahieren lässt. Es gibt Erinnerungen meiner Mutter, die hat sie mir so erzählt, dass sie sich für mich wie meine eigene anfühlen, wie sie als knapp 3jährige an der Treppe zum Luftschutzkeller steht. Ein merkwürdiges Gefühl, ich weiß, dass war nicht ich, aber so fühlt es sich an, als hätte ich das erlebt. Nun das absolut Verblüffende: Saša Stanišić erzählt seine „Herkunft“ so intensiv, so nahbar, so authentisch, dass sich seine Erinnerungen wie meine anfühlen. Ich war in Višegrad und ich bin mit seiner Großmutter auf einen Berg gestiegen. Ich habe Drachen gesehen. Wenn Stanišić beschreibt, wie sein Sohn etwas sagt, dann schiebt sich darüber das Bild meines Sohnes, fast im gleichen Alter ist, diese Sätze sagen. Stanišić Geschichte ist Teil der Herkunft dieses Landes hier, der Bundesrepublik Deutschland, weil er Teil dieses Landes ist, weil Migration Teil dieses Landes „Wie schön ist das denn? Alle Menschen der Welt wertschätzen! Wie einfach es klingt.“ Beim Lesen folgt man Stanišić und nie weiß man, was „stimmt“ von diesen Erinnerungen. Aber der Autor würde nie behaupten, dass er es selbst ganz genau wüsste: „Eine Geschichte gibt es dazu. Was an ihr wahr ist und was nicht, kann ich nicht sagen.“ Das Buch ist sicherlich nichts für Menschen, die eine Fakten ganz „ordentlich“ erzählt bekommen möchten. Nichts für Menschen, die glauben, es gäbe keinen Zweifel in Bezug auf die Erinnerung, die denken, Authentizität würde bedeuten, dass man etwas Eins zu Eins abbilden könnte. „Herkunft“ ist Literatur, keine persönlichen Annalen des Autors. Dass Stanišić dies so transparent offen legt, erzählt so viel über Literatur und auch die Herkunft an sich. Wer sind wir als Menschen, wie können wir überhaupt so etwas wie Herkunft konstruieren? Dies ist nicht zuletzt eine politische Frage und „Herkunft“ ist nicht zuletzt ein politisches Buch, wenn es die Parallelen aufzeigt von den aufkommenden nationalistischen „Bewegungen“ in Jugoslawien damals und den Wahlsiegen von „rechtspopulistischen“ Parteien heute. „Heute ist der 29. August 2018. In den letzten Tagen haben tausende in Chemnitz gegen die offene Gesellschaft in Deutschland demonstriert. Migranten wurden angefeindet, der Hitler-Gruß hing über der Gegenwart.“ Herkunft lässt sich nie verstehen ohne die Gegenwart und so nimmt er immer wieder auch Bezug auf das Heute. So habe ich Stanišić kennengelernt, als Autor, der sich klar gegen rechts positioniert, später auch gegen die Relativierung von Handke. Trennung von Werk und Autor? „Herkunft“ beweist, dass dies eh nie möglich ist. Ich hatte etwas Angst sein Buch zu lesen, weil ich den Autor so schätze. Es gibt keinen Grund dafür. „Herkunft“ hat mich restlos begeistert, wehmütig und wunderschön: „Ich glaube, dass es wenig Schlimmeres gibt, als zu wissen, wo man hingehört, aber dort nicht sein zu können.“ Fazit Ich könnte noch so viel mehr Stellen zitieren, die mich bis ins Mark berührt haben. Aber lest bitte selbst! Begeisterte 5 von 5 Sternen. Mein fast achtjähriger Sohn fragt mich gerade, über welches Buch ich schreibe. Über eines, das ich ihm ganz bestimmt zu lesen gebe, wenn er etwas älter ist.
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Drachen der Erinnerung

