Der siebzehnjährige Charlie Reade hat kein leichtes Leben. Seine Mutter starb, als er drei war, und sein Vater ist dem Alkohol verfallen. Eines Tages offenbart ihm der von allen gemiedene mysteriöse Nachbar auf dem Sterbebett ein Geheimnis, das Charlie schließlich auf eine abenteuerliche Reise in eine andere, fremde Welt führt. Dort treiben mächtige Kreaturen ihr Unwesen. Die unterdrückten Einwohner sehen in Charlie ihren Retter. Aber dazu muss er erst die Prinzessin, die rechtmäßige Herrin des fantastischen Märchenreichs, von ihrem schrecklichen Leiden befreien.
hallobuch, Silke Schröder aus Hannover am 17.01.2023
Bewertet: Hörbuch (CD)
Eins ist sicher – Stephen King ist ein Meister der fantastischen Erzählkunst. In seinem neuen Werk “Fairy Tale” stößt er zielsicher in unbekannte Märchenwelten vor und bietet uns dabei alles, was wir von einer großartigen Geschichte in Anderswelten wünschen: Prinzessinnen, die auch noch Leia heißen, echte Monster und Scheusale, der Kampf von Gut gegen Böse um Leben und Tod. Vielleicht nicht ganz so gruselig wie “Es”, aber mindestens genauso mitreißend erzählt King hier eine Story, in der das Schlechte und Niederträchtige beherzt in die Schranken gewiesen werden muss. Mittendrin der 17-jährige Charlie Reade, der für seine früheren Taten Buße tun möchte und darüber zum echten Helden wird. Anleihen aus Grimms Märchen kommen darin ebenso vor wie Bezüge auf “Hunger Games”, H. P. Lovecraft oder auch Stephen King himself. So ist “Fairy Tale” eine großartig fantasievolle Märchenerzählung, die uns gruselt, erfreut, erschreckt und fantastisch unterhält. Wieder einmal wunderbar und authentisch gelesen von David Nathan, dessen Stimme großartig zu dieser Story passt.
Ein Fantasy Märchen vom Horror-Meister
wanderer.of.words am 10.10.2022
Bewertet: Hörbuch (CD)
Fazit:
Das Hörbuch kann ich empfehlen (meisterhaft und grandios gelesen!), als Buch wäre mir Kings detaillierte und stellenweise ausschweifende Erzählung wohl zu anstrengend gewesen.
Meine detaillierte Meinung:
Bis die Geschichte in Fahrt kommt und wir die magische Welt betreten dauert es etwas. Das erste Viertel des Buches liest sich fast wie ein Jugendbuch, wir lernen zunächst Charlie kennen, der bereits in jungen Jahren seine Mutter verloren hat und beim alkoholkranken Vater aufgewachsen ist. King schreibt recht ausschweifend darüber wie der Vater seine Alkoholsucht überwunden hat, wie Charlie den Nachbarn kennenlernt und langsam sein Vertrauen gewinnt. Auch alltägliches wird umfangreich beschrieben: diverse Arbeiten an Haus und Garten, die Wahl der Sportkurse oder was es zum Mittagessen gibt. Auch wenn ich mich nicht gelangweilt habe, ein ganz klein wenig zieht sich dieser Beginn schon hin und irgendwann habe ich mich dann doch gefragt, wann es nun endlich „richtig“ losgeht.
Nachdem Charlie dann endlich die magische Welt Empis betreten hat entwickelt sich die Geschichte immer mehr zu einem Märchen. Er trifft auf phantastische Tiere, Monster und Riesen. Und natürlich gibt es auch einen Fluch mit dem die Menschen von Empis belegt sind und an dem die Welt langsam stirbt. So wird Charlies kleiner Ausflug zu einem richtigen Abenteuer, bei dem es schließlich um nicht weniger als geht eine fremde Welt zu retten und ihre Einwohner zu befreien.
Insgesamt hat mir das Hörbuch gut gefallen, auch wenn manche Wiederholung irgendwann etwas viel wurde. Damit meine ich keine inhaltlichen Wiederholungen, sondern z.B. die vielen Vergleiche mit Werken aus Literatur und Film. So finden Figuren aus diverse Märchen, Game of Thrones, Der Zauberer von Oz und viel mehr Erwähnung. Das war es mir an mancher Stelle etwas zu viel und ich hätte mich gefreut, wenn King sich irgendwann von diesen vielen Referenzen gelöst hätte.
Die Story ist gut, allerdings hätte ich gerne noch viel mehr von Empis gesehen. Charlies Reise verläuft letztendlich recht geradlinig und es wird zwar erwähnt welche Wunder es gibt, zu sehen bekommen wir sie aber nicht. Für meinen Geschmack hätte King gerne die Vorgeschichte kürzer und die Erlebnisse in der magischen Welt umfangreicher schreiben können. Ein wenig mehr erwartet hatte ich mir auch von der finalen Konfrontation des Bösewichts. Natürlich passt es perfekt in Kings Konstrukt der ganzen Geschichte, doch hätte ich mir etwas mehr Raffinesse gewünscht.
Sehr gut gefallen hat mir hingegen, dass Charlie sich nicht von Beginn an als Retter und Befreier sieht, er wächst langsam in diese Rolle hinein. Überhaupt sind die Charaktere großartig gelungen, allen voran natürlich Charlie und seine Hündin Radar. Aber auch viele der Nebencharaktere konnten Punkten und hier möchte ich auch die großartige Arbeit des Hörbuchsprechers David Nathan und seine tollen Stimmvariationen erwähnen. Er bringt viel Leben in die Geschichte und die einzelnen Figuren konnte ich immer gut unterscheiden.
Unsere Buchhändler*innen meinen
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Es ist SO schön und faszinierend anzuhören, wie sich Stephen King pünktlich zu seinem 75. Geburtstag wieder einmal neu erfindet, um zugleich dennoch mehr denn je er selbst zu bleiben! Mit einer schier grenzenlosen Menge an Zitaten aus Märchen, (Horror-)Literatur, Filmen und Kultur, die dieses Buch durchziehen, hat man fast den Eindruck, eine Landkarte seines Denkens zu erhalten, von der jüngsten Kindheit bis heute. Dass er daraus eine fantastische Geschichte formt, die einen ganz behutsam in unserer Welt abholt und dann weit hinaus in das Reich der dunklen Imagination entführt, braucht dabei eigentlich kaum noch erwähnt werden - es ist einfach ganz und gar ein Stephen King! Unbedingt erwähnt werden muss hingegen noch David Nathan, der, wie schon bei so vielen von Kings Büchern zuvor, eine grandiose Lesung abliefert, sozusagen wahrlich märchenhaft!
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Nach dem tollen Billy Summers habe ich mich sehr auf den neuen King-Roman gefreut,besonders als sich herausgestellt hat,dass es sich dabei um ein Märchen handelt.Und:Ich wurde nicht enttäuscht.Die Geschichte um den Teenager Charlie,der in einem Schuppen das Tor zu einer anderen Welt entdeckt,hat mich total fasziniert und,wie es bei einem guten Roman sein sollte,lief auch immer wieder mal ein Film vor meinem inneren Auge ab.Mal schauen,wohin uns der nächste Roman von Stephen KIng entführt...