Hauptkommissar Claudius Zorn und der dicke Schröder blicken in menschliche Abgründe - der zwölfte Band der Kult-Thriller-Serie von Bestsellerautor Stephan Ludwig
Jakob Fender kommt zu sich und kann sich an nichts erinnern. Nicht mal an seinen eigenen Namen. Jemand hat ihn mit einem Baseballschläger fast zu Tode geprügelt - versuchter Mord. Zur Tat gibt es kaum Anhaltspunkte, nur dass der Täter noch eine weitere Waffe verwendet hat, die Fender beinahe die Finger der rechten Hand abgetrennt hätte. Ohne Zeugen bleibt den Hauptkommissaren Zorn und Schröder allein die Hoffnung, dass Fenders Erinnerung an die Tatnacht irgendwann zurückkehrt.
Kurz darauf fordert ein weiterer Fall die volle Aufmerksamkeit der beiden Kommissare: Von einer Brücke hängt ein Toter, auch hier liegt eindeutig ein Gewaltverbrechen vor. Mit einer ungewöhnlichen Tatwaffe.
Schröder zieht sofort den richtigen Schluss: Jakob Fender sollte mit der gleichen Waffe getötet werden. Doch wo ist der Zusammenhang? Kannten sich Fender und der Tote? Und wird es weitere Morde geben?
»Ein Thriller, der lebendig wird durch die köstlichen Dialoge der verschrobenen Ermittler.« 3sat Kulturzeit
Ich gehöre zu den Zorn-Fans der ersten Stunde. Oder besser .. gehörte. Mit der Zeit wurde immer mehr abgeschreckt von vollkommen irren Tätern und den sich immer wiederholenden „Späßen“ zwischen Zorn und Schröder. Ich hatte mir geschworen, mit der Serie aufzuhören und diesen Schwur GsD mal wieder gebrochen. Denn das alles gehört jetzt der Vergangenheit an. Dieses Buch bzw. der Aufbau des Buches ist einfach fantastisch und ich reihe mich wieder bei den Zorn-Fans ein.
Das Buch fing schon ungewöhnlich an. Na klar, der Prolog war wie immer, nämlich zunächst nicht zuzuordnen (wäre sonst ja auch traurig *g*), aber das wirklich ungewöhnliche daran war, dass der Prolog und jedes Kapitel, in dem von dem Opfer der Schlägerei (Jakob) die Rede ist, in die „Ich-Form“ geschrieben ist. Das allein fand ich schon sehr interessant.
Auch wenn die Kapitel zu Zorn und Schröder springen, war ich positiv überrascht. Keine platten Witze zwischen den beiden und die Dialoge Zorn / Edgar sind einfach nur genial … endlich konnte ich bei der Serie wieder herzhaft lachen.
Die Kapitel sind fast durchweg im Wechsel geschrieben, wobei der zeitliche Rahmen in etwa jeweils passt, also die geschilderten Erlebnisse in etwa zeitlich zusammenpassen. Das fand ich ungewohnt, aber sehr interessant.
Durch den ständigen Wechsel ist das Buch auch sehr angenehm zu lesen: Auf der einen Seite Zorn und Schröders „Comedy“ und auf der anderen Seite Jakobs Kapitel ganz „normal“ und spannend. Da in dem Buch zudem auch eine ergreifende Geschichte um Jakob erzählt wird, bei dessen Ende mir quasi „der Mund offen stand vor Erstaunen“ war ich vollkommen begeistert.
Fazit: Ein atypischer Zorn und gerade das hat ihn für mich interessant gemacht. Hoffentlich behält Herr Ludwig diesen Stil bei.
Kurzweiliger geht es gar nicht…!
sbbsnl aus Bielefeld am 03.12.2022
Bewertet: eBook (ePUB)
Von Band zu Band denke ich als Leserin, mehr geht nicht, aber Stephan Ludwig zeigt mir immer wieder, dass das sehr wohl möglich ist.
Schon die ersten Seiten, des mittlerweile zwölften Teils rund um Kommissar Zorn, haben mich das Buch vor Begeisterung nicht aus der Hand legen lassen.
Ja, ich bin eine Anhängerin des ewig muffeligen, so ungern Gefühle zeigenden, Kommissar Zorn. Er ist eitel und arbeitsscheu, aber insgeheim liebenswert, wenn auch stets echt verpeilt und verschlafen, ungeduldig und empfindlich.
Das Gegenstück, der immer freundliche, fleißige, intelligente, stets gut gelaunte und mit viel Schalk im Nacken durchs Leben gehende Schröder, sein Kollege und Chef.
Das Zusammenspiel der Zwei ist immer schon ein Vergnügen gewesen, macht die Reihe ja auch aus, aber auch die „Nebenfiguren“, die zum Glück inzwischen eine große Rolle spielen, Edgar und Frieda, wie wunderbar humorvoll das Leben der Hauptdarsteller be- und umschrieben wird. So viel trockener Humor, so viel Dinge, die mich als Leserin schmunzeln und laut lachen lassen, einfach ganz wunderbar. So viel wahres Leben, an dem wir teilhaben dürfen!
Aber auch der Fall um den es geht, ist in diesem Band so unglaublich gut erdacht worden. Die Idee den fast zu Tode geprügelten Jakob Fender im Krankenhaus aufwachen zu lassen, ohne Erinnerung wer er ist und uns als Leser mit auf seine Reise zu nehmen, wer er ist, was passiert ist und das alles gespickt mit so viel Ironie, Humor und Sarkasmus, man kann das Buch wirklich nicht aus der Hand legen.
Die Spannung kommt auch auf keinen Fall zu kurz, die vielen Fragen die sich auftun, der aktueller Bezug zu den vorherrschenden Problemen unserer Zeit, immer neue Rätsel, Verbrechen und Figuren, Indizien und Zusammenhänge.
Und immer wieder diese unglaubliche spannende Story, wie der gebeutelte Fender sich sein Leben ganz neu zusammenbasteln muss und sich natürlich, ebenso wie Zorn und Schröder, fragt, wer ihm nach dem Leben trachtet.
Mich hat Stephan Ludwig wieder komplett in seinen Schreibbann gezogen, es macht so viel Spaß diese Zorn Bücher zu lesen, das zusammen mit einem spannenden, neuen Fall – für mich immer wieder ein Highlight, wenn es einen neuen Zorn gibt, „Ausgelöscht“ ist dermaßen gut gelungen, ich wünsche mir, dass jeder so viel Freude daran hat, wie ich und empfehle es selbstverständlich zu 150% weiter.