Spannend, unheimlich, eiskalt - die neue Generation der schwedischen Bestsellerautorinnen
Als Eleanor ihrer Großmutter Vivianne auf deren Drängen hin einen Besuch abstattet, findet sie diese ermordet vor. Zwar sieht sie den Täter noch kurz, kann ihn aber aufgrund ihrer Gesichtserkennungsschwäche nicht beschreiben. Bald erfährt sie, dass sie von ihrer Großmutter einen Hof namens Solhöga geerbt hat, von dem sie noch nie zuvor etwas gehört hat. Zusammen mit ihrem Freund fährt Eleanor zu dem Anwesen. Dort geschehen mysteriöse Dinge, und bald wird klar, dass sie nicht allein auf dem Gut sind. Wer ist hinter ihnen her? Was hat es mit diesem Hof auf sich? Können sie lebend entkommen?
„Das Haus der stummen Toten“ ist Camilla Stens zweiter Thriller und sie könnte sich zu einer meiner neuen Lieblingsautorinnen dieses Genres entwickeln. Warum?
Von ihrer Großmutter Vivianne gedrängt, macht Eleanor sich auf den Weg zu ihr nach Gut Solhöga, wo sie Vivianne ermordet auffindet. Den Mörder, der noch im Haus ist, sieht sie zwar, erkennt ihn wegen ihrer Gesichtsblindheit aber nicht, weshalb der Täter nicht gefasst wird. Als sie später mit ihrem Freund Sebastian zur Klärung von Erbschaftsfragen auf das ihr vererbte Gut kommt, geschehen seltsame Dinge, dort scheint jemand sich versteckt zu halten …
Mit dieser Geschichte beweist Sten einmal mehr, dass sie meine neue „Gruselqueen“ sein könnte. Zwar könnte man sagen, dass vieles in der Geschichte einem bekannten Muster folgt, aber das ist für Gruselkrimis wohl ein Stückweit vonnöten. Mit dem abgelegenen Gut der Großmutter ist der erste Bestandteil da: In der Einsamkeit ist man weniger abgelenkt, achtet mehr auf Kleinigkeiten, Geräusche, macht sich vielleicht selbst ein wenig verrückt; streckenweise spielt die Handlung im Winter: es ist dunkel, die Atmosphäre ist teils beklemmend. Dazu passt es dann hervorragend, dass die Protagonistin eine Art Krankheit hat, die das noch befeuern dürfte: Niemanden wiederzuerkennen macht ein normales Leben vermutlich unmöglich bzw. liefert einen anderen Menschen relativ schutzlos aus. Zugleich wird man von manchem aber auch nicht für voll genommen, etwa von Polizisten, also denen, auf die man sich gerade in Eleanors Lage unbedingt verlassen können müsste. Wie schon in ihrem ersten Buch wahrt Sten aber eine gewisse Distanz zu ihren Figuren, sodass sie den Leser im Unklaren lässt, wem man trauen kann. Ein weiterer Baustein ist die Erzählweise: Die Sprache ist einfach gehalten, wohl um das Tempo zu erhöhen und es gibt zwei Handlungsstränge bzw. Erzählperspektiven, nämlich einmal Eleanors Sicht und Zeit und einen zeitlich früher liegenden in den 1960er Jahren. Sten verschränkt die Handlungsstränge zwar immer mehr, doch erst gegen Ende führt sie diese zusammen und löst die Zusammenhänge auf. Dieses Vorgehen ist für mich fast immer ein Garant für Spannung und auch hier geht das auf, nachdem die Geschichte Fahrt aufgenommen hat. Das Ende „hakelt“ zwar ein wenig, aber insgesamt ist „Das Haus der stummen Toten“ eine düstere Geschichte mit gruseligen Elementen, die wegen der geschickt geschaffenen beklemmenden Stimmung wegen aufgeht. Wer dieses Genre mag, wird gut unterhalten werden.
Spannender Thriller
Bewertung aus Ennepetal am 19.06.2022
Bewertet: eBook (ePUB)
Meinung:
Es war ein fesselndes, erschreckendes, prickelndes Buch von der Autorin, das alle
Elemente der Spannung, des Horrors, der Angst und der angespannten Momente hatte, die notwendig sind, um ein Thriller zu sein.
Die Protagonisten waren interessant und gut entwickelt, und die Handlung war rasant und spannend.
Die Heldin kämpft mit Prosopagnosie (Gesichtsblindheit), die sie daran hindert, das Gesicht einer vertrauten Person zu erkennen.
Sogar den Mörder ihrer Großmutter, den sie erst kürzlich am Tatort gesehen hat, erkennt sie nicht, wobei der Mörder immer noch in ihrer Nähe sein und mit ihr spielen könnte.
Einige Wochen nach dem Mord an ihrer Großmutter, den die Polizei als Raubmord einstufte, nahm ein Anwalt Kontakt mit Eleanor auf und teilte ihr mit, dass ihre Großmutter ihr ein Anwesen in den schwedischen Wäldern hinterlassen hatte.
Eleanor wolle das Haus besichtigen, eine Bestandsaufnahme aller Gegenstände vornehmen, um deren Wert zu ermitteln.
So reist sie mit ihrem langjährigen Freund Sebastian zu dem Haus.
Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, in der Gegenwart und in den 1960er Jahren, und zwar von zwei verschiedenen Protagonisten Eleanor und Agnuska, die das Dienstmädchen des Anwesens war.
Das geerbte Anwesen hat eine dunkle Vergangenheit, und als die Besucher tiefer nach Antworten auf ihre Fragen graben, kommen sie zu der Erkenntnis, dass manche Geheimnisse vielleicht besser begraben bleiben sollten.
Fazit
Das Buch hat mich mit seinem tollen Schreibstil und der spannenden Handlung gut unterhalten und ich empfehle es sehr gerne weiter.
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Ich bin fasziniert, wie man mit wenigen Personen und Ortswechseln, die Spannung so konstant hoch halten kann. Dieser Thriller ist düster und beklemmend und legt am Ende nochmals an Tempo zu.
Daumen hoch für diese schaurige Geschichte.