SternchenBlau am 31.12.2023
Bewertungsnummer: 2098760
Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Wow! Obwohl es um die ganz großen Themen geht, wie Identität, Demenz und Krieg, liest sich „Herkunft“ mit einer unglaublichen Leichtigkeit. Ich bin durch die Seiten geflogen. Saša Stanišić erzählt die Geschichte in Erinnerungshäppchen, die sich schnell weglesen, sein Sprachwitz und die pointierten Anekdoten machten das Buch für mich zu einem Vergnügen. Stanišić spielt mit der Sprache wie auf einer ausgefeilten Klaviatur. Und die Herkunft? Es ist weder seine Mutter-, noch seine Vatersprache, es ist SEINE Sprache. „Heimat, sage ich, ist das, worüber ich gerade schreibe. Großmütter. Als meine Großmutter Kristina Erinnerungen zu verlieren begann, begann ich, Erinnerungen zu sammeln.“ Es ist eine Liebeserklärung an die Großmutter und ein sprachliches Fest. In dieser Schönheit stockte mir wieder der Atem, weil da war wieder der Krieg (im früheren Jugoslawien), der sich aus dem Leben derer, die ihn erleben mussten, nie heraus subtrahieren lässt. Es gibt Erinnerungen meiner Mutter, die hat sie mir so erzählt, dass sie sich für mich wie meine eigene anfühlen, wie sie als knapp 3jährige an der Treppe zum Luftschutzkeller steht. Ein merkwürdiges Gefühl, ich weiß, dass war nicht ich, aber so fühlt es sich an, als hätte ich das erlebt. Nun das absolut Verblüffende: Saša Stanišić erzählt seine „Herkunft“ so intensiv, so nahbar, so authentisch, dass sich seine Erinnerungen wie meine anfühlen. Ich war in Višegrad und ich bin mit seiner Großmutter auf einen Berg gestiegen. Ich habe Drachen gesehen. Wenn Stanišić beschreibt, wie sein Sohn etwas sagt, dann schiebt sich darüber das Bild meines Sohnes, fast im gleichen Alter ist, diese Sätze sagen. Stanišić Geschichte ist Teil der Herkunft dieses Landes hier, der Bundesrepublik Deutschland, weil er Teil dieses Landes ist, weil Migration Teil dieses Landes „Wie schön ist das denn? Alle Menschen der Welt wertschätzen! Wie einfach es klingt.“ Beim Lesen folgt man Stanišić und nie weiß man, was „stimmt“ von diesen Erinnerungen. Aber der Autor würde nie behaupten, dass er es selbst ganz genau wüsste: „Eine Geschichte gibt es dazu. Was an ihr wahr ist und was nicht, kann ich nicht sagen.“ Das Buch ist sicherlich nichts für Menschen, die eine Fakten ganz „ordentlich“ erzählt bekommen möchten. Nichts für Menschen, die glauben, es gäbe keinen Zweifel in Bezug auf die Erinnerung, die denken, Authentizität würde bedeuten, dass man etwas Eins zu Eins abbilden könnte. „Herkunft“ ist Literatur, keine persönlichen Annalen des Autors. Dass Stanišić dies so transparent offen legt, erzählt so viel über Literatur und auch die Herkunft an sich. Wer sind wir als Menschen, wie können wir überhaupt so etwas wie Herkunft konstruieren? Dies ist nicht zuletzt eine politische Frage und „Herkunft“ ist nicht zuletzt ein politisches Buch, wenn es die Parallelen aufzeigt von den aufkommenden nationalistischen „Bewegungen“ in Jugoslawien damals und den Wahlsiegen von „rechtspopulistischen“ Parteien heute. „Heute ist der 29. August 2018. In den letzten Tagen haben tausende in Chemnitz gegen die offene Gesellschaft in Deutschland demonstriert. Migranten wurden angefeindet, der Hitler-Gruß hing über der Gegenwart.“ Herkunft lässt sich nie verstehen ohne die Gegenwart und so nimmt er immer wieder auch Bezug auf das Heute. So habe ich Stanišić kennengelernt, als Autor, der sich klar gegen rechts positioniert, später auch gegen die Relativierung von Handke. Trennung von Werk und Autor? „Herkunft“ beweist, dass dies eh nie möglich ist. Ich hatte etwas Angst sein Buch zu lesen, weil ich den Autor so schätze. Es gibt keinen Grund dafür. „Herkunft“ hat mich restlos begeistert, wehmütig und wunderschön: „Ich glaube, dass es wenig Schlimmeres gibt, als zu wissen, wo man hingehört, aber dort nicht sein zu können.“ Fazit Ich könnte noch so viel mehr Stellen zitieren, die mich bis ins Mark berührt haben. Aber lest bitte selbst! Begeisterte 5 von 5 Sternen. Mein fast achtjähriger Sohn fragt mich gerade, über welches Buch ich schreibe. Über eines, das ich ihm ganz bestimmt zu lesen gebe, wenn er etwas älter ist.

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Herkunft

von Saša Stanišić

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Viktoryia Kazlova

OSIANDER Tübingen

Zum Portrait

5/5

Du stehst vor der Tür und liest: Ziehen. Willkommen an der Tür zur deutschen Sprache. Und du drückst

Bewertet: Buch (Taschenbuch)

"Herkunft" ist kein einfaches Buch. Das ist der Buch der Erinnerung. Der Suche. Von Oma, welche ihr Gedächtnis verliert. Von Sascha, welcher nach seiner Vergangenheit sucht. Von Jugoslawien, welches es nicht mehr gibt. Von Drache. Über alles und alles. "Du stehst vor der Tür und liest: Ziehen. Das ist eine Tür. Das sind Buchstaben. Das ist Z. Das ist I. Das ist E. Das ist H. Das ist E. Das ist N. Ziehen. Willkommen an der Tür zur deutschen Sprache. Und du drückst."
  • Viktoryia Kazlova
  • Buchhändler/-in

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Du stehst vor der Tür und liest: Ziehen. Willkommen an der Tür zur deutschen Sprache. Und du drückst

Bewertet: Buch (Taschenbuch)

"Herkunft" ist kein einfaches Buch. Das ist der Buch der Erinnerung. Der Suche. Von Oma, welche ihr Gedächtnis verliert. Von Sascha, welcher nach seiner Vergangenheit sucht. Von Jugoslawien, welches es nicht mehr gibt. Von Drache. Über alles und alles. "Du stehst vor der Tür und liest: Ziehen. Das ist eine Tür. Das sind Buchstaben. Das ist Z. Das ist I. Das ist E. Das ist H. Das ist E. Das ist N. Ziehen. Willkommen an der Tür zur deutschen Sprache. Und du drückst."

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Margarete Riethmüller

RavensBuch Ravensburg

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5/5

Herkunft

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Dies ist ein Buch zwischen Roman und Autobiografie. Liebevoll und mit viel Humor schreibt er über seine Familie, über Migranten und Abgehängte. Es geht ganz besonder über seine Beziehung zum Ort Visegrád, vormals Jugoslawien, jetzt Bosnien-Herzegovina und die warmherzige Beziehung zu seinen Großeltern. Einen ganz besonderen Auftritt hat jene demente Großmutter, die ihre Erinnerung verliert, während er Saša, der Enkel die seinen gerade aufschreibt. Und Tettnang spielt auch eine Rolle. In diesem Jahr ist es eins meiner absoluten Lieblingsbücher! Es passt so sehr in unsere Zeit.
  • Margarete Riethmüller
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Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Dies ist ein Buch zwischen Roman und Autobiografie. Liebevoll und mit viel Humor schreibt er über seine Familie, über Migranten und Abgehängte. Es geht ganz besonder über seine Beziehung zum Ort Visegrád, vormals Jugoslawien, jetzt Bosnien-Herzegovina und die warmherzige Beziehung zu seinen Großeltern. Einen ganz besonderen Auftritt hat jene demente Großmutter, die ihre Erinnerung verliert, während er Saša, der Enkel die seinen gerade aufschreibt. Und Tettnang spielt auch eine Rolle. In diesem Jahr ist es eins meiner absoluten Lieblingsbücher! Es passt so sehr in unsere Zeit.

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